Gefangen

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Asano:
Ich begegne meiner Mathelehererin auf dem Gang zum Klassenzimmer. Sie hat einen dicken Stapel Blätter unterm Arm. Fuck. Wegen Karma war ich so abgelenkt, dass ich die heutige Mathearbeit vergessen habe. Panik macht sich ihn mir breit. Klar hatte ich gelernt, aber ich wollte gestern nochmal den Stoff wiederholen. Wenn ich eine schlechte Note bekomme wird mein Vater mich umbringen.

Ich schenke meiner Lehrerin ein lächeln und halte ihr die Tür zum Klassenzimmer auf. Dann schließe ich sie hinter mir und setze mich auf meinen Platz. Meine Klasse begrüßt die Lehrerin und sie teilt die Arbeiten aus. Ich versuche mich zu beruhigen und mir zu sagen, dass alles schon klappen wird. Als ich das Blatt umdrehen und mir die erste Aufgabe anschauen atme ich erleichtert aus. Zumindest diese erste Aufgabe war total einfach. Ich löse sie in wenigen Minuten und schaue mir die zweite Aufgabe an. Auch diese ist kein Problem so wie auch die dritte. Bei der vierten Aufgabe muss man sich die Zahlen aus einer Textaufgabe heraus lesen, was aber auch keinerlei Problem für mich darstellt. Das gleiche ist es bei der fünften und sechsten Aufgabe nur, dass die Angaben immer versteckter und komplizierter sind. Doch trotzdem habe ich keinerlei Probleme damit. Meine Mitschüler schreiben wie ich ohne Pause.

Als die Hälfte der Zeit vergangen ist und ich mein Blatt umblätter auf die nächste Seite höre ich schon vereinzelt tiefes schnaufen und schluchzen aus der hinteren Ecke. Unsere Klasse sitzt nach ihren Noten. Die besten in der ersten Reihe und die schlechtesten in der letzten. Das System wurde von meinem Vater eingeführt und auch wenn er nicht mehr hier Schulleiter ist unterrichten die meisten Lehrer weiterhin so als wäre er noch an dieser Schule. Alles ist auf Leistungen und Disziplin aufgebaut.

Ich richte meinen Blick auf die siebte Aufgabe. Ich muss die Aufgaben Stellung mehrmals lesen um sie zu verstehen. Das Bild von heute morgen taucht plötzlich vor meinen Augen auf. Karma und ich, wie wir zusammen die Scherben auflesen. Schnell schütteln ich den Kopf. Nicht jetzt.

Mit viel Mühe löse ich die siebte Aufgabe, doch wirklich sicher bin ich mir mit dem Ergebnis nicht. Als ich dann die achte und vorletzte Aufgabe anschaue muss ich wieder zittern. Ich wusste genau was zu tun ist, bis zu dem einen Punkt wo mir eine Zahl fehlt. Wie man diese berechnen kann haben wir gelernt und ich wollte das Thema gestern wiederholen. Doch jetzt fehlt mir dieses Wissen. Das Wissen um die Aufgabe zu lösen, die Punkte zu bekommen.

Ich gerate in Panik. Komm schon Hirn irgendwo muss ich mich doch erinnern wie das ging. Ich habe das doch schon gelernt. Ich krame in meiner Erinnerung, doch so sehr ich mich auch anstrenge ich erinnere mich nicht. Als wäre alles gelöscht. Nur die Angst die sich immer weiter breit macht. Ich fange an zu schwitzen und meine Finger zittern. Die Zeit sitzt mir im Nacken und das Ticken der Uhr wird immer Lauter. Meine Augen fokussieren nicht mehr richtig auf das Blatt. Ich habe das Gefühl die Realität zu verlieren. Als würde mir alles Echte und Reelle zwischen den Fingern zerrinnen. Meine Gedanken und Wahrnehmung werden in einer Welt gefangen gehalten die zwischen Realität und Fantasie exestiert.

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Hey,
es tut mir schrecklich leid, dass so lange kein neues Kapitel kam und dieses auch sehr kurz ist. Ich gebe mir mühe wieder mehr zu schreiben und auch regelmäßiger. Ich hoffe es geht euch allen gut und das keiner einen Lagerkoller bekommt. Aber das Internet ist ja für uns da; voller Ablenkung und unentdeckter Kreativität ^^.

We all wear a mask (Boy×Boy) (nicht abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt