Der Rettungsplan

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Schon das zweite Kapitel für heute. Lasst gerne mal wieder Kommentare da, würde mich freuen.

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Kapitel 16:

Wäre es nach Natasha gegangen, würden schon längst mehrere Dutzend Suchtrupps unterwegs sein.
Doch die anderen hatten sie schließlich davon überzeugen können systematisch vorzugehen und nicht einfach drauflos zu suchen, ohne auch nur irgendeinen Anhaltspunkt zu haben.

Sie starteten in zwei Gruppen zu arbeiten. Die eine kümmerte sich um das Kennzeichen des Wagens, mit dem Wanda weggebracht wurde.
Die andere versuchte zurückzuverfolgen, wer die Kamera versucht hat zu manipulieren.

Zwei Stunden arbeiteten beide Gruppen auf Hochtouren und versammelten sich anschließend wieder im Wohnzimmer.

„Also fangt ihr an?" fragte Steve die anderen.
„Sind wir hier jetzt bei Vorträgen in der Schule oder was? Ja dann fangen wir halt an. Tony?"
Natasha war sehr gereizt aber keiner traute sich sie zurechtzuweisen und jetzt hatte sie ja auch berechtigte Gründe.

„Ja also wir haben das Kennzeichen mit vielem zoomen und scharfstellen (A/N: lol Coldmirror Zitat) entziffert bekommen.
Es dann allerdings einer Person zuzuordnen war schwieriger. Ich habe mich mit Natasha zusammen in die Datenbank gehackt, um abzugleichen aber das Auto war nicht gelistet. Natürlich ungewöhnlich aber die Entführung scheint doch ganz gut geplant gewesen zu sein.

Also dachten wir, wir probieren es anders und haben uns in das Computersystem des Ladens vorne an der Straße eingeschlichen, um an die Kameraaufnahme zu kommen. So konnten wir den Wagen verfolgen bis zu einer Autobahn, da war dann Schluss. Aber wir haben immerhin die ungefähre Richtung", fasste Tony kurz zusammen.

Natasha vergrub ihr Gesicht genervt in ihren Händen.
„Was ist denn Romanoff?"
„Na das ist doch nicht genug. Wir müssen doch mehr machen können."
„Hey, es wird alles gut, okay? Wir finden Wanda", versuchte Clint sie zu beruhigend.
Er legte einen Arm um Natasha. Als sie zu den anderen aufsah, glitzerten ihre Augen verdächtig und eine einzelne Träne stahl sich ihre Wange hinunter.
Dieser so ungewohnte Anblick schockte die anderen etwas und es dauerte einen kurzen Moment, bevor Clint begann für die zweite Gruppe zu berichten.

„Wir haben versucht das Störsignal, das zu unserer Kamera geschickt wurde, zurückzuverfolgen. Ich konnte den Bereich zwar grob eingrenzen aber noch nicht gut genug, um einfach ohne andere Hinweise drauf los zu suchen.
Also lasse ich Jarvis jetzt alles durchrechnen. Ich weiß aber nicht wie lange das noch dauert."

„Ich schätze mal er ist in vier bis neun Stunden damit fertig." Sobald Tony seinen Satz beendet hatte, sprang Natasha auf und verließ schnell den Raum.

„Sie geht wahrscheinlich trainieren, um sich etwas ablenken zu können", vermutete Steve. „Ich hab sie noch nie so mitgenommen gesehen."
„Ich hab sie noch nie weinen gesehen", fügte Sam hinzu.

„Ich glaube, ich gehe dann auch mal in mein Zimmer", meinte Pietro. Auch er schien große Angst um seine kleine Schwester zu haben. Er sprintete auch nicht wie gewohnt in seiner Supergeschwindigkeit die Treppen nach oben, sondern schlurfte nur ohne jegliche Energie zum Aufzug.

„Der ist noch kaputt", rief Tony ihm zu, was Pietro nur zum schnaufen brachte, ehe er sich die Treppen hoch zwang.
„Ich mach mich dann mal an den Aufzug", verabschiedete Tony sich.

Nach und nach verließen immer mehr Avengers das Wohnzimmer, bis nur noch Steve und Hope auf dem Sofa saßen.

„Glaubst du wir finden sie?", fragte Hope.
„Ich weiß es nicht. Die Entführer scheinen das ja sehr gut durchgeplant zu haben. Und ich würde auch mal sagen, dass Wanda sich eigentlich ganz gut verteidigen kann. Also ist sie entweder immer noch nicht im Stande sich zu wehren oder..."

Steve führte seine Überlegung nicht zu Ende aber natürlich wusste Hope genau, auf was er hinauswollte. Sie seufzte traurig und stand auch auf.
Sie konnten gerade nichts tun außer warten, bis Jarvis den Standpunkt ermittelt hatte.

Den ganzen weiteren Nachmittag lang ließen sich nur wenige Avengers blicken. Niemand hatte wirklich Lust irgendjemand anderem über den Weg zu laufen und so blieben sie alle in ihren Zimmern.
Zur Ablenkung trainieren wollte auch niemand, denn das tat Natasha schon seit mehreren Stunden und keiner wollte sie stören, vor allem wenn es ihr nicht gut ging.

Und so vergingen der Nachmittag und der Abend. Die meisten legten sich nach dem anstrengenden Tag früh schlafen, doch auch nach 23 Uhr waren aus dem Trainingsraum immer noch Natashas regelmäßige Schläge gegen den Boxsack zu hören.

Immer mehr verlor sie das Gefühl in ihren Händen und als sie schließlich stark anfing zu bluten, musste sie sich gezwungener Maßen unterbrechen.
Als sie die Tür zum Flur öffnete durchzuckte sie ein starker Schmerz aber sie ignorierte ihn.

Zielstrebig lief Natasha in ihr Zimmer um zu duschen. Schon als sie sich die verschwitzten Klamotten vom Körper zog, merkte sie wie stark sie vom vielen Sport zitterte.

Sie schloss kurz genießerisch die Augen, als das eiskalte Wasser endlich über ihren Körper lief. Es verdrängte kurzzeitig das Gefühl von Leere und Verzweiflung, dass sie die letzten Stunden nicht losgeworden war.
Doch eins wurde sie nicht los. Den Gedanken daran, dass sie hier nur die Zeit totschlug, während Wanda gerade womöglich schlimme Qualen durchstand.

Natasha dachte zurück an den Redroom. Sie wusste wie grausam man Menschen behandeln konnte und nur der Gedanke daran, dass Wanda etwas Ähnliches durchstehen müsse, durchflutete ihren Körper mit Angst und sorgte für einen starken Würgreiz.
Es fühlte sich für sie so falsch an hier einfach zu sitzen und zu warten.

Natashas Gedanken wurden allerdings unterbrochen, als ein lautes Piepsen ihr Zimmer erfüllte.
„Jarvis, was ist das?"
„Meine Berechnungen sind abgeschlossen Miss Romanoff."

Augenblicklich warf Natasha das Handtuch, mit dem sie sich eben noch umhüllt hatte von sich und rannte zu ihrem Schrank. Blindlings griff sie hinein. Es war ihr jetzt egal, was sie trug. Sie wollte nur noch los und die Rettungsaktion endlich starten.

„Jarvis, wecke sofort alle anderen und sage ihnen, dass wir uns unten treffen", rief Natasha noch, als sie schon die Treppen herunter sprintete.

„Jarvis, zeig mir das Ergebnis."
Schon wurde vor ihr ein Bildschirm projiziert, auf dem eine Karte der Umgebung abgebildet war. Schnell zoomte Natasha heran und erkannte das markierte Gebäude.

„Das ist doch jetzt nicht wahr."

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[995 Wörter]

Das zweite Sokovia-Abkommen | #ScarletWidow / #Wandanat (✔️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt