9. Es ist ok

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Nachdem sich alle wieder beruhigt und die Jungs ihre Bühnenoutfits ausgewählt hatten, machten wir uns auf den Weg in die Halle, wo sie mir alles vor und auch hinter der Bühne zeigten. Die ganze Zeit in der wir in der Garderobe waren, hatte eine gewisse Spannung zwischen uns gelegen und Lou hatte mir immer wieder entschuldigende Blicke zugeworfen, die ich aber nach einiger Zeit ignorieren konnte. Ich wollte nicht, dass sie sich wegen mir schlecht fühlte. Sie war bei weitem nicht die erste gewesen, die sowas zu mir sagen wollte.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut.

Auf eine gewisse Art und Weise fühlte ich mich einfach befreit.

Die fünf Sänger hatten mich nach meiner kleinen Rede wieder genauso behandelt wie vorher, wofür ich ihnen unglaublich dankbar war. Sie hatten es sich anscheinend zum Ziel gesetzt mich zum lachen zu bringen, denn sie würden andauernd irgendwelche Witze reißen. Besonders Harry versuchte die ganze Situation mit seinen unglaublich schlechten Klopf klopf Witzen aufzulockern.Jedes Mal wenn er wieder mit einem neuen anfing hörte man das Seufzen der anderen Jungs.

"Harry, siehs ein, deine Witze sind einfach nicht lustig," sagte Zayn, während er sich neben Niall auf der Bühne niederließ.

Preston war so nett gewesen mich auf die Bühne zu hieven, damit wir nicht erst hintenherum gehen mussten. Jetzt lag ich hier also mit ausgestreckten Beinen an einen kleine Erhebung auf der riesigen Bühne angelehnt. Man hatte von hier eine unglaubliche Sicht auf das ganze Stadion. Es musste ein unfassbares Gefühl sein hier vor so vielen Menschen zu singen.

"Doch, sie sind witzig!" gab Harry beleidigt zurück. Er saß neben mir und hatte nun die Arme vor der Brust verschränkt.

"Nein, sind sie nicht," stimmte Liam Zayn zu, welcher ebenfalls hier oben rumsaß.

"Doch!"

"Nein!"

"Doch!"

"Nein," stimmte ich den anderen Sängern lachend zu. Harry wandte sich empört zu mir um und sah mich mit seinem Hundeblick an.

"Grace! Ich dachte du wärst auf meiner Seite!?" rief er empört aus.

"Tut mir leid, aber sie sind wirklich schlecht," sagte ich immer noch lachend. Zayn lehnte sich zu mir und streckte mir seine Hand zum high five hin, in welche ich schnell mit einem Grinsen einschlug.

"Ihr seid doch alle blöd," schnaubte Harry beleidigt, was uns alle zum lachen brachte.

Wir saßen noch eine Weile so da, machten Witze und lachten.

Es tat unglaublich gut.

Als es später wurde bekam ich plözzlich einen Anruf von Molly.

"Molly?" Ich hielt mir das Handy ans Ohr, nachdem ich es endlich aus meiner Hosentasche gefischt hatte.

"Hey Grace! Ich weiß, ich wollte dich abholen, aber es gibt einen dringenden Notfall auf der Arbeit, ich muss also noch hier bleiben," rief sie hektisch in den Hörer. "Glaubst du du kommst auch so irgendwie nach Hause? Ich -..." "Das ist kein Problem. Irgendeinen Weg werde ich schon finden. Ich kann mir ja auch ein Taxi rufen," versicherte ich ihr.

"Ok, gut! Aber wenn irgendwas sein sollte ruf mich sofort an, verstanden? Du kan -"

"Es ist alles gut Molly. Ich komme auch alleine nach Hause. Keine Panik," unterbrach ich sie nun leicht genervt. Himmel, ich war 18 Jahre alt. Nur weil ich im Rollstuhl saß hieß das nicht ich könnte nchts alleine bewältigen. So langsam sollte sie das eigentlich wissen.

"Ich weiß, tut mir Leid. Ich-..ich muss jetzt los. Pass auf dich auf Grace." Noch bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie bereits aufgelegt. Verwirrt starrte ich mein Handy an und sah schließlich wieder nach oben, in fünf neugierige Gesichter.

BOUND | h.s. -ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt