Hey, dieses Mal melde ich mich ausnahmsweise mal am Anfang des Kapitels, es enthält wieder einen Dialog, den @TalaDarkmoon und ich im Wechsel geschrieben haben.
Ich wünsche Euch viel Spaß damit <3
Hailey
"Das schaffst du nicht, ich gehe in den Knast!" gebe ich verzweifelt von mir, nachdem Jo und ich gefühlte 100 Mal den selben Ablauf von dem Tag meiner Verhaftung durchgesprochen haben. Frustriert verstecke ich mein Gesicht in meinen Händen. Warum kann ich nicht einmal Glück haben? Warum muss immer alles so kompliziert sein und warum sind manche Menschen so falsch? "Hailey, ich habe mal geschworen dich vor allem zu beschützen, das werde ich auch, aber das geht nicht, wenn du dich selbst aufgibst weil du denkst nicht stark genug zu sein. Du bist der stärkste Mensch, den ich kenne aber du musst langsam mal anfangen dich selbst zu lieben und nicht immer nur versuchen, es allen anderen recht zu machen. Wenn du jetzt nicht die Reißleine ziehst, ist dein Leben zerstört. Ich weiß, du wolltest immer eine Familie haben, aber es ist besser, keine zu haben als eine, die einen zerstört. Denk bitte drüber nach. Wenn du mir das OK gibst, haue ich dich da raus, aber dann musst du mir auch vertrauen und hinter mir stehen," erklärt mir Jo mit ruhiger Stimme und durchdringendem Blick. Die Tränen schießen mir in die Augen und ich höre mein Herz beinah schlagen, so heftig pumpt es. Ich verstehe nicht warum sie mich so verteidigt und beschützt. Ich soll hinter ihr stehen....genau das habe ich vor unserer Trennung nicht. Macht mich das zu einem schlechten Menschen? Ist es schlecht seine Familie kennen lernen zu wollen, auch wenn man vor ihrer Bosheit gewarnt wurde?
"Gehen wir jetzt auf den Spielplatz?" fragt Lilly von der Couch aus und unterbricht damit unseren Blickkontakt. Jo bejaht die Frage und die Kleine springt los in den Flur um sich die Stiefel anzuziehen. Jo steht auf und will ihr in den Flur folgen, doch ich springe auf und halte sie an ihrem Handgelenk fest. Sie sieht zu mir hinab und sieht mich fragend aber geduldig an. "Ich werde hinter dir stehen und ich vertraue dir...wenn ich anfangen würde Dinge zu tun die ich für MICH will und es nicht versuche anderen Recht zu machen wäre ich dadurch kein besserer Mensch...glaub mir!" flüster ich beinah und starre unbewusst auf Jo's leicht geöffnete Lippen auf die sie sich nun beißt. Hektisch blicke ich weg. Ein Keuchen von meinem Gegenüber signalisiert mir, dass ihr mein Blick aufgefallen ist. "Lilly warte!" crashe ich die aufgeheizte Situation und stoße bei dem Versuch in den Flur zu gehen gegen Jo's Schulter.
Bis wir auf dem Spielplatz sind reden wir kein Wort miteinander. Die Stille ist etwas unangenehm, jedoch weiß ich nicht was ich zu ihr sagen soll nach meinem Blick von vorhin. Ich komme mir ertappt vor, ertappt eine normale Geste von ihr fast faszinierend zu beobachten. Auf dem Spielplatz angekommen, rennt Lilly auch schon auf das höchste Klettergerüst von allen zu und während sie es besteigt sieht sie immer wieder zu uns, um auch ja zu kontrollieren ob wir ihr zuschauen. "Schau mal Jojo, ich hab's geschafft!" ruft sie stolz und wild winkend, als sie oben angekommen ist. "Super gemacht Süße, kommst du auch alleine wieder runter?" fragt Jo breit grinsend. Ich kann nicht anders als bei ihrem Blick zu lächeln. "Du kannst echt gut mit Kindern..." stelle ich fest und stupse sie an. Ich erhalte von ihr nur einen kurzen Seitenblick und ein Schulter zucken. "Willst du immer noch welche?" frage ich sie nach einer Weile um die Stille zu durchbrechen, während ich etwas nervös mit meinem Schuh im Sand wühle. "Die Dinge haben sich geändert okay Hailey?" faucht sie direkt und funkelt mich wütend an. Vor Schreck zucke ich etwas zur Seite und sehe dann wieder zu Lilly, die nun mit anderen Kindern Sandburgen baut. "Mit Talia Kinder zu haben kann ich mir einfach nicht vorstellen..." "Ist okay du brauchst mir nichts erklären. Ich verstehe, dass ich Schuld daran bin," unterbreche ich sie etwas verletzt.
Plötzlich klingelt mein Handy und ich sehe auf den Bildschirm. Unbekannt. Ich stutze, doch dann nehme ich den Anruf an und laufe ein paar Schritte abseits. "Hallo?" frage ich in die Stille hinein. "Hailey bist du es?" fragt mich eine mir bekannte Stimme. "Was willst du Matthew?" knurre ich direkt und denke einen Moment darüber nach wieder aufzulegen. "Was sind wir denn so aggressiv?" "Warum ich aggressiv bin? Hm lass mich überlegen BRUDERHERZ. Wegen euch saß ich im Knast und wenn ich Pech habe und meine Ex mich dort nicht raus bekommt sitz ich da die besten Jahre meines Lebens fest. Wie konntet ihr mir das nur antun. Ich hab alles für euch aufgegeben!" fauche ich wütend und ernte schon einige Blicke neugieriger Eltern. "Hailey ich schwöre dir ich hatte damit nichts zu tun. Dad hat das selbe bei mir auch gemacht, ich wurde zum Glück nicht erwischt. Warte Josephine ist deine Anwältin? Hailey du darfst ihr nicht trauen!" "Sag du mir nicht wem ich trauen darf und wem nicht Matthew. Deine Lügen kannst du dir sonst wo hinstecken, ich weiß, dass du mir das Zeug in den Rucksack getan hast, das kannst nur du gewesen sein, niemand anderes war zuvor in der Nähe von meinem Rucksack! Du kannst Dad sagen, dass er für mich gestorben ist." Mit diesen Worten lege ich auf und werfe mein Handy in den Sand. Wütend gehe ich auf und ab. Jo die anscheinend alles mitgehört hat, hat ihren nachdenklichen Blick aufgesetzt und in der Zeit mein Handy aufgesammelt, damit ich es nicht in den Boden stampfe. "Das du deinem Bruder mal Paroli bieten würdest hätte ich ja nie gedacht...Dein geliebter Bruder" lacht Jo während sie ihre Arme verschränkt und sich wieder gegen die Mauer lehnt. "Halt einfach deinen Mund Jo." Gebe ich wütend von mir, da sie mit diesen Worten provozierend anmerkt, dass ich meinen Bruder Jo vorgezogen hätte.
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you left my heart alone
General FictionSequel zu Leave my heart out of this, welches nicht unbedingt gelesen werden muss, um die Story zu verstehen. Dennoch würden wir es empfehlen, da sich einige Zusammenhänge sonst nicht erschließen. Fast 5 Jahre sind vergangen, seitdem Jo Hailey einen...