Obito's kleine Schwester

Vergangenheit

Ich trainierte gerade auf meinem Trainingsplatz, als meine beste Freundin Megumi angerannt kam. Sie hatte Tränen in den Augen und, als sie vor mir stehen blieb, schaute sie mich geschockt und traurig an.

Ich: Megumi, was ist los? Warum weinst du?

Megumi: O-Obito...e-er ist...

Ich: Was ist mit Nii-san? Geht es ihm gut? Megumi, was ist passiert?

Megumi: O-Obito ist...e-er ist...t-tot...

Meine Augen weiteten sich geschockt und ich spürte Tränen über meine Wangen laufen.

Ich: Nein, das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Bitte sag, dass das nicht wahr ist! DAS IST NICHT WAHR!

Ich fiel auf die Knie und stützte mich mit den Armen auf dem Boden ab. Tränen tropften auf meine Hände und das Gras. Ich konnte nicht glauben, dass mein Bruder wirklich tot sein soll.

Ich: W-wie? W-wie konnte er mir so etwas antun? W-wie konnte er einfach sterben?

Ich stand auf und lief zu meinen Eltern. Gerade war ein blonder Mann bei ihnen. Bei ihm waren noch ein grauweißhaariger Junge und ein braunhaariges Mädchen. Ich kannte sie, sie waren Obito's Team. Der Junge hieß Kakashi, das Mädchen Rin und der Mann Minato. Ich verstand mich mit ihnen sehr gut. Ich wusste, dass Obito in Rin verliebt war und unterhielt mich auch oft mit ihr. Kakashi mochte ich sehr gern, auch wenn er Obito's Rivale war. Wir hatten immer viel Spaß zusammen und von ihm lernte ich sogar das Chidori. Ich rannte zu meiner Mutter und blieb vor ihr stehen.

Ich: I-ist es w-wahr? I-ist N-Nii-san w-wirklich...

Sie schaute mich traurig und mitleidig an, bückte sich zu mir runter und nahm mich in den Arm. Ich wusste, was das hieß und krallte mich in ihr Shirt.

Mama: Es tut mir so leid, Jayna.

Als sie sich wieder löste, schaute ich zu Minato.

Ich: W-wie ist es p-passiert?

Kakashi: Auf einer Mission wurde Rin gefangen genommen. Wir haben sie befreit, aber dann stürzte die Höhle, in der wir uns befanden, ein. Wir wollten rausrennen, aber ich wurde von einem Stein getroffen und Obito hat mich in Sicherheit gebracht. Dafür wurde er halb unter einem Stein zerquetscht. Er gab mir sein linkes Sharingan und sagte mir, dass ich auf dich aufpassen soll und dich beschützen soll.

Er nahm mich ebenfalls in den Arm und streichelte mir beruhigend über den Rücken und langsam beruhigte ich mich wieder. Seitdem war ich still, verschlossen und versteckte alle Gefühle hinter einer dicken Wand aus Eis. Ein paar Tage später starb auch Rin und meine Welt brach endgültig zusammen. Meine Eltern starben ebenfalls auf einer Mission und seitdem lebte ich bei Itachi und seinem Bruder Sasuke. Ihre Familie war mit der meinen sehr gut befreundet und ich kannte Itachi schon lange. Sasuke habe ich dann bei ihnen kennengelernt, aber meine Eisschicht schmolz dennoch nicht, im Gegenteil, sie wurde bloß noch dicker.
Ich war mittlerweile sieben Jahre alt und der Tod meines großen Bruders lag nun schon zwei Jahre zurück. Ich war bei Itachi, welcher eine ANBU Mission hatte, weswegen ich nicht lange bei ihm bleiben konnte. Ich machte mich auf den Weg nach Hause, als es fast Nacht war. Das gesamte Uchiha-Viertel war leer und still. Als ich ein wenig weiter kam, sah ich überall Leichen auf dem Boden. Im Haus von den beiden Brüdern angekommen war ebenfalls alles leer. Ich ging in einen Raum und fand in diesem Itachi und seine Eltern. Er hatte mich noch nicht bemerkt und ich beobachtete, wie er sie tötete. Erst jetzt bemerkte er mich, aber machte keine Anstalten, mich anzugreifen.

Itachi: Was machst du hier?

Ich: Ich wohne hier.

Itachi: Wie lange bist du schon hier?

Ich: Seit ein paar Minuten.

Itachi: Wieso hast du mich nicht aufgehalten?

Ich: Sie sind mir egal.

Damit verließ ich den Raum, aber als ich die Tür öffnete, stand ein schnell atmender, ängstlicher Sasuke vor mir. Der sieben Jahre alte Junge schaute verängstigt in meine Augen und ich ging ohne ein Wort an ihm vorbei. Minuten später hörte ich einen Schrei, Sasuke's Schrei. Ich stand vor der Hintertür des Raumes, welche nach draußen führte. Als Itachi rauskam und mich sah, blieb er einen Moment so stehen, bevor er im Wald verschwand.