Jimin
Ich öffne meine Augen, mein Kopf dröhnt, meine Augen kreisen und in meinem Blickfeld tanzen weiße Sterne. Ich kneife meine Augen wieder zusammen. Ich bringe ächzende Töne von mir. Ich bemerke erst jetzt, dass jemand meine Hand hält. Ich versuche meinen Kopf zu drehen und erblicke Yoongi, der Hand in Hand mit mir eingeschlafen sein musste. Sein friedlicher Anblick, bringt mein Herz zum schmelzen. Er schien mir die ganze Nacht nicht von der Seite gewichen zu sein. Seine Hand war so unglaublich weich und warm.
Doch dieser schöne Augenblick bleibt nicht von langer Dauer, vor meinem Bett war ein Spiegel an der Wand. Ich sehe mein mickriges Selbstbild, mit einem Schlauch in der Nase.... "Was ist das?!" Ich kann mir die Frage eigentlich schon selbst beantworten..... Es ist eine Magensonde.
Ich werde panisch. Meine Lunge beginnt zu hyperventilieren. Meine Hand löst sich von Yoongis und ich greife den Schlauch an. Ich reiße und ziehe voller Angst an dem Schlauch. "NEIN! NEIN!", schrie ich durchs Zimmer. Yoongi wacht erschreckt auf: "Was ist passiert? Chim?!" Ich ignoriere ihn. Ich reiße mir den Schlauch ab und falle vom Bett auf den kalten Linoleumboden. Schmerzerfüllt stöhne ich auf. Yoongi kommt ums Bett herum und kniet sich neben mich: "Jimin... was ist passiert?" Wütend und weinend stoße ich ihn weg. Ich krabbel zu dem Spiegel, versuche mich aufzurichten. "Aaah", schreie ich auf. Mein ganzer Körper voller schmerz. Ich versuche ihn auszublenden. Zitternd hebe ich meinen Kopf und sehe mich noch einmal in dem Spiegel an.
"Jimin, du dummer Hund! Du hättest sterben sollen, du bist fett geworden! DU BIST FETT!", brüllt meine Stimme im Kopf. Ich sacke weinend zusammen. "Ich bin so erbärmlich", murmle ich. Yoongi musste in der Zwischenzeit einen Pfleger geholt haben, denn ein großer Mann kniete sich zu mir auf den Boden, er fasste mir an die Schulter: "Jimin, geht es dir gut? Du sollst noch nicht aufstehen. Wollen wir dich nicht zurück ins Bett legen?" Zitternd schüttle ich den Kopf: "N-nein." Ich löse die Augen immer noch nicht vom Spiegel. Mein Gesicht sieht runder aus. Mit knochigen Fingern fahre ich mir über die Schultern, sie sind immer noch spitz, aber nicht spitz genug, dass ich es akzeptieren würde. Tränen rinnen mir über das Gesicht. Yoongi nimmt meinen Kopf und lehnt ihn an seine Brust. Ich vergrabe mein Gesicht in Yoongis Oberkörper. Yoongi flüstert in mein Ohr: "Ich liebe dich Park Jiminie."
Was hat er da gesagt? Er liebt mich? Mein Herz macht einen Sprung. Ich umarme Yoongi immer fester und meine Tränen wollen nicht mehr aufhören. Ich weine vor Trauer und vor Glück gleichzeitig. Stotternd brachte ich heraus: "I-ich d-dich a-auch." Er nimmt meinen Kopf und gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Er lächelt. "Willst du wieder ins Bett?", fragt der Größere. Ich stimme zu. Yoongi und der Pfleger nehmen mich sanft an den Schultern. Mit kleinen, schmerzhaften Schritten gehen wir auf das Bett zu. Behutsam deckt Yoongi mich zu und streicht mir durch die Haare: "Du schaffst das Chim..."
Die Tür geht auf und meine Eltern stolpern hinein. Ich verdrehe die Augen und sehe Yoongi ängstlich an. Yoongi drückt fest meine Hand und nickt mir zu, danach verlässt er den Raum. Meine Eltern schleichen förmlich zu meinem Bett. Kurz bevor sie mich erreicht haben bricht meine Mutter in Tränen aus: "Oh Gott Jimin." Mein Vater kommt auf mich zu und greift mir an den Arm. "W-Wieso bist du so dünn....", flüstert er. Sie hatten während ihrer ständigen Sauferei nicht einmal bemerkt wie ihr Sohn abgemagert ist. Fragend schauen mich die Beiden an, verächtlich schnaubend drehe ich mein Kopf von ihnen weg. Gerade sie hätten doch schließlich bemerken sollen, dass etwas mit ihrem Kind nicht stimmt! "B-bin ich euch egal? Liebt ihr mich überhaupt oder bin ich für euch eher nur so ein Klotz am Bein?", murmle ich. Als haben sie nicht verstanden, was ich gerade von mir gegeben hatte fragen beide nur: "Was?" "Ihr habt mich schon verstanden", antworte ich ruhig. Mein Vater explodiert: "DU BIST EIN SO UNDANKBARES KIND! WEIß DU EIGENTLICH WAS WIR ALLES FÜR DICH TUN, DAMIT DU EIN ZUHAUSE HAST?!" "WAS IHR FÜR MICH TUT?! ANSCHEINEND JA ÜBERHAUPT NICHTS, WENN IHR NOCH NICHT MAL BEMERKT HABT WIE ICH ABGEMAGERT BIN, DASS MEINE UNTERARME AUSSEHEN, ALS HÄTTE JEMAND MIT EINEM MESSER DARAUF EINGESTOCHEN! IHR SEID DIE GANZE ZEIT NUR AM SAUFEN UND KÜMMERT EUCH EINEN SCHEIß UM MICH UND MEIN LEBEN!", brülle ich so laut durch das Krankenhaus, dass Yoongi ins Zimmer stürmt. Ich atme schnell, zu schnell. Mein Herz schlägt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Er schubst meinen Vater von mir und legt mir die Hand auf die Brust. "Ruhig atmen Jimin. Bleib ruhig. Du sollst dich noch nicht anstrengen..." Mr.Min kommt auch ins Zimmer und starrt meine Eltern an. "Sie sollten wohl besser gehen....", pressen seine Lippen hervor. Mit wütenden Schritten verlässt mein Vater den Raum, während meine Mutter schluchzend und zitternd mit kurzen Schritten hinaus geht.
Ich atme erleichtert auf. Mr.Min stellt mir eine Schüssel mit Haferflocken auf den Tisch: "Die Schwester sagte du sollst etwas essen, wenn du die Sonde nicht mehr haben willst." Mit großen Augen starre ich auf die blaue Schüssel. Yoongi nimmt meine Hand: "Du schaffst das mein Kleiner...."
DU LIEST GERADE
𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎𝚜 | 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝙵.𝙵
Fanfiction!Triggerwarning! "Yoongi, mein Kopf zwingt mich Sachen zu tun die ich nicht will, ich höre jeden Tag die selbe Stimme in meinem leeren Kopf. Sie schreit laut in mir und ich kann sie nicht aufhalten." Jeden Tag kämpfe ich gegen mich selbst, gegen me...