5 | the ignorant

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❝And any girl like you deserves a gentleman ❞

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❝And any girl like you deserves a gentleman ❞

–Shawn Mendes, Treat You Better

Die Möglichkeit das eventuelle Problem Thalias Ratschlag gegenüber anzusprechen vergeht innerhalb eines Momentes. Im nächsten fängt sie nämlich an, sich mit Anna über etwas komplett andersartiges zu unterhalten. Ich belasse es dabei. Weshalb mich die unausgesprochenen Fragen auch bis zum Ende der letzten Schulstunde still und heimlich verfolgen. Ich gebe zu, die Undurchschaubarkeit der Fünf macht mich misstrauisch, aber sie lässt es so klingen, als wären sie gefährlich. Aber sind sie das? Die wenige Zeit hat mir nicht wirklich erlaubt ein klares Bild von ihnen zu machen. Im Gegenteil. Je öfter ich auf sie treffe, desto verwirrter werde ich.

Mit dem Erklingen der Schulglocke stürmen alle aus den Klassen. Ich verabschiede mich von meinen möglichen neuen Freunden und lasse mich darauf vom Meer der drängelnden Jugendlichen mitziehen. Draußen mache ich mir nicht mal die Mühe Brendon am Parkplatz aufzusuchen, sondern biege direkt in die vorherige Straßenseite ab.

Ich nehme die schöne Umgebung um mich erst jetzt richtig war. Weil ich mich heute Morgen so auf meine unwissenden Wegweiser fokussiert habe, ist sie mir wohl entfallen.

Die Reihen an mittelgroßen Häusern bestehen aus ausgemaltem Holz, während sich nur im Zentrum ein paar wenige Steingebäude befinden. Gemeinsam mit der zweitürmigen Kirche erinnert mich die Ansicht augenblicklich an eine typische Kleinstadt. Viele Familien genießen das sommerliche Wetter durch gemeinsame Aktivitäten. Lachende Kinder und Eltern füllen den Weg, gefolgt von älteren Ehepaaren. Sie machen das Bild belebend.

Von hier aus braucht es ungefähr fünfzehn Minuten bis zur Autobahn. Immer wieder fahren rasende Autos an mir vorbei, doch ich achte nicht auf sie. Das mache ich nämlich erst, als sich mir das Geräusch eines weiteren Motors ungewöhnlich langsam nähert. Ich sehe hinter mich und beobachte verwirrt, wie mich der dunkle Sportwagen überholt, nur um darauf wenige Meter vor mir anzuhalten.

Verdutzt gehe ich weiter und erkenne hinter der Fensterscheibe Arthur. Überrascht starre ich sein Seitenprofil für mehrere Momente einfach nur an, ehe ich die wortlose Aufforderung verstehe und sofort das Auto umrunde. Sobald ich eingestiegen bin, fährt er los.

Ich kann die Schweigsamkeit nicht deuten. Er scheint weder genervt noch gut gelaunt zu sein. Auch seine emotionslose Miene ist undurchschaubar wie immer.

Die sind echt gut darin.

»Danke fürs mitnehmen.« 

Er erwidert darauf nichts, doch es erstaunt mich nicht. Dass er überhaupt angehalten hat ist unerwartet. Ich nutze die seltene Möglichkeit, um ihn genauer zu mustern.

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