Konsequenzen

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Sicht Hiyori:

„Sie wahr heute schon wieder nicht da…“, murmelte ich zu mir selbst. Schon knapp eine Woche ist diese Sache mit Amaya und Kasai her. Seit dem hat sich einiges verändert. Amaya wahr seit dem Tag nicht mehr in der Schule und auch die anderen scheinen sich nicht mehr an sie zu erinnern. Nicht einmal die Lehrer haben sich Sorgen gemacht oder haben es bemerkt. Auch bei mir hat sie sich nicht mehr gemeldet.

Ich mache mir langsam wirkliche Sorgen um sie. Hätten wir sie nicht so gedrängt ihren Trick einzusetzen und sie einfach nach Hause gehen lassen währe das alles bestimmt nie passiert. Ich mache mir enorme Vorwürfe und auch Yato und die anderen scheinen sich Sorgen zu machen. Ich wünschte wir hätten es gewusst.

Warte mal… Wo bin ich den jetzt schon wieder hin gelaufen? Ich stand ratlos auf einem Strommaßt und sah ich verwirrt um. Da bin ich schon mal als Seele unterwegs und schon verlaufe ich mich. Ich bin einfach drauf los gelaufen und habe die Umgebung völlig vergessen. So ein Mist! Wo genau befinde ich mich jetzt bloß?

Ich schaute mich um… „Ich bin wohl in einer sehr wohlhabenden Wohngegend gelandet.“, dachte ich. Ich ging weiter und weiter. Ich weiß gar nicht wie viel Zeit schon vergangen wahr. Ich schaute in den Himmel. Die Wolken hingen wie nasse Gardienen vor der Sonne und schufen eine bedrückende Atmosphäre. Das perfekte Wetter für Ayakashi. Na super…

Plötzlich sah ich jemanden der mir nur zu bekannt wahr. „Amaya.“, flüsterte ich. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in mir aus. Bin ich froh dass es ihr gut geht. Aber irgendwas stimmt nicht. Irgendetwas an ihr wahr anders. Ich ging auf sie zu.

„Grenzlinie!“ Ich machte einen Satz nach hinten. Das kam jetzt wirklich unerwartet. Ich schaute mich um. Mein Blick viel auf einen kleinen Jungen der so aussah als ob er gerade einmal 10 Jahre alt ist. Er trug eine dunkelblaue Yukata und dazu passende Geta‘s. Auf seinem linken Handgelenk  konnte man einen Teil seines Namens sehen. „Ist er etwa eine Shinki?“, sagte ich zu mir selbst.

„Komm meiner großen Schwester besser nicht zu nah. Ich will Kasai nicht rufen um dich zu vernichten.“, sagte er mit einem kindlichen Lächeln. „Amaya!“, rief ich. Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht um. „Amaya! Dreh dich bitte um. Wir machen uns Sorgen um dich!“, sprudelte es aus mir heraus.

Jetzt drehte sie sich um. Aber was ich sah wahr mehr als nur erschreckend. Ihr Gesicht wahr von Kratzern und blauen Flecken übersäht. Tränen liefen ihre Wangen hinunter und es sah aus als ob ihr alleine das höllische Schmerzen bereiten würde. „Tut mir leid dass ich euch nicht beschützten konnte, Hiyori.“, sagte sie mit einer verweinten Stimme. „So unendlich Leid…“

Dann drehte sie sich um und rannte weg. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich konnte nichts tun. Ich spürte nur wie meine Beine zitterten und nach ein paar Sekunden sank ich auf den Boden. Tränen stiegen mir in die Augen.

„Hast du wirklich nicht die Konsequenzen deines Handelns bedacht? Hast du wirklich geglaubt das meine große Schwester ungeschoren davon kommt, nach dem was sie getan hat?“ Ich schaute den jungen an. Er lächelte als ob nicht währe. „Die Konsequenzen? Was für Konsequenzen? Was habt ihr ihr angetan?“, schrie ich hin an.

„Wir haben sie nur für das bestraft was ihr mit ihr gemacht habt. Was ist so falsch daran? Deine Eltern bestrafen dich doch auch wenn du etwas falsch machst. Oder?“ Er schaute mich mit einem verwirrten Lächeln an. Dieses Lächeln jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Was auch immer mit Amaya passiert ist, er hat es auch erlebt und die Auswirkungen sind furchtbar.

Ich sprang auf und rannte. So schnell ich konnte rannte ich weg. Ich weiß nicht wie lange ich lief und wohin, aber nach einer Weile musste ich anhalten um zu Atem zu kommen. Ich wahr am Bahnhof angekommen. Mein Herz raste und meine Glieder fühlten sich taub an. Dieses Bild werde ich nicht mehr vergessen können.

Das muss ich den anderen erzählen. Unbedingt! Aber erstmal muss ich zu meinem Körper zurück. Wieso hat Amaya keine Anzeige erstattet? Wieso hat sie nie etwas gesagt? Yukine sagte uns zwar das er sich Sorgen um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden macht. Aber ich wusste nicht dass es so schlimm ist. Ein gewaltiges Gefühl der Schuld machte sich in meiner Brust breit. Ich fühle mich in diesem Moment so schuldig…

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