tryin to keep my exes in check in my basement

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Jo

Wütend schaue ich ihr hinterher, als sie das Gespräch abbricht und den Raum verlässt. Ich nehme die Akte und stecke sie zurück in die Tasche. In meinem Auto sitzend, rase ich förmlich, alle Verkehrszeichen ignorierend, zum Büro der Pflichtverteidiger. Dort angekommen, springe ich förmlich aus dem Wagen und renne in das Gebäude. Dort suche ich Jameson, den ich auch relativ schnell finde. „Ach, unsere neue Starverteidigerin. Ich hoffe, Sie wissen, dass wir von Ihnen eine Freispruchrate von 100% erwarten." Ich lasse ein gekünsteltes Lachen hören. Was denkt sich dieser Wicht eigentlich. Mit einem knappen Nicken lasse ich ihn links liegen und stürme in mein 'Büro' insofern man die Hutschachtel, die mir hier zugewiesen worden ist, überhaupt so nennen kann.

Die nächsten Stunden verbringe ich damit, mich durch den Aktenberg zu lesen, der sich vor mir auftürmt. Haileys Akte lege ich jedoch zur Seite, sie will ich mir zum Schluss in Ruhe durchlesen. Verdammt, warum macht sie so einen Mist und lässt sich dann noch erwischen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns noch mal wieder sehen, schließlich habe ich tunlichst die Orte vermieden, an denen sie hätte sein können, vor allem nicht, sie an dem Ort wieder zu sehen, als Gefangene. Ich schlucke einmal hart und konzentriere mich dann schnell auf die Akte vor mir.

Als ich wieder aufsehe, ist es bereits dunkel draußen und ich erhebe mich vorsichtig, um meine schmerzenden Glieder zu strecken. Der Stapel vor mir ist zwar schon kleiner geworden, aber noch immer ist kein Ende in Sicht. Ich beschließe, es für heute gut sein zu lassen und verlasse das Büro. Im Auto angekommen, nehme ich mein Handy. Es zeigt 30 Nachrichten und 15 Anrufe von meiner Freundin an, die ich ignoriere. Ich habe heute keine Lust, nach Hause zu fahren um mir da das Gezeter meiner Freundin anzuhören, dass so sicher wie das Amen in der Kirche ist, schließlich wollte sie mit mir heute ins Theater zu einer Premiere gehen. Sehen und gesehen werden ist mal wieder das Motto, nichts was mir gefällt. Ich will einfach nur mein Leben leben und ansonsten meine Ruhe. Aber wo soll ich hin, zu meiner Mom will ich auch nicht, ich wüsste nicht, was ich ihr sagen soll. Das Hailey im Gefängnis ist, muss ich ihr eh noch sagen, obwohl mir davor graut. Morgen werde ich schauen, ob ich anhand der Akte schon eine Strategie festlegen kann, schließlich will ich sie raushauen, anderenfalls würde ich auch mächtigen Ärger mit meiner Mom und meinen Großeltern bekommen, die Hailey ins Herz geschlossen haben und davon auch nicht abgelassen haben, als wir uns getrennt haben. Plötzlich kommt mir eine Idee, und ich durchforste mein Handy nach der richtigen Nummer, die ich schon länger nicht mehr gewählt habe.

Eine halbe Stunde später klingle ich an einem Apartmentkomplex und gleich darauf tönt der Summer und ich drücke die Tür auf. Fluchend begebe ich mich daran, die Treppe bis in den vierten Stock hoch zu laufen, nachdem ich das 'out of order' Schild am Aufzug registriert habe. Oben angekommen, finde ich die Wohnungstür offen vor und ich trete ein. Nachdem ich mir meine Heels ausgezogen habe, laufe ich in die Küche, wo ich auch schon erwartet werde. "Hey Gay Queen, deine große Liebe ist schon im Bett," tönt es mir entgegen, bevor ich von Beth in eine herzliche Umarmung gezogen werde. Ich seufze auf und lasse meinen Kopf auf ihre Schulter fallen. "Schwerer Tag oder Ärger im Paradies?" fragt sie lachend. "Zu Punkt Eins, definitiv und zu Punkt Zwei, dem gehe ich gerade aus dem Weg und drittens, warum ist Lilly schon im Bett? Ich seh sie doch eh so selten." "Vielleicht, weil 4-jährige Mädchen um die Zeit schon schlafen sollten." Wir lösen uns voneinander und sie schiebt mir ein Glas Rotwein hin, den ich mir nehme und ins Wohnzimmer gehe. "Suchst du uns schon mal einen Film für später raus?" ruft Beth aus der Küche. Ich stehe auf und suche in ihrer Sammlung nach einem, lege ihn schon mal in den DVD Player und setze mich wieder. Als Beth mit dem Essen kommt, ist das Glas bereits leer. Sie geht noch mal in die Küche und kommt mit ihrem Glas und der Flasche wieder. Nachdem sie neben mir auf der Couch sitzt, schüttet sie mir nach und fängt dann an zu essen. Ich nehme noch einen Schluck Wein und esse dann auch. Nachdem wir beide die Teller von uns geschoben haben, dreht sie sich zu mir. "Also Jo, was ist los? Du siehst niedergeschlagen aus. Wieder Stress mit deinem Anhängsel?" "Nenn sie nicht so," versuche ich verärgert zu klingen, kann das grinsen aber nicht völlig verdrängen. "Ich versteh nicht, warum du sie nicht in den Wind schießt? Sie ist anmaßend, lebt im Luxus auf deine Kosten und behandelt dich nur gut, wenn du ihr was teures kaufst." "Jetzt übertreib nicht Beth, sie hat durchaus ihre guten Seiten. Klar geht mir ihre Sucht nach Luxus auf den Geist, aber es ist erträglich und außerdem liebt sie mich." "Es sollte nicht nur erträglich sein. Sex kannst du immer haben, dafür musst du dir nicht jemanden ans Bein binden, der dein Geld sozusagen im Kamin verfeuert." Sie sieht mich intensiv an. "Wann warst du das letzte Mal glücklich?" Meine Gesichtszüge frieren ein und Wut lodert in meinen Augen auf. Ihre Augen weiten sich, als sie realisiert was sie gerade gemacht hat. "Ich konnte einfach nicht mehr alleine schlafen ..." sage ich leise und sie zieht mich in ihre Arme. Dann gibt sie mir einen Kuss auf die Wange und grinst mich frech an. "Also ich würde auch bis zum nächsten Morgen bleiben," teilt sie mir zwinkernd mit. Ich muss auflachen, sie versteht es einfach immer, mich aufzumuntern.

you left my heart aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt