7/ Hauptgefreite

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Kairas Sicht

Er hatte mich eingeholt, doch ich versucht schneller zu renne. Durch meinen schlag in den Bauch war er fast genauso schnell wie ich. Was wollte er von mir? Wollte er noch mehr meine Gefühle verletzten ? All die Jahre hatte ich die perfekte Maske kreiert. Warum musste er jetzt kommen und sie kaputt machen. Allein schon der Gedanke ließ mehr Wunden aufreißen

Plötzlich packte mich etwas an meiner Taile und ließ mich an die Wand reißen. Levi hatte mich eingeholt und seine rechter Arm war rechts neben meinem Kopf gepackt. Seine linke Hand packte er an mein Kin und ließ es zu ihm hoch schauen. Ich versuchte mich zu wehren, auszureißen, doch er hatte mich in seiner Hand. Erneut....

,, Was willst du denn noch, hast du nicht schon alles was du wolltest? Du hast meine Maske zerstört, mich beleidigt, angeschrien. Aber das schlimmste du hast mich verletzt. Was willst du denn noch ?" Fragte ich mit brechender Stimme. Er ließ mich in seine Augen blicken. Levi blieb still. In seinen Augen war keine Wut zu erkennen, keine Emotionslosen Augen, eher traurige. Doch er hatte seine Maske nicht komplett abgenommen, nur so das ich sie sah.

Ohne Worte kamen seine Lippen näher an meine und schließlich trafen sie sich. Nach 16 Jahren trafen sie sich endlich und erhofft. Es war ein sanfter und keines falls verlangender Kuss. Immer noch mit großen Augen erwiderte ich jedoch, bevor Levi sich schließlich wegzog. Seine Augen waren wieder voller Lebensfreude und voller Freundlichkeit.,, Verzeih mir wie ich zu dir war. Können wir noch mal von vorne Anfangen?"

Erneut weiteten sich meine Augen und ich stimmte mit einem sanften nicken zu. Es war so ein wunderschöner Augenblick, der niemals enden sollte. Levi war der alter, auch wenn ich wusste das er bei seiner Arbeit die Maske aufhaben würde. Es wird ein steiler und grade zu schwerer Weg werden, bis wir zusammen ein normales Leben führen könnten. Aber ich glaube fest daran das wir es schaffen werden.

,, Es sieht so aus als hättet ihr euch vertragen gut, dann kann die Expedition ja bald los gehen!" Schmunzelnd wackelte Erwin mit seinen Fetten Augenbrauen. Aus Peinlichkeit und gleichzeitig schreck das er uns gesehen hatte, ließ uns ein wenig rot anlaufen.,, Noch nie was von Privatsphäre gehört?" Fragte ich schon ein wenig sauer. Erwin lachte:,, Wenn ihr hier im Gang rumknutscht dann nicht." Levi und ich gaben nur ein einfaches und genervtes:,, Tch" ab bevor auch schon Hanji auftauchte.

,, Hab ich das Finale verpasst ?!" Sie hüpfte auf und ab während sich in ihren Augen bereits Tränen bildeten, von denen man nicht wusste ob vor Freude oder Trauer stammen.,, Ja das hast du!" Entfuhr es dem blonden nur und seine Augen richteten sich wieder zu Levi und mir.,, Da jetzt wieder alles gut ist könnte ich dich nun erneut Fragen: bist du sicher das du nicht in den Aufklärungstrupp möchtest? Du wärst auch die Hauptgefreite, da es eh keinen Sinn macht dich dann als Schüler aufzunehmen."

Ich überlegte für einen Moment.,, Ich möchte meine Kinder wirklich nicht allein lassen, aber sie sind schon so groß. Außerdem wenn du schon so oft fragst..." Sofort nahm Hanji mich in den Arm und rief aufgeregt:,, Meine beste Freundin ist meine Kollegin und dazu keine Einbildung oder ein Titan !" Überrascht zerquetschte sie mir fast die Knochen. Seit wann waren wir beste Freunde ? Doch an den Blick von Erwin ließ ich heraus schließen, dass ich sie lassen sollte.

Levi hatte seine Maske bereits wieder aufgesetzt und nuschelte verächtlich:,, Die ist doch verrückt geworden!" Es brachte mich zum grinsen, irgendwie. Ich wusste das er mich mochte und wenn er was schlechtes zu mir oder über mich sagte, dann wahrscheinlich nur um sich selbst zu schützen. Da Levi und ich unsere Beziehung vor den Soldaten Geheim halten wollten, baten wir die beiden zu schweigen.,, Aber ihr seit ein zu süßes Paar !" Meinte die verrückte Braunhaarige die mich endlich atmen ließ.

,, Vierauge !" Meinte Levi genervt und wollte sie bereits am Kragen fassen.,, Schon gut, ich behalte es für mich, aber Erwin..." Nun schaute sie mit einem Undefinierbaren Blick zum blonden Kommandanten, der nun mit einem verzweifelten Blick wegblickte.,, Du schuldest mir noch deinen schönen, alten Rotwein !" etwas verwirrt fragte ich:,, Was redest du da Hanji?"

Ohne ihren Blick von dem Blonden zu entfernen erklärte sie:,, Ich habe gewettet das ihr in diesem Monat zusammen kommt und er erst im nächsten Monat!" Erwin seufzte:,, Sie bekommt wenn ich verliere meinen Rotwein und hätte ich gewonnen hätte sie eine Woche beim Mittagsessen nicht reden dürfen." Empört fragten Levi und ich gleichzeitig laut:,, Ihr habt gewettet?!"

Langsam und eingeschüchtert entfernten sich beide und Hanji murmelte etwas unverständliches zu Erwin rüber.,, 1, 2....3 Jetzt !" Schrie sie und beide rannten schnell von uns weg. Aber wir versuchten nicht mal hinter her zu rennen. Wir beide waren von unserem Streit komplett am Ende, dass es gar kein Sinn gehabt hätte hinter her zu laufen. Deshalb entschlossen wir uns ins Bett zu legen. Es war schon Abends als ich mit meiner neuen Uniform im Arm in Levis Zimmer ging.,, Das ist alles" meinte ich und packte sie in den Kleiderschrank.

Levi nickte nur und unterschrieb konzentriert seine Dokumente. Ich setzte mich zu ihm und begann ebenfalls mit zu Arbeiten. Da mein Büro noch nicht geputzt war und es schon so spät war, arbeitete ich erstmal bei Levi.,, Weißt du schon was du mit deinen Kindern machen wirst ?" Fragte er nach einer Weile gelassen und nahm einen schluck seines schwarz Tees.,, Ich werde den zwei ältesten Kindern in meinen Dorf die Verantwortung überschreiben. Beide werden nächste Woche 18, ich vertraue ihnen" erzählte ich ihm ohne vom Papier auf zu schauen.

Levis Sicht

Endlich waren wir vereint. Nach so vielen Jahren Geheimen Gefühlen, hatte jeder von uns gestanden. Es war ein wundervolles Gefühl, seine Traumfrau an seiner Seite zu haben. Anderseits machte es mir um so mehr Angst, zu wissen das sie auf der Expedition sterben könnte, obwohl sie gleich stark war. Oder was ist wenn sich die Soldaten an sie ran machen? Kirschstein hatte es bereits versucht und es gibt viele Soldaten die in ihrem Alter waren.

Ich blickte von dem Papierkram auf und sah sie an. Schlau, hübsch, liebevoll, stur, schlagfertig und vieles mehr. Wer möchte denn nicht so eine Frau. Doch ich sollte ihr vertrauen. Wenn sie mich liebte würde sie sich nicht in wen anders verlieben. Sie hatte für mich ihre Maske abgenommen oder besser gesagt ich hatte sie zerstört. Meine Maske verrutschte und ein kleines Lächeln machte sich bemerkbar.

Wunden und NarbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt