Mein Leben vor dem Selbstmord

Früher

Mein Vater und ich waren einfach ein perfektes Team. Meine Mutter und ich waren ein perfektes Team. Mein Bruder und ich waren ein perfektes Team. Wir ALLE waren ein perfektes Team. Mein Vater war der liebste Mann den es gab, er gab unserer Familie dieses gewisse Etwas. Mein Vater und ich haben so vieles miteinander unternommen. Wir waren jeden Monat mindestens einmal im Zoo. Er hat mir das Fußball spielen beigebracht. Er half mir immer bei den Hausaufgaben. Er. Er. Er.
Ich weiß noch, als mein Vater auf Geschäftsreise war, hab ich jeden Abend mit ihm telefoniert. Unsere Familie war einfach perfekt. Meine Mutter und ich spielten öfters Kartenspiele die wir selber erfunden haben. Ich war noch so jung damals, doch ich wusste das sich meine Eltern über alles liebten. Bis der Tag kam, an dem mein Vater krank wurde. Sehr krank. Er war für eine Woche im Krankenhaus. Ich rief dort jeden Tag an. Als er dann wieder nach Hause kam, war er im Rollstuhl. Meine Mutter wollte mir nie sagen was mit ihm los ist. Ob er es überleben würde. Von Tag zu Tag merkte ich, wie unsere kleine perfekte Familie zerbrach. Meine Mutter sprach immer weniger mit meinem Vater. Aber wenn jemand doch krank ist, muss man doch genau dann für ihn da sein? Mein Vater nahm sich plötzlich eine eigene Wohnung. Allerdings nur ein Stock unter uns. Ich fragte meine Mutter so oft warum mein kranker Vater sich immer mehr von uns entfernte. Liebte er uns nicht mehr? Möchte er nicht das wir ihn so krank sehen?
Ich hab meine Mutter so oft angefleht, zu meinem Vater nach unten zu gehen, doch meine Mutter war immer weniger darauf zu sprechen. Sie hat es mir einfach so verboten zu meinem eigenen Vater zu gehen. Jedes mal, wenn sie zur Arbeit fuhr, bin ich heimlich zu ihm gegangen. Ich musste einfach sehen was mit ihm los ist. Eines Tages, fand meine Mutter heraus das ich heimlich immer zu ihm gehe. Sie drehte komplett durch. Drei Tage danach, sagte meine Mutter das mein Vater wieder im Krankenhaus ist. Sie meinte, das er dort am besten aufgehoben wäre. Ich machte mir so sorgen um meinen Vater. Ich war noch so jung. Ich wusste nicht, was ich hätte tun können. Ich hätte gar nichts tun können. Ich war jeden Tag zu Hause, und hoffte darauf das mein Vater wieder nach Hause kommt. Gesund. Damit alles wieder wie früher sein kann.
Eines Abends, telefonierte meine Mutter mit einer Frau am Telefon. Daraufhin fing sie an zu weinen. Ich wusste sofort das etwas mit Papa passiert ist.
Meine Mutter zog sich schnell an, und ging aus der Tür raus. Mich und meinen Bruder ließ sie zu Hause einfach stehen. Nach einer Stunde kehrte sie wieder zurück. Die schlimmste Nachricht meines Lebens. Mein Vater ist tot.