Kapitel 103

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Also war es beschlossene Sache, Chris würde seinen Entzug hier bei Andreas machen, zusammen mit Anette. Alles wurde vorbereitet und Chris war verwundert was für Maßnahmen getroffen wurden. Alles wurde aus dem Zimmer geschoben, selbst das Bett wurde rausgeholt und nur die blanke Matratze lag noch am Boden. Andreas erklärte ihm das es zu seiner Sicherheit wäre und damit er sich nicht an irgendetwas Verletzt. Die ersten drei Tage waren die Schlimmsten, aber auch danach war das Gesundheitliche Risiko noch hoch. Auch warnte Andreas ihn vor das er wieder Halluzinationen, Angstzustände und Weinkrämpfe bekommen würde. Andreas wusste auch und das hatte Anette ihm noch einmal gesagt das er selbst stark bleiben müsste und nicht nachgibt, wenn ihn Chris nach Stoff anfleht. Und das war es auch womit Andreas seine Probleme hatte, er würde seinen Bruder leiden sehen und durfte nichts machen sondern durfte nur Hilflos dabei zusehen, doch genau das war was Chris helfen würde. Er beschloss in der Zeit für ihn da zu sein, zumal er auch Respekt hatte vor dieser Verantwortung. Man wusste nicht wann die Entzugserscheinungen eintreten werden sondern konnte nur abwarten, das sie kommen werden das war sicher.

Der Abend verlief noch ruhig sie hatten sich zusammen ins Wohnzimmer gesetzt und Anette gab Chris noch eine Schlaftablette damit er für den kommenden Tag Kräfte sammeln konnte, denn die würde er brauchen. Auch am nächsten Morgen war Chris noch teilweise entspannt gewesen. Die Nacht hatte er gut überstanden. Die ersten Anzeichen waren, aber schon zu erkennen. Seine Hände zitterten und auch war er nervös, das kannten aber Andreas und Anette schon und das war auch der entscheidende Punkt. Normalerweise würde Chris jetzt was nehmen um auf sein Tageslevel zu kommen, aber diesmal würde sein Köper nicht das bekommen was er verlangte. Chris merkte immer mehr wie ihm das zusetzte und Anette sowie Andreas behielten ihn im Auge, denn ab jetzt durfte er nicht mehr alleine bleiben. Auch hatte Chris seine Angst vor diesem Schritt geäußert und die Beiden haben ihm Mut zugesprochen und ihm versprochen dass sie ihn nicht alleine lassen. Anette fragte ihn nochmal ob er nicht vielleicht doch zu Robert wollte, doch Chris verneinte dies. Viel gegessen hatte er nicht denn sein Appetit war nicht sehr groß. Chris fühlte sich müde und schlapp, doch Gleichzeitig hatte er eine innerliche Unruhe. Auch Kopfschmerzen und Übelkeit begleiten ihn und er wusste das war nur der Anfang vom Ganzen. Anette riet ihm sich etwas hinzulegen, denn sie wusste das es nicht mehr lange dauerte bis die erste Welle kam die ihren Schwager überrumpeln wird. Andreas schaute seine Frau an und sie gab ihm zu verstehen das es bald soweit sein wird. Anette hatte sich in das Thema eigelesen gehabt in den letzten Tagen und auch aus der Erfahrung wusste sie ungefähr was auf die Drei zukommen wird. Chris ging nach oben in sein Zimmer, er schaute sich um denn es war kahl gewesen. Sämtliche Möbel, Täppische und sogar die Bilder an der Wand waren verschwunden. Nur noch eine Matraze lag auf den Boden und ein Befestigungsgurt den Andreas aus der Werkstatt geholt hatte lag dort. Selbst Kissen und Decke waren nicht mehr vorhanden, aber die würde er wieder bekommen solange nicht die Gefahr bekam das er einen Anfall bekommt, für die Nacht wusste er das Andreas ihn fixieren wird, damit er sich nicht selbst verletzten würde. Alles machte ihm Angst wenn er daran dachte, nur wusste er auch und das hatte Andreas ihm erklärt das es der einzige Weg ist. Es klopfte an die Tür und Andreas betrat das Zimmer, er beobachtete das Verhalten seines Bruders genau. „Hey alles gut?" fragte er ihn nach als Andreas sah das er am Fenster stand und nach draußen schaute, selbst die wurden gesichert. Chris drehte sich um nervös lächelte er ihn an seine Hände rieb er immer wieder an seiner Hose ab, seine Schultern zog er zusammen. „Geht schon. Bisschen leer hier im Zimmer was?" fragte er ironsch nach. Andreas ging auf seinen Bruder zu und fasste ihn sanft an die Schulter. „Ich weis, aber wir mussten alles entfernen was dich gefährden könnte. Chris egal was passiert und egal was wir auch tun werden es ist nur zu deinem Besten ok!" sagte Andreas mit bedrückter Stimme und schaute seinen Bruder verzweifelt an. Dieser nickte nur und sagte ihn das er das weis und er ihm vertraute. Andras merkte das sein Bruder müde wurde und riet ihm sich auch hin zu legen, denn es könnte sein das sein Kreislauf auch wieder abschmieren könnt. Er erklärte ihm das die ersten Anzeichen wie sonst auch sein werden, nur das es immer heftiger werden wird. Chris nickte und legte sich auch auf die Matratze. „Bleibst du noch hier?" fragte Chris seinen Bruder und hielt ihm am Arm fest. Andreas schaute ihn an und er wusste das sein Bruder Angst hatte. Auch das er wieder mehr Albträume bekommen würde. Er lächelte ihn an und legte sich mit ihm auf die Matratze und Chris fühlte sich sicher. Er kuschelte sich an den Älteren ran und Andreas gab ihm die Geborgenheit die er braucht. Während Chris langsam einschlief war Andreas sehr Nachdenklich und er hoffte das sie die richtige Entscheidung getroffen hatten.

Nach einiger Zeit stand Andreas auf und ging wieder runter zur Anette die in der Küche sich grade einen Kaffee machte. „Hey Schatz!" begrüßte Andreas seine Frau und Umarmte sie von hinten. „Na alles gut?" fragte sie nach und drehte sich in den Armen um. „Er schläft. Was meinst du wie lang es jetzt dauern wird bis der erste Schub kommt?" fragte Andreas nachdenklich nach. Anette zuckte nur mit den Schultern. „Naja das Verlangen wird stärker werden. Andreas meinst du es ist wirklich richtig das wir es machen? Ich meine wir wissen doch gar nicht was genau auf uns zukommt. Vor allem weis ich nicht wie wir das schaffen sollen, wenn er uns anfleht ihm was zu geben, denn dann wird Baldrian auch nicht mehr helfen." antwortete Anette und legte ihren Kopf an Andreas Brust. „Wir müssen stark sein und wenn es zu heftig wird werde ich Robert holen." sagte Andreas festentschlossen. Anette schaute ihn mit großen Augen an. „Also willst du doch Robert dabei haben ich dachte das du ihr ihn außer acht lassen wolltet." wunderte sich Anette über die Aussage ihres Mannes. „Hey Schatz ich werde kein Risiko eingehen, wenn es mir zu heikel wird dann werde ich ihn dazu holen. Der wird uns eh schon den Kopf abreißen." befürchtete Andreas und schloss seine Frau fest in den Arm. Sie beschlossen nach oben zu gehen um nach Chris zu schauen. Als sie die Tür öffneten sahen sie wie dieser sich immer wieder von der einen Seite auf die anderen Seite drehte, Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, unter den geschlossenen Liedern flackerten seine Augen das war eindeutig zu erkennen, das Zittern war mittlerweile am ganzen Körper, wild drehte er seine Kopf hin und her. Andreas sah es sich an und es Schmerzte in seiner Brust und auch Anette fühlte sich nicht wohl, das dies nur der Anfang sein würde und das die Nacht keine ruhig sein wird wussten sie und bereiteten sich auch dementsprechend vor. 

Wenn Engel fliegen lernenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt