- look inside my soul ღ - H.

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Harry P.o.V.

Alle 20 Sekunden schaue ich im Wechsel auf die Uhr und wieder aus dem Fenster. Es ist mittlerweile viertel nach 6 abends und er hat mir bereits vor knapp einer Stunde geschrieben, dass er gelandet ist. Seitdem laufe ich wie ein nervöser Wolf in Liams Villa auf und ab und mache ihn damit allmählich komplett wahnsinnig. "Kannst du dich bitte endlich wieder hinsetzen? Oder zumindest länger als 5 Sekunden an einer Stelle stehen bleiben? Du machst mich ganz nervös mit deinem auf und ab Gerenne. Er ist nicht schneller hier, wenn du Furchen ins Parkett ziehst." Kopfschüttelnd verfolgt er meine Schritte und atmet genervt aus. "Über einen Monat, Payne. Ich habe ihn über einen Monat nicht gesehen, da werde ich wohl aufgeregt sein dürfen." Zum gefühlt 800. mal in dieser Stunde sehe ich zum Fenster hinaus. "Ich weiß. Du hast mir jeden einzelnen Tag in dieser Zeit geschrieben, wie sehr du ihn vermisst. Alle 32 Tage. Wenn jemand weiß, WIE lange du auf heute gewartet hast, dann ich." Sein Blick ist noch immer genervt, aber trotzdem muss er grinsen. Seufzend drehe ich mich erneut zum Fenster.

"Okay, eventuell werde ich das bereuen, aber du würdest es sowieso gleich mitbekommen: Das Tor wurde soeben geöffnet." Er blickt auf sein Handy, auf dem in diesem Moment eine Benachrichtigung seines Sicherheitssystems aufploppt. Schlagartig halte ich die Luft an und versuche, das Feuerwerk, was meinen Körper durchströmt, vor Liam zu verstecken - erfolglos. Das Grinsen in meinem Gesicht, meine Muskeln, die sich am ganzen Körper anspannen und meine ungesund schnelle Atmung sprechen Bände. "Gott, ich bin mindestens genauso froh wie du, wenn er gleich endlich hier ist. Dann hat dieser Lost-Teenie-Love-Harold endlich ein Ende." lacht er. "Gewissermaßen bin ich ja wirklich noch ein Teen-" Ich unterbreche mich selbst, als ich das Geräusch von Reifen auf Schotter von draußen höre. Mit großen Augen starre ich Liam an, der schon wieder beginnt, mit dem Kopf zu schütteln. "Jetzt geh schon raus, meine Güte!"

Fast schon sprintend bewege ich den Haufen Endorphine, der mein Körper gerade ist, durch den Flur und greife nach der Türklinke. Ich versuche mich kurz zu sammeln, um nicht wie der verknallteste Vollidiot auf diesem Planeten auszusehen. Ich atme noch einmal tief durch, dann drücke ich die Klinke nach unten. Als ich heraustrete, fährt die Limousine gerade auf den Hof und kommt kurz darauf ein paar Meter vor mir zum Stehen. Unmittelbar danach fliegt plötzlich die hintere Tür auf und Louis, der mit der Brille und der Kappe auf, in Kombination mit dem leichten Dreitagebart wahnsinnig niedlich und sexy zugleich aussieht, stolpert heraus. Bei seinem Anblick durchströmen die Endorphine, die ich gerade versucht habe zu unterdrücken, wieder unkontrolliert durch meinen Körper und lassen mich dämlich grinsen. Ich öffne meine Arme, in die er Sekunden später mit so einem Schwung hinein springt, dass ich kurz Angst habe, dass mir die weichen Knie wegknicken.

Gottseidank schaffe ich es, uns den harten Aufprall auf die Marmorplatten unter uns zu ersparen und drücke ihn fest an mich. Ich atme tief aus und jegliche Last, all der Stress, die schlaflosen Nächte der letzten Wochen fällen innerhalb einer Zehntelsekunde von mir ab. Noch fester drücke ich ihn an mich, während er seine Beine um meine Hüften schlingt und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegt. Mit geschlossenen Augen nehme ich ihn mit jeder Pore meines Körpers auf.

Sein Geruch, der sich so vertraut anfühlt, als wäre er nie weggewesen. Die wuscheligen Haare, die unter der Kappe hervor luken und mich sanft am Kinn kitzeln. Sein Herz, dass rasend schnell gegen meine Brust hämmert. Die weiche Haut unter meinen Fingern, die ich durch sein Shirt, dass am Rücken etwas hoch gerutscht ist, berühren kann. Alles an ihm macht alles an mir gerade so bedingungslos glücklich, dass ich ihn nie wieder loslassen möchte. "Mein Loubear." säusle ich ihm ins Ohr. "Mi Hazza." antwortet er, sein warmer Atem so nah an meinem Ohr, dass ich eine Gänsehaut bekomme.

"Wow, okay. Ich weiß, ihr habt Euch wirklich verdammt lange nicht gesehen, aber vielleicht müsst Ihr's nicht direkt auf meiner Veranda treiben?" Liams Kommentar lässt mich schmunzeln. Ich hebe meinen Kopf aus Louis' Halsbeuge und drehe mich so, dass ich Liam, lässig an den Türrahmen gelehnt mit seiner Teetasse in der Hand, ansehen kann. Auch Louis scheint aus seiner Trance wieder zu erwachen, denn er hebt ebenfalls plötzlich den Kopf und sieht erst mich und dann Liam an. "S-Sorry.." murmelt er, während er versucht, sicher wieder auf seine Beine zu kommen.

the other side of me || L.S. [famous]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt