LOVE-LETTER-FOR-YOU.TXT (Deutsch)

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Die meiste Zeit der Fahrt zum Verteilerzentrum redete Max nicht viel. Sie war immer noch ein wenig nervös und angespannt und wusste nicht genau, wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollte. Zwar versuchte sie es zu verdrängen und einfach nicht mehr dran zu denken, was Sitara ihr erzählt und sie so geträumt hatte, aber irgendwie gelang es ihr nicht. Eigentlich konnte sie um ehrlich zu sein an gar nichts anderes denken, obwohl es definitiv sinnvoll gewesen wäre sich ein wenig auf ihre bevorstehende HAUM Mission vorzubereiten. Gedankenverloren starrte sie zu Wrench hinüber, der ihren Wagen durch den stressigen Stadtverkehr von San Francisco steuerte. War vielleicht doch etwas an dem dran, was Sitara ihr gesagt hatte? Je länger sie darüber nachdachte, desto weniger abwegig kam ihr das alles langsam vor. Warum sonst sollte sie das alles derart aus dem Konzept bringen? Natürlich hatte sie ihn von Anfang an super gerne gemocht, aber so hatte sie da noch nie drüber nachgedacht. Hatte Sitara möglicherweise irgendwas bemerkt, was Max selbst noch gar nicht so bewusst war? Und falls es so war, war es wirklich so offensichtlich?

"So, da sind wir...bist du bereit?", riss Wrench sie plötzlich aus ihren Gedanken, als er den Wagen auf dem Parkplatz abstellte.

"Hm?", schreckte Max auf und hatte einen Moment lang Angst, er könnte vielleicht ihre Gedanken gehört haben. "Ja...alles gut..."

"Ist alles okay? Du wirkst ein bisschen abwesend...und außergewöhnlich ruhig heute", stellte er fest.

"Nee, ich hab...nur über was nachgedacht", erklärte sie, was wahrscheinlich nicht ihre schlauste Ausrede war.

"Und worüber?"

"Nicht so wichtig...", versuchte sie sich rauszureden. "Komm, wir wollen unsere Freunde bei HAUM doch nicht warten lassen...", grinste Max und nickte in Richtung des Gebäudes, das ein großer HAUM Schriftzug zierte. Dazu brauchte Wrench natürlich nicht mehr als eine Aufforderung und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Gebäude. Hinter einer Hausecke warteten sie ab und beschlossen, das Gelände erstmal per Drohne auszukundschaften, um zu sehen, wo sich ihr Lieferwagen befand und wie viel Sicherheitspersonal ihnen im Weg stehen würde.

"Also...Haum speichert die Fahrten in einer Nummernschild-Zielort Kombination. Wir müssen theoretisch nur die Nummernschilder von den Wagen mit der Liste abgleichen, die ich geklaut hab.", erklärte Wrench.

"Wow, okay. DAS meintest du mit Tech-Hater", grinste Max, während sie die Drohne über das Gelände schweben ließ. "Ganz schön ironisch, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Smart Home Hersteller handelt..."

"Wahrscheinlich haben die einfach selber Angst, vor dem Zeug, was sie da bauen...", antwortete Wrench.

"Das kann ich ihnen nicht mal übel nehmen", stelle Max fest. "Sooo...da haben wir sie. Die Lieferwagen stehen da hinten um die Ecke. Fünf Stück, wie auf der Liste. Ich vermute mal einer davon müsste unserer sein."

"Perfekt...kannst du die Nummernschilder erkennen?", fragte Wrench.

"Nee, da läuft zu viel Sicherheitspersonal umher. Ich glaube nicht, dass ich näher runter kann...", äußerte Max ihre Bedenken.

"Macht nichts, der wird schon dabei sein. Wir finden den auch so", antwortet er überzeugt.

"Wir müssen aber echt aufpassen. Da läuft grade einiges an Personal rum...wahrscheinlich haben die doch vorgesorgt, nachdem Bader bei WKZ so rumgeprahlt hat...", überlegte Max. "...und die haben Umeni eingestellt, wir sollten uns besser echt nicht erwischen lassen."

"Keine Sorge, das werden wir nicht", kommentierte Wrench. "Die Leute, die die einstellen sind zum Glück auch immer unfassbar blöd."

"Das hilft uns aber auch nicht, wenn sie auf uns schießen...", warf Max ein wenig besorgt ein.