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Alles war weg. Alles. Die ganze Arbeit und Zeit die ich in diesen Bericht investiert hatte, war komplette Verschwendung gewesen. Denn jetzt durfte ich alles noch einmal von vorne machen.

Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was mein Chef dazu sagen würde.

Da ich allerdings noch einiges im Kopf hatte von dem was ich vorhin aufgeschrieben und als Diagramm dargestellt hatte, kam ich zumindest ein wenig schneller voran.

Ich hatte etwas über die Hälfte fertig, als die Tür aufging und Herr Kim das Büro betrat.

„Sind Sie etwa immer noch nicht fertig?", fragte er genervt und ging zu seinem Schreibtisch herüber.

Würde er mir glauben, wenn ich sagen würde, dass der Computer abgestürzt war? Oder würde er es einfach nur als dumme Ausrede sehen, von einer Berufsanfängerin?

Ich entschied mich ihm nicht den Grund zu nennen und schüttelte nur meinen Kopf. „Nein. Ich bin noch nicht fertig."

„Frau Choi, Sie sind nur in der Probezeit, das wissen Sie. Und heute ist gerade mal Ihr zweiter Arbeitstag und Sie sind jetzt schon verzweifelt einen einfachen Bericht zu schreiben? Glauben Sie mir, es gibt so viele potentielle Leute da draußen, die Wahrscheinlich besser für diesen Job geeignet wären als Sie. Allerdings haben wir uns für Sie entschieden.

Wir haben gehofft, dass jemand, der noch nicht so tief in diesem Business drinsteckt, einen anderen Blick auf das ganze hier hat und neue Ideen mit einbringt. Doch bis jetzt sehe ich wenig davon. Versuchen Sie mich zu überzeugen, dass Sie diese Stelle wirklich verdienen. Sonst sind Sie nach den vier Wochen hier weg."

Ich schluckte, nickte aber. Was sollte ich schon groß dazu sagen? Er war mein Chef und ich sollte lieber meine Klappe halten.

Endlich war ich fertig und zufrieden lächelte ich, als der Bericht ausgedruckt wurde. Ich nahm ihn in die Hand, befestigte alles mit einer Büroklammer und brachte ihn zu Herrn Kim.

„Wurde aber auch Zeit", grummelte er und deutete mir an, dass ich endlich in die Pause gehen konnte.

Auf dem Weg in die Cafeteria machte sich mein Magen mit einem grummeln bemerkbar.

Ich setzte mich hin und begann genüsslich meine Jjajangmyeon zu essen, als sich jemand mir gegenüber setzte.

Mit einem fragenden blick schaute ich nach oben und begegnete Taehyungs strahlendes Gesicht.

„Schmeckt es dir?", fragte er geradewegs heraus und stützte seinen Kopf in seine Hände.

Da ich einen vollen Mund hatte nickte ich nur.

„Weißt du Y/N.. Namjoon ist nicht immer so streng. Er hat auch weiche Seiten. Er möchte einfach nur das beste aus seinen Mitarbeitern herausholen.

Er war vorher nur Stellvertretnder Direktor der Bank und hat damals schon einige Mitarbeiter gekündigt. Niemand hat bis jetzt die Probezeit bestanden.

Deshalb sage ich dir eins. Gib dein bestes und lass dich nicht von ihm unterkriegen."

Mit diesen Worten stand Taehyung auf und verwirrt blickte ich ihm kauend hinterher.

[...]

Immer wieder wurden mit Stapel an Blättern auf den Tisch gelegt, die ich nacheinander bearbeitete. Glücklicherweise musste ich nur kontrollieren und keine Berichte zusammenfassen.

"Frau Choi Sie können feierabend machen. Es ist schon dunkel draußen."

Erschrocken blickte ich aus der Fensterfront hinter Kim Namjoon und musste erstaunt feststellen, dass es tatsächlich bereits dunkel war.

Schnell packte ich meine Sachen beisammen und wollte gerade zur tut hinausgehen, als ich mich noch einmal umdrehte.

"Wo-wollen Sie nicht auch Feierabend machen?", fragte ich vorsichtig nach.

Herr Kim blickte mich über den Rand seiner Brille an. "Nein ich habe noch eine Telefonkonferenz. Das müssten Sie eigentlich wissen, schließlich sind Sie meine rechte Hand."

Ich schluckte. "Verzeihung. Kommt nicht wieder vor. Schönen Feierabend."

Ich drehte mich um und verschwand im Flur.

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Ich bin müde -3-

[pausiert/abgebrochen] My boss || NamjoonxReader FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt