Dunkelheit

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Kapitel 15:

Langsam öffnete Wanda die Augen. Der Boden auf dem sie lag, war aus Stein und eiskalt.
Da es stockdunkel war, erkannte sie nicht wo sie sich befand.
Sie wollte sich aufrichten aber das stellte sich als komplizierter als gedacht heraus, als sie bemerkte, dass sie ihre Arme nicht bewegen konnte. Sie schienen an ihrem Körper festgebunden zu sein.

Kurzerhand ließ Wanda die rote Magie durch ihre Finger schießen, um sich zu befreien, doch sie brach ab, als ein stechender Schmerz durch sie schoss. Etwas nah an ihrem Ohr piepste und sie sah ein kleines rotes Licht, dass an die Wand vor ihr geworfen wurde.

Doch darauf achtete die Hexe nicht. Der Schmerz war zu intensiv und ließ sie auf dem Boden liegend stark zucken.
Sie bemühte sich nicht laut zu schreien, um eventuelle Gefahren nicht auf sich aufmerksam zu machen, doch es gelang ihr nur halbwegs. Ein kurzes Röcheln entkam ihrer Kehle und ließ sie zusätzlich noch laut husten.
„Wehre dich nicht dagegen. Es kostet dich nur Kraft und im schlimmsten Fall hinterlässt es bleibende Schäden", hörte Wanda eine kratzige Stimme aus der Dunkelheit, die eindeutig einer weiblichen Person gehörte.
„Was meinst du damit?" Wanda fühlte sich schwach und es benötigte ihre komplette Kraft, um sich auf die Stimme zu konzentrieren.
„Du trägst ein Halsband, wie wir alle. Es wurde extra für Menschen wie uns entworfen. Es erkennt das Nutzen von außergewöhnlichen Kräften und reagiert sofort, sobald du sie einsetzt."
„Menschen wie uns?", hakte Wanda leise nach.
„Ja, Menschen wie uns. Menschen mit besonderen Veranlagungen, Menschen die anders sind. Inhuman, Mutanten, Monster- wie du uns auch nennen möchtest."

„Wie heißt du?"
„Das spielt keine Rolle. Ich bin niemand mehr seit ich hier bin."

Der Tonlage nach zu urteilen hatte die Fremde keine Lust mehr das Gespräch fortzusetzen aber das war Wanda auch recht. Sie fühlte sich immer noch sehr schwach und wollte nur noch schlafen.

Davor versuchte sie allerdings wenigsten noch herauszufinden, wo genau sie war. Vorsichtig legte sie sich auf den Rücken und rollte vor und zurück. Somit schaffte sie es sich nach wenigen Momenten auf die Füße zu stellen. Sie richtete sich auf und konzentrierte sich darauf nicht direkt umzukippen.
Langsam aber sicher wankte Wanda vorwärts und stieß schon nach wenigen Schritten an kalte Eisenstäbe. Sie erkannte hinter den Gittern einen Gang, der am Ende von einem matten Licht erleuchtet wurde.
Auf der gegenüberliegenden Seite waren ebenfalls Eisenstäbe aufgereiht. Wanda schätze auf ungefähr vier Zellen auf der anderen Seite, also acht insgesamt.

Langsam ließ sie sich zurück auf den kalten Boden gleiten. Sie vermutete etwas wie ein Schlafmittel injiziert bekommen zu haben, welches noch Nachwirkungen hatte. Einerseits hatte Wanda Angst einzuschlafen und somit allem ausgeliefert zu sein, was eventuell in ihre Zelle kommen konnte aber aufbleiben war trotzdem keine realistische Option.

Also versuchte sie eine irgendwie einigermaßen angenehme Position zu finden aber das blieb erfolglos.
Letztendlich seufzte sie leise und rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen, um es wenigstens etwas wärmer zu haben. Aufgrund der Müdigkeit hatte Wanda keine Probleme einzuschlafen, obwohl die Umstände ganz und gar nicht geeignet dafür waren.

Dankend empfing sie den Schlaf, der sie unaufhaltsam überrollte.

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[523 Wörter]

Das zweite Sokovia-Abkommen | #ScarletWidow / #Wandanat (✔️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt