Frohe Weihnachten

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„Ich glaube es ist Zeit fürs Essen.“, verkündete Manfred und die ganze Familie gesellte sich zu dem verlängerten Esstisch.

Nach der Kirche waren wir alle wieder in die Autos gestiegen und zu Jörns Elternhaus gefahren. Alle hatten sich um den Baum im Wohnzimmer versammelt, es wurden Lieder gesungen und die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen.

Schließlich war es Zeit für die Geschenke und Kelvin stürzte sich auf die Päckchen unter dem Baum, während die Erwachsenen untereinander Kuverts und kleine Pakete austauschten.

Alles in allem war es ein sehr schöner und stimmungsvoller Abend, jedoch konnte ich ihn nicht vollauf genießen, da das Bedürfnis Jörn zu küssen, oder wenigstens seine Hand zu halten immer stärker wurde.

„Ich wünsche euch allen einen guten Appetit.“, eröffnete Birgit das Essen und sofort fingen alle an, sich Fisch und Beilagen auf den Teller zu schaufeln.

„Ich hoffe sie mögen Fisch, das ist bei uns so eine Tradition.“, meinte Birgit mit einem Lächeln an mich gewandt.

„Es ist wirklich sehr lecker.“, sagte ich aufrichtig und nahm noch einen Bissen.

„Ja, Oli liebt Fisch.“, kam es von Jörn, der mich angrinste.

Ich verstand die Anspielung sofort und trat unter dem Tisch nach seinem Bein.

Aufgrund seines Gesichtsausdrucks schloss ich zufrieden darauf, dass ich getroffen hatte.

„Na das freut mich, wenn es ihnen schmeckt.“, meinte Jörns Mutter freundlich lächelnd und ich fragte mich, ob sie auch noch genauso mit mir umgehen würde, wenn herauskam, dass Jörn und ich keine getrennten Hotelzimmer hatten.

„Ich bin fertig, darf ich aufstehen?“, fragte Kelvin mit vollem Mund und sah bettelnd seine Mutter an.

„Bist du auch satt?“, wollte Michaela mit skeptischem Blick wissen.

Kelvin stopfte auch noch den letzten Rest Fischstäbchen in seinen Mund und nickte hastig.

Seine Mutter war noch immer nicht überzeugt, doch nun meldete sich Philipp, der neben seinem Bruder saß.

„Na los Kleiner, geh schon. Wenn du Hunger hast kannst du ja wiederkommen.“

Kelvin gab ein hastiges Danke von sich, während er schon auf schnellstem Wege zu seinen Geschenken rannte.

„Ach, diese Kinder.“, sagte Birgit schwärmerisch und ich nickte lächelnd.

Kurze Zeit war es still, während sich alle wieder ihrem Essen zuwandten, da erhob Gregor die Stimme.

„Ich… nein wir wollen euch etwas sagen.“, verkündete er und alle sahen auf.

„Wir...“, fing er mit vor stolz geschwollener Stimme an und legte seinen Arm um seine Frau. „Wir sind schwanger!“

Vom ganzen Tisch kamen erstaunt fröhliche Laute und das Paar wurde von allen Seiten mit Glückwünschen überhäuft.

„Ich finde es wunderbar, wie unsere Familie immer größer wird.“, seufzte Birgit glücklich und auch ihr Mann strahlte förmlich.

„Wie steht’s denn bei dir Jörn? Dürfen wir von dir auch bald einen Beitrag zur Familie erwarten?“, fragte Philipp seinen Bruder grinsend.

Jörn verschluckte sich und ich klopfte ihm auf den Rücken.

„Ich...ähh, denke eher nicht.“, gab Jörn leise von sich und die Blicke seiner Eltern lagen sogleich auf ihm.

„Hast du denn niemanden in Wien? Du bist immerhin schon fast ein halbes Jahr dort.“, fragte Manfred seinen Sohn mit hochgezogener Augenbraue.

Jedes Blatt hat zwei Seiten (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt