Innerlich und äußerlich kaputt

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Andere Familien haben Spaß zusammen. Andere Familien unternehmen viel zusammen. Sie singen, tanzen und lieben zusammen. Sie halten anander, wenn all deine Freunde dich verlassen haben. Sie halten einfach zu dir, wenn kein anderer es tut.
Und da gibt es noch meine Familie. Vater tot, Mutter hasst mich, Bruder verschwunden und der Stiefvater ein Vergewaltiger.
Nicht alles im Leben ist perfekt.
Nicht alles im Leben ist geplant.
Am wenigsten geplant war, dass meine Mutter mir ins Gesicht sagte, das sie mich hasst.
In diesem Moment zog das Leben an mir vorbei. Mal wieder.
Als ich versuche die Hand meiner Mutter zu nehmen zieht sie ihre Hand sofort weg. Sie hat all die Monate nichts gegessen, mir ist nie aufgefallen wie mager sie doch geworden ist.

"Was ist denn hier wieder los?" Fragte mein Bruder.
"Geh mir aus dem Weg! Wenn du willst verdresche ich dich auch vor deiner Schwester!"
Mein Bruder sagte nichts weiter und ging zurück in sein Zimmer rein.
Ich bekam keine Tränen raus. Ich wusste, dieses mal werde ich nicht weinen. Ich wusste, ich muss stark bleiben.
Er boxte gegen die Tür und ich versteckte mich unter der Decke.
Nun gab er der Tür einen Stärken tritt, und die Tür fiel zu Boden.
"So ist es doch gleich viel besser. Türen sind eh nutzlos." Sein eckelhaftes Grinsen entfachte eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Er zog mir die Decke weg. Nun zog er seinen Gürtel raus und schlug mir damit auf meine Beine. Er zog mich an meinen Haaren und schlug einige Male auf mir ein.
"Wag es noch ein mal deiner Lehrerin etwas zu erzählen, und deine Strafe wird noch schlimmer!"
Du hast mein Leben zerstört, welche größere Strafe gibt es da denn bitte? Der Tod. Der Tod wäre höchstens meine Befreiung. Ich schrie sehr laut. Daraufhin machte mein Bruder seine Musik lauter, wahrscheinlich um mein Geschrei nicht zu hören.
Nach ein paar Minuten Ließ er mich auf den Boden fallen. Er verließ mein Zimmer und lachte hämisch. Nun lag ich da. Mit meinem Rest an Würde und meiner gebrochenen Nase. Mein Blut tropfte genau wie meine Tränen langsam die Nase herunter.

Ich zähle die Sekunden die ich im Wartezimmer verbringen muss. Jede Sekunde kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Aber ich muss jetzt da durch. Diesen verhassten Blick meiner Mutter, will ich nie wieder sehen. Aber ich darf sie nicht alleine lassen. Auch wenn sie mich hasst, ich liebe sie. Und egal wie schwer es auch ist, ich muss für sie da sein.

Mein Leben vor dem SelbstmordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt