- prancing butterflies ღ - H.

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Harry P.o.V.

Irgendwas unter mir bewegt sich langsam und ich vernehme die gleiche Stimme, die mich seit 2 Wochen verfolgt, wie sie "..schlaf ruhig weiter, Harry. Alles gut." flüstert. Es fühlt sich genauso an, wie die letzten Nächte zuvor, ich habe mich fast daran gewöhnt. Ich bin so müde, dass ich mich auf die Seite drehe & mich in das Kissen kuschle, dass neben mir liegt. Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich träume oder mal wieder eine Schlafparalyse habe, die diesmal allerdings schönerer Natur ist, als sonst. Ich habe das Gefühl, dass um mich herum etwas passiert, aber fühle mich unfähig, mich zu bewegen. Wieder schlummere ich etwas weg, bis etwas warmes, weiches - es fühlt sich ein wenig an, wie küssenden Lippen - meine Stirn berührt. Kurz denke ich, das sich das viel zu echt anfühlt, um ein Traum zu sein, aber ich habe nicht die Kraft meine Augen zu öffnen. Fast 40h ohne Schlaf haben scheinbar Ihre Spuren hinterlassen. Bevor ich den Gedanken vertiefen kann, nicke ich erneut weg.

Ein leises Klingeln reißt mich aus diesem schönen Traum und noch bevor ich meine Auge öffne, erfüllt dieser betörende Geruch, der mich umgibt mein Herz mit Wärme. Mir wird plötzlich bewusst, was letzte Nacht passiert ist und ich öffne die Augen, in der Hoffnung, vor ihm wach zu sein und ihn beim Schlafen beobachten zu können. Ich muss ein paar mal blinzeln, da es viel zu hell ist. Als ich wieder klar sehen kann, bin ich schlagartig hellwach. Das Bett neben mir ist leer.

Ich versuche, zu verstehen, was los ist, aber mein Hirn ist noch nicht so wach, wie der Rest meines Körpers. Unruhig sehe ich mich im Zimmer um. Habe ich das Alles doch nur geträumt? Mein Blick fällt auf den großen Rucksack, der im offenen Schrank steht. Daneben liegen mehr oder weniger ordentlich gestapelt ein paar schlichte T-Shirts und 2 Hoodies, darunter eine dunkelblaue Jogginghose. Seine Jogginghose. Also doch. Letzte Nacht ist passiert. Aber wo ist er hin?

"Louis?" rufe ich, in der Hoffnung, er ist nur gerade im Bad oder irgendwo anders im Penthouse und hat mich nicht wirklich einfach hier alleine liegen lassen. Auch wenn er offensichtlich wieder kommen wird, denn seine Sachen sind noch hier, macht sich dieses einengende Gefühl in meinem Herz breit, dass ich viel zu gut kenne.

Es gab dieses eine Mädchen, sie war wahnsinnig schön, die mich abgefüllt und anschließend mit auf ihr Zimmer geschliffen hat. Ich war zwar ziemlich angetrunken, aber habe trotzdem nicht mit ihr geschlafen, auch wenn sie Einiges unternommen hat, um mich von dieser Idee zu überzeugen. Ich bin einfach kein Menschen für eine Nacht, ich kann nicht mit jemandem so intim werden, dem ich nicht vertraue. Obwohl also nichts passiert ist, hat sie hinterher der Presse erzählt, sie hätte eine heiße Nacht mit mir verbracht. In jedem Interview würde ich darauf angesprochen, es war so anstrengend, immer und immer wieder erzählen zu müssen, das das nicht der Wahrheit entspricht. Gottseidank hat sie, als ihr der Druck irgendwann zu groß wurde, eingeräumt, dass wir uns doch nicht so nah gekommen sind, die Presse hätte ihre Worte nur falsch interpretiert. Dieses Gefühl, so ausgenutzt zu werden, nur um '5 minutes of fame' abzugreifen, war trotzdem so schmerzhaft. Ich hatte gehofft, das es nie wieder in mir aufkommen würde.

Ein weiteres Mal rufe ich seinen Namen, doch ich bekomme auch dieses Mal keine Antwort. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich kann und will nicht glauben, dass er mich so ausnutzen würde, wie sie es getan hat. Er hat weinend, komplett aufgelöst in meinen Armen gelegen - das kann doch niemand spielen! Aber warum ist er dann nicht mehr hier? Ich drücke noch einmal seufzend mein Kopf in das Kissen, das immer noch viel zu gut nach ihm riecht, dann richte ich mich auf und reibe mir durchs Gesicht. Ich sehe auf das Nachttischchen neben mir, um herauszufinden, wie viel Uhr wir haben und erschrecke mich kurz, als ich die Zeit auf der Uhr entziffere. Wir haben bereits fast kurz vor 12 mittags.

Bevor ich mich darüber aufregen kann, dass mein gesamter Tagesplan nun über den Haufen geschmissenen ist, fällt mir ein kleines Zettelchen auf, das an der vorderen Kante des Tischchen liegt. Als ich es hochhebe und den handgeschriebenen Text darauf überfliege, wird die imaginäre Zwangsjacke um mein Herz innerhalb von Sekunden wieder lockerer, bis sie sich letztendlich komplett in Luft auslöst. Stattdessen fängt mein kleines Herz schlagartig an zu rasen, als ich den Zettel noch 3 weitere Male lese, um sicher zu gehen, dass ich mich wirklich nicht verlesen habe.

the other side of me || L.S. [famous]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt