Teacher x Student // Oneshots

Amy und Mr. Lavrine

Amy setzte sich ans Lagerfeuer. Es war beinahe erloschen, doch in der Luft hing noch die Wärme und der Geruch von Rauch.
Der Himmel war so klar, dass man die Sterne perfekt sehen konnte. Um es zusammenzufassen, der Abend war perfekt.
Mit ihren zarten Fingern schlug sie die Saiten der Gitarre, welche sie auf dem Schoß hatte, an.
Alle anderen waren gerade dabei, ihre Sachen zurück zur Jugendherberge zu bringen, so konnte Amy ungestört ihr Instrument stimmen.
Verträumt lächelnd lauschte sie den immer leiser werdenden Stimmen ihrer Mitschüler.
Als diese verstummt waren, löste sich Amys Anspannung langsam.
Sie war es nicht gewohnt, vor Publikum zu spielen, geschweige denn, zu singen, weshalb sie froh war, endlich allein am Feuer zu sitzen.

Mr. Lavrine war noch nicht weit von der Feuerstelle weg, als der Wind die Klänge der Gitarre und eine klare Frauenstimme zu ihm hinübertrug. Der drahtige junge Mann verlangsamte seine Schritte und spitzte die Ohren.
Das war eindeutig Amy.
"Ich wusste gar nicht, dass sie so gut singen kann", murmelte er nachdenklich und fuhr sich durch sein glänzendes blondes, beinahe weißes Haar.

Amy war vertieft in die Musik, wie jedes Mal, wenn sie sang.
Es war ihr Lieblingslied, eine melancholische Ballade.
Sie legte all ihre Sehnsucht in den Song und alle ihre Gedanken kreisten um ihren Bruder. Sie hatte dieses Lied immer mit ihm gesungen und ihre Stimmen mit der Gitarre begleitet.
Ein halbes Jahr war es nun her, dass er mit dem Moped verunglückt war, doch auch nach dieser Zeit kamen Amy bei der Vorstellung seines Gesichts die Tränen. Sie vermisste sein Lächeln, das Grübchen, das sich bildete, wenn er sein typisches spitzbübiges Grinsen grinste.
Eine einzelne, warme Träne rollte über Amys Wange.
Ihr folgte eine weitere, dann noch eine, noch eine...
Amy sang immer weiter.

Plötzlich mischte sich zu ihrer sehnsuchtsvollen Stimme eine weitere, eindeutig männliche Stimme. Die dunkle, warme Klangfarbe harmonierte perfekt mit Amys Gesang.
Amy schloss erschrocken den Mund und umklammerte den Hals ihrer Gitarre.
Die andere Stimme summte weiterhin die Melodie der Ballade.
Angestrengt starrte Amy in die Dunkelheit, doch die Tränen verschleierten ihr die Sicht.
Schnell wischte sie sich mit einem Ärmel über die Augen.

Da erkannte Amy, wen sie vor sich hatte.
"Mr. Lavrine?", fragte sie vorsichtig.
"Ja, offensichtlich", erwiderte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Amys Deutschlehrer ließ sich neben Amy auf dem Baumstamm nieder.
"Das klang fantastisch", sagte er leise und zog ein Taschentuch aus der Jackentasche.
"Wir sind auf Klassenfahrt, da solltest du Spaß haben", meinte er. In seiner Stimme schwang Sorge mit.
"Sie haben ja recht", erwiderte Amy und trocknete energisch ihre Tränen mit dem Taschentuch ab und steckte es ein.
Fröstelnd zog Amy die Schultern nach oben.
Ohne ein Wort schlüpfte Mr. Lavrine aus seiner Jacke und legte sie seiner Schülerin um die Schultern.
"Du solltest so langsam zurückgehen", durchbrach er nach einer Weile das Schweigen. 
"Muss ich wohl."
Mr. Lavrine erhob sich und streckte Amy die Hand zu, um ihr aufzuhelfen.
So standen sie sich gegenüber, hinter ihnen das erloschene Lagerfeuer.
Ohne lange zu fackeln, legte Mr. Lavrine seine Hände an Amys Tallie und schaute ihr in die Augen.
Seine Pupillen waren geweitet und im fahlen Mondlicht konnte man das verräterische Glitzern in seinen Augen sehen.
Er wollte sie küssen, hier und jetzt.
Erwartungsvoll schaute er Amy an. Kaum sichtbar nickte sie.
Langsam strich er ihr die widerspenstige, kastanienbraune Haarsträhne, die der Nachtwind ihr ins Gesicht geweht hatte, hinters Ohr und nahm ihr Gesicht in beide Hände.

Amy spürte Mr. Lavrines warme Hände an ihren Wangen. Ihr Bauch kribbelte wie verrückt.
Als seine Lippen auf ihre trafen, entfachte sich in ihrem Inneren ein Feuer, das die glühende Hitze des einmal so warmen Lagerfeuers bei weitem übertraf.

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Heyy :)
Ich habe eventuell ein bisschen zu dick aufgetragen, kann das sein?
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Bleibt gesund!