Kapitel 15

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Irgendwann knarrt die Leiter, was mich zusammen fahren lässt.

'Schon was gefunden ?'

'Nein. Vielleicht liegts auch im Keller.'

'Ich kann gucken gehen, wenns kein Problem ist.'

'Mach das ruhig.'

Er geht wieder runter. Ich hab ein komisches Gefühl. Er ist so überaus nett... Ach er will mich ja auch nur aufmuntern. Ich suche weiter werde aber nicht fündig, als Erik von unten zu mir hoch ruft.

'Ich habs gefunden !'

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Ich sitzte hier oben und lehne mich gegen eine Dachschräge. Runter will ich gar nicht. Ich mags hier oben.

'Kommst du', fragt Erik, mit dem Keyboard unter dem Arm.

Ein Blitz vor dem Fenster und ein Donnerschlag. Ich schnappe nach Luft. Auch Erik sieht erschrocken aus.

'Wenn du nicht runter kommst, komm ich zu dir rauf.'

Er legt das Keyboard oben ab und holt meine Gitarre und meinen Laptop. Ich lächel als er mir die Gitarre reicht.

'Hast du meine Eltern gesehen', frage ich ihn.

'Nein. Sie sind bestimmt auf Arbeit.'

Besorgt sehe ich zum Fenster. Nicht das ihnen etwas passiert ist.

'Ich hoffe ihnen ist nichts passiert.'

'Sie sitzten bestimmt auf ihrer Arbeit und warten bis das Gewitter vorbei ist.'

Ich nicke und spiele ein bisschen auf den Gitarre. Er versucht mich mit dem Keyboard zu begleiten, was kläglich scheitert. Seine Töne werden immer schiefer und wir lachen immer mehr.

'Was wird in Köln alles passieren', frage ich mit einem schiefen Lächeln.

'Wie meinst du das ?'

'Na, habt ihr schon irgendwas geplant oder so ?'

'Nein. Ist alles durch und durch spontan.'

'Ich freu mich schon', sage nach einer Weile.

'Du hättest mal Valentins Freude sehen sollen. Wäre er nicht an die Geräte angeschlossen, wäre er durch das ganze Zimmer gehüpft.'

'Geht es ihm schon besser ?'

'Ja. Heute in 12 Tagen haben wir ihn wieder und dann fahren wir nach Köln.'

'Noch 12 lange Tage ? Oha.'

'Die gehen schneller rum als du jetzt denkst.'

'Kennst du Digital Daggers ?'

'Nein. Was soll das sein ?'

'Eine meiner Lieblings Bands. Ich glaube nicht das du deren Musik sehr magst, aber sie haben tolle Klavierstücke.'

'Dann hau in die Tasten', sagt er und deutet auf meinen Laptop.

Ich suche eins meiner lieblings Lieder raus.

Where the lonley ones roam.

Erik hört sich ein Stück von dem Lied an.

'Nicht ganz mein Geschmack, aber das Klavier im Hintergrund hört sich toll an.'

'Versuchen wir es ?'

'Gerne.'

Also suche ich die Noten und stelle den Laptop zwischen uns. Ich hab den Bildschirm in zwei geteilt damit jeder seine Noten auf seiner Seite hat. Wir üben beide erst für uns. Irgendwann versuchen wir zusammen zu spielen, was in einem großem Chaos endet. Wir lachen und versuchen es ein paar mal. Irgendwann werden wir besser. Mehr oder weniger.

Gegen 20 Uhr schaffen wir es endlich das ganze Stück zusammen zu spielen.

'Und jetzt mit Gesang, meine Liebe', sagt Erik auffordernd.

Wir spielen von vorne und ich singe mit. Ich nehme Eriks Lächeln war, als wir am Ende des Liedes waren.
To where the lonely ones roam.
Need to have a little trust in me.
Just close your eyes and let me leave
Follow me home
To where the lonely ones roam.

Beende ich das Lied und Erik und ich brechen in Lachen zusammen. Wir hatten es geschafft das gesamte Lied ohne den kleinsten Fehler zu spielen.

'Ich bin stolz auf uns.'

'Ich auch', erwidert er:' Warum machen wir das nochmal ?'

'Ich habe keine Ahnung. Aus Spaß ?'

Als er mich lächelnd ansieht scheint die Welt einen Moment stehen zu bleiben. Es ist als würde ich Valentins Lächeln sehen. Ich wende meinen Blick ab. Zwei Sekunden länger und ich hätte eventuell etwas voreiliges dummes getan. Ich schüttel den Kopf.

'Gehen wir pennen ?'

'... okay.'

Er senkt den Kopf.

'Die Instrumente können wir hier lassen und morgen fortfahren.'

Ein paar Minuten stehe ich wie so oft vor meinem Spiegelbild. Eine Frage auf den Lippen.

Was ist da gerade passiert ?

Ich schlafe wieder in Eriks Armen ein. Er gibt mir den nötigen Halt um diese Zeit zu überstehen. Nur lässt mein Gehirn mich nicht schlafen. Ich denke die ganze Zeit daran was Valentin gedacht hätte, hätte er Erik und mich heute gesehen. Er wäre wahrscheinlich vor Eifersucht geplatzt, oder er hätte uns beglückwünscht. Ich will nichts von Erik. Niemals. Das geht in meiner Vorstellung viel zu weit. Wir haben einfach eine schöne Zeit zusammen und versuchen unsere Probleme zu verdrängen. Dieser Weg scheint mir, aber nicht mehr der Richtige zu sein.

Mit dem Gedanken schlafe ich endlich ein.

Ich stehe am Rande eines dunklen Waldes. Am Leibe trage ich nur ein weißes transparentes Kleid. Ich friere. Ich spure einen schweren Stoff auf meinen Schultern. Ein Mantel liegt auf ihnen. Ich suche nach der Person die ihn mir gegeben hatte. Nirgends war eine Spur von Leben. Ich gehe zum Eingang des Waldes. Ein eisiger Schauder durchfährt mich. In mitten der Schatten flammt ein kleines Licht auf. Vorsichtig nähere ich mich dem Licht. Eine Fackel steht auf einer Lichtung die durch die vielen Bäume geschützt ist. Der Mantel wird von meinen Schultern gestreift. Nun steh ich eigentlich halb nackt hier. Durch das Kleid sieht man so gut wie alles durch.
'Du musst dich entscheiden.'
Als ich mich umdrehe steht jemand vertrautes hinter mir. Ich streife ihn übers Gesicht.
'Du bist tot', flüster ich leise.
'Ja, aber das ist nicht wichtig. Ich hab das Gefühl du brauchst mich.'
Ich nicke.
'Ich könnte dich wirklich hier gebrauchen, aber du bist weg.'
'Besuch mich.'
Er wies in eine Richtung. Ich weiß was dort liegt. Der Friedhof. Dort wo meine erste Beziehung begraben liegt.

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Erstmal ein großes Sorry das jetzt ein Monat lang kein einziges Kapitel kam. In den Osterferien wollte ich das letzte Kapitel fertig schreiben (was ich nicht geschafft habe) und mir deswegen die zwei Wochen Auszeit nehmen. Dann war ich zwei Wochen im Praktikum und hab einfach nicht mehr daran gedacht. Auch in nächster Zeit könnten sich die Kapitel verzögern einfach weil Schule jetzt für mich erste Priorität werden muss. Tut mir wirklich leid. :/
Aber auch nochmal Vielen Dank an euch das ihr die Geschichte lest ♥

Habt einen schönen ersten Mai!

Same Love Story FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt