Kapitel 5: Berlin/Mannheim

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Nils

Es ist Sonntag und ich sitze mit meiner besten Freundin Gini in einem Cafe bei mir um die Ecke. Wir quatschen einfach nett über diese das und dann fragt Gini:" Wie geht es eigentlich Tami? Ich habe lange nichts mehr von ihr gehört." "Gur, ich habe heute morgen noch mit ihr telefoniert. Sie hat gerade in der Uni viel zu tun. Prüfungsphase. Das kennst du ja. Danach möchte sie aber nach Berlin kommen und euch alle auch wieder sehen", erzähle ich ihr.

"Das würde mich freuen. Sie ist wirklich nett und ihr passt auch voll gut zusammen. Meinen Segen hast du. Ist die Entfernung für euch ein Problem? Ich könnte es nicht aushalten meinen Freund einen Monat lang nicht zu sehen", sagt sie. Ihr Freund Karl ist ein Kommilitone von ihr und wohnt ebenfalls in Berlin. Sie sind seit Kurzem ein Paar. Ehrlich antworte ich:" Natürlich vermisse ich sie und würde sie jeden einzelnen Tag bei mir haben, aber jeder hat sein Leben an unterschiedlichen Orten. Wir haben beide unsere Unabhängigkeit und lieben uns. Im Moment ist das genug und in Zukunft können wir daran arbeiten mehr Zeit miteinander verbringen. Vielleicht zieht Tami nach ihrem Studium nach Berlin. Wer weiß?" Gini ist meine beste Freundin seit der Oberstufe in der Schule. Ihr kann ich alles erzählen.

"Das hoffe ich für dich. Ich find Tami nämlich auch cool, weil sie eben ihr Ding macht", erwidert Gini. Dann erkläre ich Gini noch von unserem nächsten Projekt. Die Jungs müssen an einer Ampel auf der Straße während der Fußgängergrünphase jeweils ein unterschiedliches Musikvideo darstellen. Die Songs werden gezogen. Gini verspricht mir bei der Gaderobe und der Maske zu helfen.

Tami

Frustriert blicke ich auf das Chaos auf meinem Schreibtisch. Bis morgen muss ich eine Hausarbeit über die Förderung ökonomisch-schwacher EU-Mitgliedstaaten fertig haben. Aber mit der Ausführung der Argumentation bin ich noch unzufrieden. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich mich selbst unter extremen Duck setze. Der Professor ist ein Experte in der Ökonomie der EU und Berater des EU-Parlaments.

Trotzdem sollte ich eine kleine Pause machen. In der Küche mache ich mir einen Kamillentee, der hilft bei der Stressreduzierung und wähle Nils Nummer. Nach kurzem Klingel geht er ran.

Nils: Na, Süße was gibt's? Bist du weiter als bei unserem Telefonat heute morgen mit deiner Hausarbeit?

Tami: Na, ja. Ich bin immer noch nicht zufrieden mit der Argumentation, wobei ich Till und Martha auf die Nerven gehe. Die Beiden mussten die sich schon tausendmal durchlesen.

Nils: Du machst dir einfach zu viel Druck. Versuch doch einfach dir noch eine Stunde zu nehmen und so wie es dann ist, reichst du es ein. So mache ich das mit meinen Videos, wenn ich noch nicht ganz zu Frieden bin. Perfektionismus ist zwar ehrenhaft, aber kann auch krank machen.

Tami: Da hast du wahrscheinlich recht. Was machst du gerade so?

Nils: Ich war mir Gini Kaffee trinken und wir sind grade unterwegs zu Karli. Deswegen kann ich grade nicht so lange telefonieren.

Tami: Kein Problem. Grüß die Beiden ganz lieb von mir. Ich sollte meine Hausarbeit dann auch mal fertig machen.

Nils: Du schaffst das. Wir können morgen gerne Skypen. Muss dann eh was mit dir besprechen.

Tami: Gerne. Was willst du den Besprechen?

Nils: Was geschäftliches. Muss jetzt auflegen. Lieb dich.

Tami: Ich dich auch. Viel Spaß.

Wir legen auf und ich nippe vorsichtig an meinem Tee. Der, wie ich schmerzlich feststellen muss, noch ziemlich heiß ist. Ich setze mich wieder in meinem Zimmer an den Schreibtisch und befolge Nils Ratschlag. Augen zu und durch.

Nachdem ich die Hausarbeit an den Professor gemailt habe fange ich an darüber nachzudenken, was geschäftliches Nils mit mir besprechen möchte. Sein YouTube Kanal hat mittlerweile über 300.000 Abonnenten und ich bin ziemlich stolz auf ihn. Wahrscheinlich wird es wieder darum gehen unsere Beziehung öffentlich zu machen. Das ist ein sehr strittiges Thema. Nils findet es praktischer, wenn es so wäre. Dann müsste er sich nicht so damit zu stressen mich zu vermeiden auf Bildern und bei Interviews nicht ständig nach Auswegen suchen. Die Bravo hat die Jungs und Karli letztens interviewt und Nils ist der Frage nach seinem Liebesglück folgendermaßen ausgewichen: Sagen wir es so, ich weiß, dass irgendwo da draußen die Richtige ist.

Natürlich wissen die Bravo-Journalisten nicht, dass er mich meint. Deswegen stellten sie dann Vermutungen auf. Aber das wars dann auch schon. Allerdings weiß ich, wie schwer das Nils fällt. Ich kann mir aber ein Leben nicht vorstellen, welches dann Teenager und einen Haufen WhyNils-Fans interessiert. Morgen werde ich ja erfahren, was Nils meint.

Um auf andere Gedanken zu kommen stehe ich auf, um Martha zu fragen, ob sie mit ins Yoga-Studio zum Abendkurs kommt.

Ich habe noch einen Koffer in Berlin || Why Nils FF  (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt