- & the award goes to... ღ - H.

4.8K 389 431
                                    

Harry P.o.V.

"Baaaabe..." Louis dreht erschrocken den Kopf zu mir. "Hmn?" Ich greife nach der Hand vor seinem Mund und gebe ihr einen Kuss. "Hör auf damit. Du wolltest doch nicht mehr ständig auf deinen Nägeln rum kauen." Sanft streichle ich ihm über die glühende Wange und lächle ihn aufmunternd an. "Uhm, ich- tschuldigung..." murmelt er und lässt den Kopf hängen. "Du musst nicht aufgeregt sein, hörst du? Obwohl... vielleicht doch ein bisschen, denn so gut wie du aussiehst, wird jeder nur auf dich achten und mich links liegen lassen." Er erwidert mein breites Grinsen mit einem unbegeisterten Gesichtsausdruck. "Das hilft nicht im Ansatz, Haz." Schmunzelnd stupse ich ihm ein paar Mal in die Seite, weshalb er aufquiekt und nach kurzer Zeit meine Hände festhält. "L-Lass- LASS DAS, Harry!" Er zieht eine bockige Schnute, während ich nicht mehr aufhören kann zu lachen. Im Augenwinkel sehe ich, dass auch unser Fahrer sich ein Schmunzeln verkneift.

Ich räuspere mich und schaffe es, mein Lachen auf ein breites Grinsen zu reduzieren. "Aber mal im Ernst, Lou..." Ich beuge mich zu ihm rüber und stoppe knapp vor seinem Gesicht. "Du sieht zum Anbeißen gut aus... du solltest öfter Rollkragen tragen." Nur ganz leicht hauche ich ihm ein Küsschen auf die Lippen und streichle ihm mit dem Daumen übers Kinn, bevor ich mich etwas zurück lehne. Da sich gerade sowieso nichts tut und der Wagen maximal alle 5 Minuten im Schritttempo 3 Meter weiter fährt, schnalle ich mich ab und rutsche zu ihm rüber. Mit etwas rosigen Wangen flüstert er "Danke..." und beginnt dann verlegen zu grinsen. "...wenn du mir noch mehr von diesen schön bestickten Pullis schenkst, ziehe ich meinetwegen nichts anderes mehr an." 

Mein Blick wandert runter zu seinem Hals, an dem die 4 Worte, die mittlerweile irgendwie zu meinem persönlichen Slogan geworden sind, in den schwarzen Stoff gestickt wurden. Mit weißem Garn ziehen sich die Worte 'treat people with kindness' in zwei feine Zeilen über seinen Hals, nur das letzte Wort ist statt in weiß, in den Farben des Regenbogens gehalten. In Kombination mit dem sportlichen Sakko und der schlichten, schwarzen Anzughose - die ich selbstverständlich maßschneidern lassen habe, sodass sein wunderschöner Hintern darin perfekt zur Geltung kommt - sieht er so klassisch schick aus, dass ich am liebsten direkt hier auf dieser Rückbank unserer Limousine über ihn herfallen würde.

Ich will nicht sagen, dass er mir in der Jogginghose nicht gefallen würde, die er die letzten beiden Wochen, die er mich begleitet hat, um auf mich aufzupassen (genauer gesagt, um mich in jeder freien Minute mit Essen vollzustopfen, da er der Meinung ist, dass ich viel zu sehr abgebaut habe, wo eventuell auch was dran sein könnte...). Egal was er anhat - oder nicht anhat - ich liebe jeden einzelnen Zentimeter seines Körpers. Aber ihn nach Silvester das erste Mal wieder so richtig schick zu sehen, hat mich wirklich ein bisschen kribbelig gemacht. Immer wenn ich ihn im Anzug oder irgendwas Vergleichbarem sehe, erwische ich mich bei der Vorstellung, irgendwann diesen Anblick, vor einem kitschig geschmückten Bogen stehend, genießen zu dürfen, während ich auf ihn zuschreite. 

Um kurz darauf das erste Mal meinen Mann küssen zu dürfen.

Ich muss gestehen, ich hatte schon etwas Angst davor, ob es gut geht, wenn wir rund um die Uhr aufeinander hocken. Dadurch, dass ich kurz vor dem Albumrelease stehe, war ich oft genug komplett gestresst und es gab mehr als ein Mal eine Situation, wo ich damit gerechnet hätte, dass er mir eine knallt. Verdient gehabt hätte ich es, denn ich habe es viel zu oft an ihm ausgelassen, wenn irgendwas nicht so lief wie ich es mir gewünscht habe. Aber statt mir die kalte Schulter zu zeigen oder auf die schlechte Stimmung aufzuspringen, hat er mich einfach umarmt. So lange, bis ich gemerkt habe, was ich für ein Idiot bin und mich demütigt entschuldigt habe. Er hat mir nie einen Vorwurf gemacht, hatte Verständnis dafür, dass es Tage gab, an denen mir einfach alles zu viel war. Aber zu wissen, dass er immer da war und immer noch ist, hat mich definitiv über die vergangenen Wochen gebracht. 

the other side of me || L.S. [famous]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt