Kapitel 105

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Andreas stand von der Matratze auf und holte frische Sachen für Chris nachdem es ihm wieder besser ging. Er wusste das dies die Anfänge waren und das sein Bruder noch mehr leiden wird, aber das dieser jetzt schon so schwach ist machte ihm Sorgen. Chris setzte sich langsam auf, er starrte nur auf die Decke während sein Bruder ihn von der Fixierung los machte. „Komm wir gehen erst mal ins Bad, damit du dich frisch machen kannst!" sagte Andreas und half Chris aufzustehen. Schwankend gingen sie in Badezimmer und Chris setzte sich auf den kleinen Hocker der in der Ecke stand. „Andreas ich schaff das nicht!" sagte er wieder und schaute verzweifelt seinen Bruder an. „Hey es wird jetzt nicht aufgegeben wir ziehen das jetzt durch. Chris du vertraust mir doch oder?" fragte Andreas nach und dieser nickte nur. Ein Kloß hatte sich in sein Hals gebildet und er erzählte Andreas das er immer wieder die Bilder vom Vater vor Augen hatte wie er ihn am Sterbebett sah. Andreas hatte ihm Aufmerksam zugehört auch erzählte er ihm die Begegnung mit Jimmy und was dieser zu ihm gesagt hatte. Andreas kniete sich vor ihm „Chris ich befürchte es auch das alles zusammen kommen wird und das du noch nicht richtig getrauert hast. Es wird alles hochkommen, aber es ist an der Zeit das jetzt auch raus zu lassen und vor allem loszulassen." kam es verständlich von Andreas und er half ihn wieder zurück ins Zimmer. „Soll ich noch bleiben?" fragte Andreas als Chris sich wieder hingelegt hatte. „Wenn es dir nichts ausmacht?!" bat Chris und schaute seinen Bruder an, obwohl ihm das alles peinlich war. „Nein natürlich nicht ich bin da!" sagte Andreas und legte sich wieder zu ihm. Chris kuschelte sich auch wieder an ihm und dieses Bild wird man in den nächsten Tagen noch öfters sehen.

Der nächste Morgen fing genauso an wie die Nacht aufgehört hatte. Chris war wieder am zittern und das verlangen nach Stoff wurde größer. Er war alleine in dem Zimmer und sein Gehirn fing an ihm streiche zu spielen. Immer wieder hatte er Bilder vor den Augen wie Paula am Asphalt lag Blutüberströmt. Vor seinen Augen sah er wie die Bettdecke rot wurde und er meinte das seine Hände Bluteten. Panisch wälzte er sich hin und her, sein Atem ging immer schneller seine Glieder taten ihm weh und sein Kopf dröhnte. Chris seine Augen suchten den Raum panisch ab und die Wände kamen immer näher. Chris ringt nach Luft seine Kehle fühlte sich zugeschnürt an, heiße Tränen liefen seine Wangen runter unaufhaltsam. „NEIN BITTE ICH FALLE!!!" schrie er als er meinte das sich ein schwarzes Loch auftat und er hinein fallen würde. Eine Schmerzwelle überkam ihn und er krümmte sich wieder einmal wie er es schon in der Nacht tat. Andreas und Anette stürmten in das Zimmer da sie den Schrei gehört hatten und sie wussten das die nächst Welle im anmarschwar, doch diesmal traf sie Chris mit voller Wucht. Alles war gleichzeitig zusammen gekommen Angstgefühle, Schweißausbrüche, Halluzinationen und Panikattacken. Andreas hatte seine Schwierigkeiten das mit anzusehen und riss er sich zusammen denn er hatte keine andere Wahl. Chris schaute seine Bruder flehend an und bat ihm um Hilfe. „Andreas du musst mir was geben! Ich kann nicht mehr helf mir doch. Da die sind da und wollen mich holen." sprach Chris seinen Bruder verwirrt und flehend an. Andreas bekam Tränen in die Augen als er seinen Bruder so auf dem Boden sah wie er sich vor Schmerzen krümmte und ihn flehend bittend ansah ihm zu helfen. Doch er musste jetzt Stark bleiben, denn auch diese Welle würde bald vorbei gehen und er würde wieder erschöpft einschlafen. Auch Anette kam ins Zimmer und bei ihr kamen die schmerzhaften Erinnerungen hoch als sie an die Zeit denken musste wie es Andreas erging. „Hedi ist auf den Weg hierher. Was sagen wir denn wegen Chris?" fragte sie ihren Mann leise. Andreas schaute seine Frau und wischte sich die Tränen weg. „Die Wahrheit alles andere ist falsch. Sie bekommt es sowieso raus!" sagte Andreas leise. „Bitte ihr müsst mir helfen! Es tut so weh bitte gibt mir was!" rief Chris immer wieder flehend und setzte sich nachdem Andreas ihn los gemacht hatte in die hinterste Ecke des Raumes. Anette ging auf ihn zu und nahm ihn vorsichtig in den Arm. „Nein nicht anfassen es brennt alles mein ganzer Körper brennt!" reagierte Chris panisch, der das Gefühl hatte das sein ganzer Körper glühte, und bekam langsam Atemnot. Anette sah geschockt zu Andreas. „ Wir müssen was tun der fängt an zu Hyperventilieren!" stellte sie fest. „Was ist mit dem Spray was wir noch haben von damals, als er früher immer diese Anfälle bekommen hat?" fragte Andreas ratlos nach der es langsam mit der Angst zu tun bekam. „Keine Ahnung ob das hilft, aber wir müssen Handeln!"antwortete Anette und versuchte Chris dazu das er wieder regelmäßig Atmet. „Mir reichst so geht das nicht ich ruf Robert an!"beschloss Andreas und als er sein Handy in der Hand nahm klingelte es an der Tür. Anette schaute erschrocken zu Andreas. „Deine Mutter!" sagte sie und Andreas nickte nur und lief die Treppe runter um die Tür zu öffnen.

Tatsächlich war es seine Mutter gewesen die gleichzeitig auch Robert mitgebracht hatte. „Mama Robert?" fragte Andreas zu Begrüßung und innerlich war er froh das sein Freund mit dabei war, denn verbergen konnten sie es nicht mehr. „AAAAAAAAHHHH NEIN GEH WEG! ES BRENNT ...HELFT MIR DOCH!!!" kamen schreie von oben und Hedi schaute geschockt die Treppe rauf. „Ist es das was ich denke? Hedi hat mir da was erzählt!" fragte Robert streng nach der sich einen Teil schon dachte. Er wusste zwar nur das Chris irgendwelche Tabletten zu sich nahm, das hatte ihm Hedi berichtete, aber durch die Schreie von Chris und das nervöse Auftreten von Andreas sagte ihm das hier grade was ganz anders Läuft. Robert lief an den anderen vorbei und nahm gleich zwei stufen von der Treppe, als er in das besagte Zimmer kam sah er genau das was er vermutet hatte. „Robert?" kam es verwundert von Anette die noch immer versuchte Chris zu beruhigen. „Also doch! Sagt mal seit ihr noch ganz bei Trost? Sag mir jetzt nicht das ihr ihn hier entziehen lassen habt!" kam es verständnislos von Robert der Andreas und Anette vorwurfsvoll anschaute. Auch Hedi stand fassungslos vor der Tür und hielt sich geschockt die Hand vor den Mund. „Chris mein Junge was ist mit dir?" sagte sie erschrocken und wollte schon zu ihm, doch Robert hielt sie zurück. Ihr Mutterherz schmerzte als sie Chris da so am Boden liegen sah und sie hatte immer gehofft das er das nicht durchmachen musste wie Andreas. „Robert ich wir ja er macht einen Entzug, aber es wird immer schlimmer und wir wissen nicht weiter. Bitte kannst du uns helfen?" fragte Andreas stockend nach der froh war das sein Freund jetzt bescheid wusste und er das mit Chris machen wird oder ihnen zumindest helfen wird. „Na mir wird wohl nichts anderes überbleiben. So und jetzt alles raus hier ich werde mich jetzt erstmal um Chris kümmern und dann reden wir und zwar ein ernstes Wort!" sagte Robert und die anderen Verliesen das Zimmer. Robert näherte sich langsam an Chris ran, er wusste das er grade Wahnvorstellung hatte, doch auch merkte er das er langsam Atemnot bekam. Behutsam packte er ihn an der Schulter was ihn zusammen Zucken lies nicht fähig was zu sagen schaute er ihn an. „Hey alles gut. Alles ganz normal dir wird es gleich besser gehen Chris." sprach Robert ihn an um überhaupt zu wissen ob Chris auf ihn reagierte. Dieser schaute ihn mit müden und rotunterlaufenen Augen an. Immer noch Zittern hatte er sich an die Wand gedrückt und seine Beine fest an seinen Körper gezogen. Robert gab ihm erstmal was gegen seine Atemnot und dann brachte er ihn wieder auf die Matratze zurück wo er teilnahmslos sich hinlegte und an die Decke starrte. Robert Untersuchte ihn und er war besorgt, denn Chris war in keinem guten Zustand vor allem das Herzrasen machte ihm Sorgen. „Ok Chris ich gebe dir jetzt was das wird dir helfen um die Entzugserscheinungen zu mildern. Auch werde ich dir gleich eine Infusion Angängen, aber dazu ist es wichtig das jemand bei dir bleibt nicht das du sie dir Abziehst." erklärte Robert mit ruhiger Stimme und hoffte das Chris ihn verstanden hatte. Das Medikament wurde in seinen Arm gespritzt und Chris fing langsam an wieder ruhiger zu werden. „Es tut mir Leid!" kam es leise von Chris und er hatte Tränen in den Augen. „Schon gut das schaffen wir schon, nur wäre es mir lieber gewesen du wärst sofort zu mir gekommen. Chris kannst du mir Beantworten was du genau genommen hast?" fragte Robert nach und Chris sagte ihm mit verwaschener Stimme das es Aufputschmittel waren und das er auch Koks ausprobiert hatte. Robert merkte wie ihm das Sprechen schwer fiel. „Ok Andreas kann mir das gleich zeigen. Versuch etwas zu schlafen ich komme gleich nochmal zu dir." sagte Robert und wartete ab bis Chris eingeschlafen war. Robert wusste das ein Entzug anstrengend war und Kräfte rauben würde, es war mit Hochleistung Sport zu vergleichen. Aber er wusste auch wenn man es geschafft hatte das es sich gelohnt hatte alles durchzustehen und Chris war sein Freund, er wollte ihm helfen egal was kommen mag er wollte ihm beistehen und nicht nur als Arzt, sondern auch als ein Freund und Vertrauter.

Wenn Engel fliegen lernenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt