die erfundene Traumfrau

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Ich hörte einen Knall und schlug die Augen auf.

Das einzige was ich sah war Holz, überall um mich herum. Panisch versuchte ich mich zu orientieren.

Plötzlich spürte ich, wie mich etwas am Arm berührte und mein Kopf schoss in die Höhe, wodurch ich an die Holzplatte krachte.

„Was zum Teufel tust du da?“, fragte jemand und neben mir tauchte Jennys Kopf auf.

„Ich… wo bin ich?“, fragte ich komplett verwirrt und versuchte mich so zu drehen, dass ich sie ansehen konnte.

„Unter dem Couchtisch.“, sagte sie und sah mich kopfschüttelnd an.

„Ich wollte ja nichts sagen, Oliver, aber in letzter Zeit benimmst du dich echt eigenartig.“, fügte sie noch hinzu und sah mich an, als ob ich verrückt wäre.

„Könntest du mir vielleicht helfen?“, bat ich verzweifelt und versuchte mich unter dem Tisch hervor zu schieben.

„Was hast du denn da unten gemacht?“, wollte Jenny skeptisch wissen, während sie den Tisch etwas anhob, sodass ich mich wieder aufsetzen konnte.

„Keine Ahnung…“, meinte ich und rieb mir den Kopf, der noch immer schmerzte.

„Ich glaub, ich bin beim Lesen auf der Couch eingeschlafen.“, erinnerte ich mich und hob das aufgeschlagene Buch auf, das neben der Couch am Boden lag.

„Es ist aber auch echt eine Kunst von dem Sofa zu fliegen und sich unter den Tisch zu rollen, ohne aufzuwachen.“, meinte Jenny und ließ sich auf die Couch fallen.

„Tja du kennst mich ja. Hast du auch einen Schuss gehört? “, murmelte ich und setzte mich neben sie, während ich noch immer meinen Kopf rieb.

Jenny lachte und verdrehte die Augen. „Das war die Haustür, die ich zugeworfen habe. Davon wachst du auf, aber von einem Sturz auf den Boden nicht?“

„Da liegt ja ein Teppich…“, meinte ich und erst jetzt kam das was meine Schwester gesagt hatte, in meinem Hirn an.

Sie war gerade nachhause gekommen, von ihrem Mittagessen mit Jörn. Wie hatte ich diese Tatsache auch nur für eine Minute vergessen können?

„Wie lange warst du weg?“, fragte ich sie misstrauisch und suchte hektisch nach meinem Handy, um zu schauen wie spät es ist.

„Vier Stunden.“, sagte Jenny und zuckte mit den Schultern.

„Was?! So lange? Was habt ihr denn gemacht?“, wollte ich wissen und starrte sie durchdringend an.

„Das geht dich eigentlich nichts an.“, sagte Jenny und setzte ein Grinsen auf.

„Hast du ihn geküsst?“, platzte es aus mir heraus und Jenny lachte.

„Ist das ein ja?!“, fragte ich geschockt und versuchte den Verstand zu bewahren.

Jenny grinste noch etwas vor sich hin, bevor sie antwortete, sie genoss es sichtlich mich zu quälen.

„Nein ich hab ihn noch nicht geküsst.“, meinte meine Schwester grinsend.

„Was heißt hier noch nicht?!“, fragte ich geschockt und ich spürte förmlich, wie mir das Herz in die Hose rutschte.

„Gar nichts…“, tat Jenny ab und wollte aufstehen, doch ich zog sie zurück.

„Hey.“, protestierte sie doch ich drückte sie zurück auf die Couch.

„Du bleibst hier sitzen, bis ich dich gehen lasse, ja?“, zischte ich und Jenny sah mich ungläubig an.

Jedes Blatt hat zwei Seiten (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt