Kapitel 11

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Da war es wieder. Dieses laute schrille Geräusch. Die Box, schoss es mir in den Kopf. Aber wie ist das möglich? Thomas war doch gerade erst gekommen. Wir schauten uns gegenseitig verwirrt an, dann stürmten alle aus der Hütte. Auf dem schnellsten Weg zur Box, hieß es nun. Tatsächlich, die Box war wieder hochgekommen. Gespannt warteten wir bis sie sich endlich öffnete. Es kam mir vor wie Stunden, bis es endlich geschah. 

Dann erblickte ich sie. Warte, sie? Ein weiteres Mädchen? Newt sprang zu ihr in die Box. „Ist sie tot?", ich schaute Newt besorgt an. „Nein, ich glaube sie ist nur bewusstlos. Aber wartet, sie hat etwas in ihrer Hand." Vorsichtig nahm er einen Zettel, den sie umklammerte. „Sie ist die Letzte, für immer.", las er laut vor. Was bedeutet das? Was wird hier gespielt? Schlagartig öffnete das Mädchen ihre Augen und richtete sich auf. „Thomas", mehr brachte sie nicht heraus, bevor sie wieder zusammenbrach. Alle Blicke richteten sich auf Thomas. Kannte sie ihn? Oder war das nur ein gruseliger Zufall? 

Bevor jemand etwas sagen konnte, packte Gally Thomas auch schon am Shirt. „Ich habs doch gewusst. Du hast irgendwas mit dieser Scheiße zu tun.", brüllte er. Thomas war wie erstarrt, er konnte sich das Ganze nicht erklären. Dann wurde er auch schon von Gally zu Boden geschleudert. Gally machte sich bereit auf Thomas loszugehen. In diesem Moment sprang ich auf seinen Rücken und schlang meine Arme um seinen Hals. „Lass ihn in Ruhe! Wir wissen rein gar nichts.", knurrte ich ihm ins Ohr. Rasend vor Wut versuchte er mich abzuwerfen, ich klammerte mich jedoch mit aller Kraft fest. 

„Verdammt noch mal. Runter von mir!" Die anderen Lichter wussten nicht, ob sie eher schockiert oder amüsiert sein sollten. Von außen betrachtet sah es bestimmt lustig aus, wie ich so auf Gally hang. Newt und Alby bekamen von dem Ganzen zuerst gar nichts mit, da sie sich um das Mädchen kümmerten. Nachdem sie von Jeff und Clint weggebracht wurde, bemerkten die beiden was gerade um sie passierte. Ich hing immer noch auf Gally, jedoch verließ mich langsam meine Kraft. Natürlich bemerkte er das und fing an sich schnell hin und her zu drehen. Meine Arme und Beine ließen nach und so wurde ich von seinem Rücken geschleudert. 

Unsanft landete ich auf dem Boden. Ich keuchte und hielt mir den Kopf, welcher wie verrückt brummte. Shit. Nun wollte Gally auf mich losgehen, jedoch wurde er von Thomas aufgehalten, der sich ihm in den Weg stellte. „Genug! Alle samt. Beruhigt euch wieder. Nutzt eure Kraft lieber für die Arbeit, die sich übrigens nicht von alleine macht.", man konnte Wut in Albys Stimme hören. Schnell machten sich die Lichter aus dem Staub, niemand wollte Ärger bekommen. Nun waren nur noch Thomas, Newt und ich bei der Box. Newt schaute mich nur kopfschüttelnd an und ging dann ebenfalls. 

„Ich glaube wir ziehen Ärger magisch an.", Thomas lachte und setzte sich neben mich hin. „Das kannst du laut sagen." Mir tat einfach alles weh. „Kennst du sie?", ich schaute zu Thomas. Er schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich glaube die anderen wünschen sich, dass wir nie hier gelandet wären. Wir bringen ihnen eh nur Ärger.", ich schloss meine Augen und seufzte. Ich spürte seinen Arm, der sich um mich legte und mich näher zog. „Gut möglich, aber das glaube ich nicht. Zumindest nicht alle von ihnen." Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf. „Na komm, lass uns gehen.", er stand auf und zog mich mit sich. „Danke Tommy", ich lächelte ihn an. 

Wir beschlossen einen Abstecher bei den Sanis zu machen, vielleicht war das Mädchen ja aufgewacht. Leider war es nicht der Fall, sie schien immer noch in einer Art Koma zu liegen. Das arme Ding. Mir schossen tausende Gedanken durch den Kopf. Woher kannte sie Thomas? Hatten sie vor dem Labyrinth etwas miteinander zu tun? Newt und Minho kamen ebenfalls in die Hütte. Sie fragten Jeff ein paar Sachen. „Ich muss noch einmal in das Labyrinth", brach es aus Thomas heraus. Alle schauten ihn entgeistert an. „Bist du verrückt geworden?", fragte Minho entsetzt. „Wir werden darin Antworten finden, ich weiß es einfach." Minho führte Thomas aus der Hütte, draußen fing eine hitzige Diskussion an.

Ich blieb noch einige Zeit bei dem Mädchen sitzen, als Minho hereinstürmte. „Ich brauche deine Hilfe. Und zwar sofort." Bevor ich überhaupt realisierte was gerade passierte, wurde ich auch schon am Arm gepackt und nach draußen gezogen. „Wow langsam. Was ist denn in dich gefahren?", ich verstand gar nichts mehr. Minho ging schnurstracks auf die kleine Hütte zu, in der er und die restlichen Läufer immer verschwanden. Dort angekommen drückte er mich gegen eine Wand. „Du wartest hier, verstanden? Ich bin gleich wieder da.", mit diesen Worten verschwand er auch schon wieder. Was zur Hölle? Er konnte mich doch nicht einfach hier so stehen lassen. Ich war komplett verwirrt und verstand die Welt nicht mehr.

The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt