Kapitel 6

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem ungeduldigen Chuck geweckt, der endlich etwas essen wollte. „Jaja ich komme ja schon", murmelte ich verschlafen. Auf dem Weg trafen wir auf Thomas. Ich lächelte ihn an. „Na haste deine erste Nacht gut überstanden?" „Etwas schlecht geträumt, aber sonst war sie in Ordnung." Wir aßen zu dritt und unterhielten uns währenddessen. Thomas erzählte mir, dass er heute Zart und Newt helfen musste. Man konnte an seinem Gesichtsausdruck ablesen, dass er davon nicht sonderlich begeistert war. „Du willst viel lieber in das Labyrinth, habe ich recht?" Er nickte nur und stocherte in seinem Essen rum. „Mich würde man da auf keinen Fall reinbekommen. Ich bekomm schon ein mulmiges Gefühl, wenn die anderen nur darüber reden." 

Thomas und ich verabschiedeten uns von Chuck und ich begleitete ihn zum Gemüsebeet. „Na wenn das nicht unser Frischling und unsere Henne im Korb sind.", Newt grinste uns an. Ich umarmte ihn und verwuschelte dabei seine Haare. „Ich bring dir dein Opfer für heute. Strapaziere ihn aber nicht zu sehr, sonst landet er noch bei mir." „Du klingst ja so, als wäre es das Schlimmste auf der Welt, mich in der Nähe zu haben.", Thomas boxte mich leicht und streckte dabei seine Zunge raus. Ich lachte und winkte den Beiden zum Abschied. Meine Schicht fing bald an und ich wollte nicht zu spät kommen. 

Auf dem Weg dorthin musste ich an den Wunsch von Thomas denken, er wollte tatsächlich in das Labyrinth. Mir war rätselhaft wieso er unbedingt hinein wollte. Was wäre, wenn ihm oder Minho etwas zustoßen würde? Der Gedanke sorgte für ein unruhiges Gefühl in meinem Magen. Sie waren meine Freunde, so ziemlich meine einzigen Freunde. Die Arbeit brachte mich glücklicherweise auf andere Gedanken. Heute war ein recht ruhiger Tag. Es kamen nur ein paar Lichter mit kleinen Kratzern. Ich wollte gerade meine Sachen nehmen, als ich Schreie von draußen hörte. 

Sofort stürmte ich aus der Hütte und versuchte herauszufinden, was eigentlich los war. Da kam auch schon Thomas aus dem Wald gerannt. Dicht auf seinen Fersen war Ben. Irgendetwas stimmte hier nicht. Thomas schrie nicht ohne Grund um Hilfe und flüchtete vor Ben. Auch die anderen merkten, dass etwas faul an dem Ganzen war und rannten auf die Beiden zu. In diesem Moment stürzte Thomas und er wurde sofort von Ben attackiert. Gerade rechtzeitig kam Newt an den Ort des Geschehens und zog Ben seine Schaufel über den Kopf. Die Lichter hielten sofort die Arme und Beine von Ben fest und drückten ihn auf den Boden. 

Nun kamen auch Alby und ich bei den anderen an. „Was zur Hölle ist hier los?", er schaute Newt fassungslos an. „Ich weiß es nicht. Er hat plötzlich Thomas attackiert." Alby begutachtete ihn genauer. „Das Shirt. Zieht es hoch, sofort!" Die Jungs folgten dem Befehl. Der Anblick schockierte alle, Ben wurde von einem Griever gestochen, und das auch noch am helllichten Tag. Newt warf Alby einen Blick zu, dieser nickte nur. „Ihr wisst was zu tun ist. Sperrt ihn in die Grube und lasst ihn bloß nicht aus den Augen. 

Jeff und ich nahmen Thomas mit in die Hütte, um sicher zu gehen, dass ihm nichts fehlte. Nachdem wir ihn durchgecheckt hatten, setzte ich mich zu ihm und legte einen Arm um ihn. „Hey, alles okay. Du bist nun in Sicherheit. Ben kann dich hier nicht noch einmal angreifen." Thomas schaute auf seine Hände. „Ben meinte, dass er mich gesehen hätte und dass ich an dem allen hier schuld bin. Wie kann das sein? Ich kann mich doch nicht einmal erinnern.", seufzend schloss er seine Augen. Vorsichtig strich ich ihm über den Rücken, in der Hoffnung, dass es ihn irgendwie beruhigte. „Du solltest auf jeden Fall Alby und Newt davon erzählen. Apropos Newt, ich werde mich mal erkundigen was nun mit Ben geschieht." Ich drückte ihn noch kurz zum Abschied und machte mich dann auf die Suche nach Newt.

The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt