Nicht füreinander bestimmt

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Den Rest der Ferien verbrachte June im Hauptquartier des Ordens. Ihr wurden nochmal alle Hausregeln erklärt, damit nicht wieder so ein Vorfall geschah, wie kurz vor Schulbeginn. June hatte Sirius geschworen, in keines der Zimmer zu gehen, welche verriegelt worden waren. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie das nach allem, was passiert war, auch nicht mehr vor. Die Zeit vertrieb sie sich gemeinsam mit Harry, Hermine und den Weasleys. Sie machten zusammen ihre Hausaufgaben und unterhielten sich über die nächsten Ideen und Pläne zum DA-Treffen. Um die Kommunikation zu erleichtern, hatte Hermine gefälschte Galleonen angefertigt und sie mit einem Zauber belegt. Jedes Mitglied bekam eine. Wenn sie glühte, hieß es, dass sie sich im Raum der Wünsche zu einem neuen Treffen zusammenfanden.

Kreacher, Sirius geächteter Hauself, war auch wieder aufgetaucht. Nicht, dass sie ihn vermisst hätten. Es war außerordentlich verdächtig, dass er nicht mehr so miesepetrig war, wie vor ein paar Monaten.  Harry machte sich viele Gedanken darum. June nicht. Sie hatte immer noch ganz andere Sorgen.

Über Jefferson Stuart war immer noch kein Wort gefallen. Im Tagespropheten wurde nichts über eine neue Festnahme berichtet. Es war äußerst seltsam. Im St.Mungo war er nicht mehr aufgetaucht. Kimberley hatte sich June zu Liebe erkundigt. Jefferson Stuart war wie vom Erdboden verschluckt.

Am Nachmittag saßen sie wieder alle zusammen in einem Zimmer. Ron und Harry spielten Zauberschach, Hermine und Ginny sahen ihnen dabei zu und June hatte sich auf die Fensterbank gesetzt, um zu lesen. Dabei kraulte sie Hermines Kater Krummbein, der es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht hatte. Alles war relativ friedlich. Bis zu dem Augenblick, als Mrs. Weasley die Treppen hinaufgeeilt kam. Die rothaarigen Locken lugten durch die Tür hindurch und auf ihrem Gesicht zierte sich ein wie immer freundliches Lächeln.

„Harry, mein Lieber? Kommst du mal kurz in die Küche? Professor Snape möchte kurz mit dir sprechen."

Der Name „Snape" ließ alle auf der Stelle in ihrer Regung erstarren. Wenn Snape danach verlangte, einen Schüler unter vier Augen zu sprechen, war das nie ein gutes Zeichen. Aber dass er dies außerhalb der Schulzeit tat, kam allen höchst verdächtig vor. Immerhin war ja jedem bekannt, dass Harry und Snape sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Harry sah aus, als hätte man ihn mit einem Eimer Wasser überschüttet.

„Snape?", brachte er nur entsetzt heraus.

Mollys Blick wurde sofort streng.

„Professor Snape!", korrigierte sie scharf. „Komm! rasch! Er sagt, er kann nicht lange bleiben."

Entsetzt sahen sie sich alle untereinander an. Krummbein, der bis eben noch auf Junes Schoß gesessen hatte, nutzte die Gelegenheit und sprang auf das Schachbrett, wo die magischen Figuren schon ängstlich in alle Richtungen davon liefen.

„Was will der denn von dir? Hast du was ausgefressen?", fragte Ron seinen besten Freund mit großen Augen.

Das war eine gute Frage. Eine Frage, auf die keiner eine Antwort wusste. Nicht einmal June. 


Die Erwachsenen waren ebenfalls nicht auf dem Stand. So war auch Kimberley ganz verdutzt gewesen, als plötzlich der ehemalige gehasste Todesser durch das Esszimmer rauschte. Sie hatte es sich gerade mit einem Kaffee auf einem Stuhl gemütlich gemacht, als Severus die Stube betrat. Die beiden starrten sich an, ohne ein Wort herauszubringen. Kimberley machte Anstalten, aufzustehen. Doch dann kam Sirius und befahl Snape, sich in die Küche zu begeben. Das tat der Professor nur höchst widerwillig.  Kimberley war neugierig, was er wohl hier zu suchen hatte. 

Der Potterjunge kam kurze Zeit später herunter. Er öffnete die Tür und trat unsicher in das Esszimmer. Kimberley zeigte mit dem Arm zur Küche:

„Sie warten dort auf dich"

„Sie?", fragte Harry verdutzt.

SERENDIPIA - der Tanz zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt