Jimin
Stille... Mein leerer Blick auf die Schüssel mit den Haferflocken gerichtet. Ich muss essen, dass weiß ich, doch ich kann nicht. Nur durch das Anschauen spüre ich wie ich die Kalorien in meinen Körper aufsauge und immer dicker werde.
Yoongi scheint zu bemerken, dass ich nervös bin: "Jimin, versuch, etwas zu essen. Du musst die Schüssel ja nicht ganz aufessen." Mein Magen macht bei dem Wort Essen schon eine 180 Grad Wendung. Essen ist ekelhaft, mein Gesicht ist ekelhaft, mein Körper ist ekelhaft.
Doch ich will es. Meine knochigen Finger umschließen den Griff, des Löffels. Zitternd führte ich ihn zum Mund. Ich bin so nah dran, doch kann es einfach nicht. Der Haferflockengeruch vermischt sich mit dem Geruch des Krankenhauses. Angewidert schmeiße ich den Löffel zurück in die Schüssel.
Ich beginne zu würgen, ich muss mich übergeben. Schnell hält Yoongi mir eine Nierenschale unter meinen Mund. "Geht es?", fragt er mit einem besorgtem Unterton. Doch vor lauter würgen kann ich ihm nicht antworten. Es kommt nichts, das Einzige, was in der Schale landet ist meine Spucke, ich kann aber nicht aufhören zu würgen.
Langsam geht mir die Luft aus. Ich muss etwas unternehmen und ramme mir einen meiner Finger so tief in den Hals, bis mir endlich etwas hochkommt. Yoongi hält mir sofort den Kopf fest, nachdem ich fertig war, starren wir beide erschreckt auf die Schale. Die Schale ist voller Blut. "Was habe ich nur getan...", murmle ich und lasse meinen Kopf in die Hände sacken.
Beschämt schaue ich rüber zu Yoongi. "Y-Yoongi ich....", ich breche den Satz ab und ein Schwall von Tränen macht sich in meinen Augen bereit. "Yoongi ich brauche Hilfe.....", wimmere ich. Mitfühlend nimmt er mich in den Arm und flüstert leise: "Ja, dass brauchst du...."
Nach einiger Zeit lässt er mich los, nimmt die Schale und wirft sie in den kleinen Mülleimer, neben dem Bett. "Jiminie, ich denke du solltest dringend deinen Magen untersuchen lassen." Betrübt nicke ich.
Am Nachmittag habe ich, eine Untersuchung. Angespannt warte ich in dem kleinen Untersuchungszimmer auf meine Ergebnisse. Yoongi nimmt meine Hand, er scheint genauso angespannt zu sein wie ich. Die Tür öffnet sich und der Arzt wirft uns einen ernsten Blick zu. Er setzt sich und atmet tief durch. "Mr.Park ich möchte ehrlich zu ihnen sein. Sie haben mehrere Magengeschwüre, die schon sehr gefährlich sind, deshalb sollten wir sie so schnell entfernen wie nur möglich. Außerdem sind mir ihre stark angeschwollenen Wangen aufgefallen, sowie ihr sehr starkes Untergewicht. All diese Faktoren sprechen für eine ausgeprägte Form von Bulimie und Magersucht. Deshalb muss ich ihnen diese Frage leider stellen... Leiden sie unter Formen von Essstörungen und waren sie oder sind sie in Behandlung?"
Betreten senke ich meinen Kopf zu Boden. Ich wollte doch nur schön sein, akzeptiert werden, anscheinend habe ich mich beinahe zu Tode gehungert. Meine salzigen Tränen tropfen zu Boden. Ich beginne zu schluchzen: "I-Ich Vollidiot...." Yoongi unterbricht die Stille: "Jimin du bist doch kein Vollidiot...." Ich habe meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle und schnaube wütend: "Doch Yoongi, dass bin ich. Was glaubst du denn woher die Geschwüre, mein Untergewicht und meine angeschwollenen Wangen kommen? JEDEN VERDAMMTEN TAG HÄNGE ICH ÜBER DER KLOSCHÜSSEL! UND WARUM? WEIL ICH ABSTOßEND BIN! JEDEN TAG WERDE ICH VON NEUEM FERTIG GEMACHT, MIR WIRD DAUERND ERZÄHLT, DASS ICH FETT UND HÄSSLICH BIN! Du weißt selbst, IHR immer zu mir gesagt habt. MEINE ELTERN JUCKT ALL DAS EINEN SCHEIß, SIE SIND NIE DA UND SIND STÄNDIG AM SAUFEN! WAS GLAUBST DU DENN WIE ICH MICH JEDEN TAG ALLEIN ZU HAUSE FÜHLE?"
Weiter komme ich nicht vor schluchzen und zittern nicht weiter. Im Raum hängt eine unangenehme Stille, der Arzt hatte es die Worte verschlagen, ich bin nur am schluchzen und Yoongi sitzt einfach nur da. Habe ich ihn jetzt so sehr gekränkt, dass er nicht mehr mit mir reden will? Hab ich jetzt diese Beziehung zerstört? Yoongis dasitzen bereitet mir Angst. "Y-Yoonie?", frage ich leise. Keine Antwort. "Yoongi?", frage ich noch einmal nur lauter, ich rüttel an seiner Schulter. Er zuckt zusammen und dreht seinen Kopf zu mir.
Weint er? Er weint! Ich habe Yoongi noch nie weinen gesehen. "Es tut mir leid Jimin....", wimmert er und fällt mir um den Hals. "Ich wollte, dass alles doch nicht. Ich wusste nie, dass dich meine Worte so hart verletzen würden!", weint er. Ich streiche ihm über den Kopf: "Ist schon okay Yoongi..."
Der Arzt räuspert sich: "Ich würde vorschlagen, dass sie eine stationäre Therapie machen. Außerdem entfernen wir die Magengeschwüre. Bei dem Problem mit ihren Eltern wird das Jugendamt eine Lösung finden müssen....."
10 Jahre später:
Liebe Mama, Lieber Papa,
ich bins Jimin. Ich weiß wir haben uns seit dem Krankenhausaufenthalt vor 10 Jahren nicht mehr gesehen. Mir tut alles schrecklich leid. Ich hoffe ihr seit gesund und habt euren Alkoholkonsum in den Griff bekommen. Ich muss sagen, ich habe endlich das Gefühl in meinem Leben endlich richtig angekommen zu sein. Vor 3 Wochen hatte ich meine letzte Therapiestunde und ich habe bisher keinen Rückfall erlitten. Yoongi und ich sind zusammen mit unseren zwei Katzen nach Daegu gezogen. Er hat begonnen Architektur zu studieren und ich ehole mich derzeit von meiner Therapie, doch bald möchte ich auch wieder arbeiten gehen. Yoongi ist ein Mensch für den es sich zu Leben lohnt.... Ich würde euch gerne wiedersehen, damit wir uns endlich aussprechen können. Außerdem sollt ihr Yoongi kennen lernen.
Bitte schreibt mir zurück....
In Liebe,
Jimin
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Hey Leute,
ich habe ein Ende für diese Story gefunden. Ich hoffe, sie hat euch gefallen, auch wenn ich ein Jahr gebraucht habe xD. Ich habe gestern schon einen Prolog für eine neue Story raus gebracht, wer Interesse hat kann es sich ja schon einmal durchlesen. Ich hoffe euer Tag war gut.
Liebe Grüße....
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𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎𝚜 | 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝙵.𝙵
Fanfiction!Triggerwarning! "Yoongi, mein Kopf zwingt mich Sachen zu tun die ich nicht will, ich höre jeden Tag die selbe Stimme in meinem leeren Kopf. Sie schreit laut in mir und ich kann sie nicht aufhalten." Jeden Tag kämpfe ich gegen mich selbst, gegen me...