7 | in the dark

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❝A wise girl knows her limits, a smart girl knows that she has none

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❝A wise girl knows her limits, a smart girl knows that she has none.❞

–Marilyn Monroe

Ich schaffe es gerade noch so die Treppen hinauf, ehe auch schon große Freundesgruppen durch die offene Eingangstür treten und Richtung Küche gehen. Ich ahne jetzt schon, dass die heutige Nacht eine schlaflose wird. Immerhin ist es Freitag und es geht gerade erst los.

Ich gehe also zügig in mein Zimmer und mache es mir auf meinem Bett gemütlich. Dann schalte ich einen Film an. Paar mal vergesse ich sogar fast den Trubel unter mir, so versunken bin ich. Naja, bis neunzehn Uhr jedenfalls.

Dann wird der Lärm so laut, dass die Wände um mich herum zu beben scheinen. Wie viele haben die denn eingeladen? Dieser Gedanke macht mich neugierig, sodass ich mich kurzerhand dazu entscheide, selber nachzusehen. Es ist ohnehin nicht so, dass ich irgendetwas anderes zu tun hatte.

Ich setze mich auf die erste Treppenstufe, die mir entgegenkommt und lasse meine Augen über die betrunkenen Jugendlichen wandern, die sich inzwischen tatsächlich verhundertfacht  haben.

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Strudel, in den man leicht rein kommt, aber unmöglich wieder heraus. Die vielen Leute lassen kaum Freiraum für Neuankömmlinge, die an einen anderen Bereich des Hauses wollen.

Das Bild enthält mehr als nur eine fragwürdige Szene, doch trotzdem wundert mich eines sofort: Niemand kommt diese Treppe hinauf. Sollten nicht normalerweise alle immer überall verteilt sein? Anscheinend haben die Brüder irgendwelche Regeln aufgestellt. Aber das alkoholisierte Oberstufenschüler das wirklich befolgen, hätte ich nicht erwartet.

Ich wende mich ab, als ich eine Bewegung aus meinem Blickwinkel erkenne. Pünktlich mit meiner Verwunderung kommt jemand hoch, doch beim genaueren Hinsehen erkenne ich, dass es Arthur ist. Unter seinem knielangen Mantel hat er einen schlichten Rollkragenpullover an, den er natürlich mit seiner Uhr kombiniert hat. Aber man muss es ihm lassen: Der Junge hat Stil.

Kurz bevor er sich den letzten Stufen nähert, wirft er mir einen kurzen Blick zu. Im nächsten Moment hat er seine Hand in meiner Schüssel und nimmt sich das letzte Handvoll Popcorn. Zuerst weiten sich meine Augen, dann sehe ich ihm überrascht nach. Ich glaube sogar ihn grinsen zu sehen, aber wahrscheinlich irre ich mich. Sein voller Mund macht das nicht so leicht erkennbar.

Eine Viertelstunde später kommt er wieder. Dieses Mal jedoch ohne seine Jacke. Kurz bevor er in der Menschenmenge verschwindet, fällt ein kleines Buch aus seiner Hosentasche.

»Arthur!« rufe ich, doch meine Stimme geht unter dem Lärm unter. Ich stelle die Schüssel zur Seite und gehe das Buch aufheben. Es ist wirklich minimal, aber dick. Vielleicht ein Notizbuch? Zum Glück kann ich Arthur schnell wiederfinden und laufe ihm nach, jedoch erschweren die vielen Leute das Durchlaufen. Immer wieder drohe ich mit jemandem zusammen zu knallen, doch schaffe es noch gerade so auszuweichen.

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