Hoffnung

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Ähm hi!
Bevor ich jetzt anfange mich mit dem Argument Schule zu entschuldigen, sag ich lieber direkt, dass es auch an meiner Unmotivation lag. Ich hatte einfach keine große Lust weiterzuschreiben.
Habe jetzt aber selbst nochmal die letzten Kapitel gelesen und war irgendwie so stolz darauf, dass ich weiterschreiben wollte.
Also: Here we go, das nächste Kapitel ist gerade frisch fertig geschrieben. Und es kommt danach jetzt noch ein Letztes, das ich warscheinlich auch noch heute oder morgen schreibe, um diese Story dann auch mal zu beenden.
Bewertete und kommentiert hiernach gerne, was ihr von dem Chapter haltet.^^

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Kapitel 22:

Die nächsten Tage waren sehr hektisch und sogar für Wanda anstrengend, obwohl Natasha versuchte sie so gut es geht von dem ganzen Stress fernzuhalten.

Der Junge, von dem sie mittlerweile erfahren hatten, dass er Cyrus heißt, hatte sich wieder etwas erholt. Dennoch konnte er noch nicht wieder laufen und Dr. Cho war sich nicht sicher, ob die Schäden vielleicht dauerhaft waren. Tony hatte ihm einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt aber dieser kam nur selten in Gebrauch.
Der junge Mutant verbrachte lieber den ganzen Tag in seinem neuen Zimmer und sprach generell mit niemandem der Avengers außer Wanda und Lorna. Und auch mit ihnen kommunizierte er nur das Nötigste.
Da er gerademal 14 Jahre alt war, behandelten die anderen mit besonderer Fürsorge und Wanda hatte mittlerweile die Vermutung, dass das auch einer der Gründe war, warum Cyrus sich so selten blicken ließ. Neben dem, dass er einfach nicht gerne unter Menschen war.

Wanda selbst verließ Natashas Zimmer auch nur zum Essen und auch nur zu ungewöhnlichen Zeiten, zu denen sonst niemand aß, um keinem zu begegnen. Sie fühlte sich noch immer nicht normal- ganz im Gegenteil- und war sehr froh über das angrenzende Bad, wodurch sie noch mehr von dem Kontakt zu ihren Teamkameraden vermeiden konnte. Sie schlief und duschte viel aber vor allem suchte sie die Nähe zu Natasha.

Natasha war wie ein Anker in all dem Chaos in ihrem Kopf. Die Gedanken, dass sie entführt worden war, wurden begleitet von den Zweifeln, ob sie wirklich ein guter Mensch war oder ob sie ein solcher mit ihrer Magie in ihr überhaupt sein kann.

Die Hexe war auch so schon eine sehr nachdenkliche Person, doch jetzt fühlte sie sich überschwemmt von ihren Gedanken. Sie ertrank förmlich in ihnen und keine Mauern, die sie sich versuchte aufzubauen, halfen ihr wirklich.
Natasha machte sich wirklich Sorgen, war aber gleichzeitig auch froh, dass Wanda ihr so sehr vertraute und sich nicht von ihr abwandte oder ähnliches. Sie sprachen über alles. Alle Gedanken, die Wanda quälten, egal wie absurd oder hoffnungslos.

Und Wanda merkte auch selbst, wie es ihr mit der Zeit immer besser ging. Während sie sich am Ankunftstag am frühen Donnerstagmorgen noch von ihren Gedanken überrollen ließ, dass Leute sie für ihre Fähigkeiten hassten, saß sie am Abend des folgenden Tages schon wieder auf dem großen Bett und leitete zaghaft ein paar rote Schlieren zwischen ihren Fingern entlang.

Am Samstagabend entschloss Wanda sich auch dazu ihr (bzw. Natashas) Zimmer für etwas anderes als nur Essen zu verlassen. Es war schon spät und Natasha war noch trainieren. Vorsichtig drückte Wanda die Tür auf und lief auf Zehenspitzen durch den Flur bis hin zu der Tür zu ihrem eigentlichen Zimmer, dass sie jetzt aber erstmal Lorna überlassen hatte.

„Hey", begrüßte sie Lorna zaghaft und hob zögernd die Hand zu einem Winken, das sie im Nachhinein vielleicht doch gelassen hätte, weil es irgendwie komisch war. Aber vielleicht war auch dieser akward* Moment dafür verantwortlich, dass Lorna sie dann hereinbat.
*(A/N: I mean: Es gibt KEIN Wort im Deutschen, dass das gleiche bedeutet. Peinlich/unangenehm kommt vllt ran aber ich finde akward trifft es doch nochmal besser.)

„Wie geht es dir?", versuchte Wanda die Konversation zu starten.
„Ich glaube den Umständen entsprechend ganz okay."
„Morgen ist Sonntag und da essen wir immer alle zusammen. Ich denke, ich werde das nutzen, um wieder etwas mehr Alltag in mein momentanes Leben zu bringen. Vielleicht möchtest du je mitkommen...?"
„Ja ich schau mal, wie es mir dann geht. Ich bekomme diese Gedanken nur einfach nicht aus meinem Kopf."
„Welche denn?"

Lorna schien zu überlegen, ob sie es Wanda anvertrauen sollte. Sie drehte ihren Kopf zum Fenster.
„Wäre ich da unten gestorben, hätte niemand getrauert. Es hätte niemand überhaupt bemerkt."
Bedrückt starrte Wanda auf den dunkelgrünen Hinterkopf vor ihr und knetete ihre Hände, während sie überlegte, was man auf so etwas antworten konnte.

Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach Lorna auch schon weiter:
„Fast mein ganzes Leben lang überlebte ich auf der Straße. Es gab gute Zeiten, in denen ich andere Straßenkinder kannte aber es gab keinen Zeitpunkt, an dem ich sagen würde, dass ich ein gutes Leben hatte.
Ich überlebte aber ich lebte nicht.

Und noch viel schlimmer war, als ich dann entführt wurde. Nicht die Umstände, sondern die Tatsache, dass es weder mir, noch jemand anderem überhaupt etwas ausmachte. Es veränderte so wenig, dass es mir Angst machte."

„Das tut mir Leid Lorna. Ich habe auch ein Teil meines Lebens auf der Straße verbracht aber ich hatte immer Pietro bei mir. Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss."
„Du musst mich nicht bemitleiden, bitte! Ich bin dankbar jetzt hier sein zu können und hab in den letzten Tagen viel nachgedacht, ob ich vielleicht hier meinen Sinn im Leben finden könnte. In diesem Team.
Aber so gut ich es mir auch einzureden versuche, ich denke, das hier ist nichts für mich."
„Das muss es doch auch gar nicht Lorna."
„Ich weiß. Ich will nur endlich etwas für mich finden, verstehst du? Mein Leben bisher hatte nichts Positives an sich und das will ich ändern."

Nachdenklich musterte Wanda das Mädchen.
„Schließ die Augen und entspann dich!"
„Was?!"
„Tu es einfach", wies Wanda sie an und nach kurzem Zögern schloss Lorna ihre Augen.
Wanda räusperte sich kurz und hob dann die Hände an Lornas Schläfen.

Konzentriert schloss sie jetzt auch die Augen. Ihre Magie schoss aus ihren Fingern und verschwand zum Teil in Lornas Kopf. Auf ihr Tun fixiert, durchforstete Wanda Lornas Erinnerungen. Sie suchte, bis sie endlich fündig wurde.
Lorna hatte nicht gelogen: Ihr Leben war nicht das Schönste gewesen und erst fühlte Wanda sich umzingelt von negativen Erinnerungen. Doch sie fand die gesuchten Positiven. Sie waren schon in Vergessenheit geraten und verdrängt von so viel Trauer und Wut.
Mit aller Kraft brachte Wanda das Schöne an die Oberfläche und öffnete ihre Augen.

Vor ihr saß immer noch Lorna. Doch als das Mädchen die Augen öffnete, sah Wanda eine Veränderung. Sie erkannte die Hoffnung in ihren Augen glitzern.
„Danke Wanda", brachte Lorna hervor und die Hexe hörte deutlich den unterdrückten Schluchzer und auch die Gänsehaut auf den Armen des Mädchens blieb ihr nicht verborgen.
Mit einem kurzen Lächeln, verließ Wanda das Zimmer. Auch sie durchflutete plötzlich eine Welle von Glück.

Zurück in ihrem Zimmer, lag Natasha wartend im Bett und schaute ihr neugierig entgegen, als sie den Raum betrat.
„Hey, wo warst du denn?"
„Ich hab nach Lorna geschaut."
„Und wie geht's ihr?"
Kurz überlegte Wanda, ob sie näher ins Detail gehen sollte und entschied sich dann für die Kurzfassung.
„Ich denke, ich habe ihr geholfen. Und mir selbst dabei auch."
Stolz lächelte Natasha sie an und auch Wanda war sehr zufrieden mit sich selbst.

Sie hatte Lorna etwas sehr Wichtiges zurückgeben können.
Nicht nur ihre Hoffnung, sondern auch ihren Glauben in sich selbst und in den Sinn ihres Lebens.
Und irgendwie hatte das auch ihr geholfen bei ihrem Problem, sich selbst so akzeptieren zu können, wie sie ist.

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[1.161 Wörter]

Das zweite Sokovia-Abkommen | #ScarletWidow / #Wandanat (✔️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt