Weihnachtsvorbereitungen

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„Was meinst du? Lieber die, oder die andere Kette?“, fragte Jörn mit zusammengekniffenen Augen und starrte zwischen den zwei Schmuckstücken hin und her.

„Keine Ahnung, Poohbärchen.“, meinte ich matt und lehnte mich erschöpft an den Tresen. „Die sind beide schön. Genauso wie die Ketten in dem anderen Geschäft und die Ohrringe auf der anderen Seite des Shoppingcenters.“ Ich schnaubte und hoffte, dass mein Freund sich nun endlich endscheiden würde, meine Füße taten mir schon richtig weh.

„Vielleicht waren die Ohrringe doch besser….“, murmelte Jörn und ich schüttelte sofort den Kopf.

„Nein! Nimm einfach…“, fing ich hastig an und deutet schnell auf eines der beiden Exemplare hinter dem Glas. „Diese Kette! Die ist super und ich renne nicht nochmal durch diese Menschenmenge, nur damit du dann dort meinst, dass die Ketten doch schöner waren.“

Jörn blickte nochmal konzentriert zwischen den Ketten hin und her, dann lächelte er und bedeutete der Verkäuferin, dass er die Kette wollte.

„Du hast recht, die Kette ist echt toll, meine Mutter wird sie lieben! Ich nehme sie.“

„Gott sei Dank!“, murmelte ich erleichtert und verlagerte das Gewicht auf meinen anderen Fuß. Wir waren jetzt wohl schon mehr als vier Stunden in dem Shoppingcenter und erledigten unsere Weihnachtseinkäufe. Normalerweise ging ich schnell durch die Geschäfte und kaufte instinktiv das was mir unter die Augen kam. Doch Jörn ging das anders an, er überlegte sich alles drei Mal. Dazu kam noch, dass er echt viele Verwandte hatte, für die es Geschenke zu besorgen gab. Eigentlich wollte ich nur mehr nach Hause, doch Jörn zog mich immer weiter. Die Geschäfte waren mit Menschen vollgestopft, da wir wohl nicht die Einzigen waren, die erst am Tag vor Weihnachten begannen, panisch Geschenke zu kaufen.

„Können wir jetzt nach Hause?“, fragte ich hoffnungsvoll und sah Jörn mit bettelndem Blick an, während der kritisch unsere Einkaufsliste betrachtete.

„Naja…“, meinte Jörn weitläufig und verfolgte weiter die Liste.

Schnell stellte ich mich hinter ihn und schlang die Arme um ihn.

„Lass uns gehen. Ich wüsste etwas viel Besseres, was wir tun könnten…zu Hause… nur wir beide…“, flüsterte ich ihm verführerisch ins Ohr und versuchte meine Hände etwas unter sein Shirt gleiten zu lassen. Doch Jörn schlug mir auf die Finger, drehte sich um und grinste mich an.

„Guter Versuch, aber wir sind noch nicht ganz fertig.“

Ich seufzte deprimiert auf und Jörn verdrehte die Augen.

„Oh man… aber meine Füße tun schon weh.“, grummelte ich.

„Es ist wirklich nicht mehr viel, das überlest du schon noch, Schnucki.“, meinte Jörn und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Und nachher? Bekomm ich dann einen Weihnachtswunsch erfüllt?“, flüsterte ich ihm hoffnungsvoll zu.

„Es ist doch noch gar nicht Weihnachten mein Lieber. Und du weißt doch, je länger man auf etwas wartet, desto schöner ist es.“, meinte Jörn lächelnd und ich seufzte.

„Du weißt ja, dass ich dir so viel Zeit geben werde, wie du brauchst und wenn es ein Jahr ist. Aber langsam denke ich, du machst das nur um mich zu quälen. Hast du irgendeine Ahnung, wie es ist immer deinen perfekten Körper um mich zu haben?“ Ich sah Jörn mitleidserregend an und er verdrehte abermals grinsend die Augen.

„Ein Jahr also?“, fragte er und zog die Augenbrauen hoch.

„Was? Meinst du das Ernst?!“, sagte ich geschockt, doch Jörn lachte nur.

Jedes Blatt hat zwei Seiten (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt