Kekse, Schneemann und Kakao

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Die Luft im Hotelzimmer war abgestanden, deswegen öffnete ich die Fenster, nachdem ich den wie ferngesteuerten Jörn aufs Bett gedrückt hatte.

„Willst du irgendwas haben? Ein bisschen Wasser oder so? Ich hab glaub ich auch noch irgendwo etwas Süßes.“, fragte ich meinen Freund und musterte ihn besorgt.

Er nickte langsam und ich eilte ins Bad, um ihm etwas Wasser zu bringen. Danach durchwühlte ich meinen Koffer und fand eine Packung Kekse, von denen ich wusste, dass Jörn sie liebte.

Ich ließ mich neben Jörn nieder und zog ihn an mich. Während er in einen Keks biss, strich ich ihm mit der Hand den Rücken entlang und küsste seinen Kopf sachte.

„Die sind echt gut.“, brach Jörn schließlich mit beschlagener Stimme die Stille und deutete auf die Kekspackung.

„Ich weiß. Glaubst du ich fahr weg, ohne deine Trostkekse dabei zu haben?“, fragte ich lächelnd und strich seine Wange mit meinen Lippen.

Jörn kuschelte sich etwas näher an mich. Ich hielt ihn einfach nur fest und wartete geduldig darauf, ob er weitersprechen wollte.

„Glaubst du sie hassen mich jetzt?“, kam es irgendwann leise von Jörn und ich seufzte.

„Ich denke es war für sie alle ein großer Schock und sie brauchen vielleicht etwas Zeit, um damit klar zu kommen. Aber hassen tun sie dich nicht, du hättest sie sehen sollen, als ich ihnen klar gemacht habe, was sie zu verlieren haben. Gib ihnen etwas Zeit.“

Jörn hatte mir aufmerksam zugehört und nickte langsam. Allmählich sah er etwas besser aus, die Farbe war in sein Gesicht zurückgekehrt und er wirkte wieder anwesend.

„Hast du noch mehr Kekse?“, wollte Jörn wissen und sah in die leere Packung in seiner Hand.

„Hast du sie etwa alle aufgegessen?!“, fragte ich ungläubig und Jörn zuckte grinsend mit den Schultern.

„Es ist noch nicht einmal Mittag!“, tadelte ich meinen Freund kopfschüttelnd.

„Hast du noch welche, oder nicht?“, kam es von Jörn, dem mein Argument wohl egal war. Er näherte sich mit seinem Gesicht meinem an und sah mich durchdringend an.

„Vielleicht…“, flüsterte ich und rutschte ein Stück näher an ihn heran. „Aber die geb ich sicher nicht einfach so her.“, meinte ich grinsend.

„Aha, was willst du denn haben?“, spielte Jörn mit und ich schauderte, als sein Atem meine Wange strich. Zwischen uns herrschte so eine Spannung, dass man sie deutlich in der Luft spüren konnte.

„Ich weiß nicht…“, hauchte ich und strich langsam seine Brust hinab. Jörns Blick folgte zuerst meiner Hand, heftete sich dann aber an meine Augen. Kurz bevor sich meine Hand dem Ende seines Shirts annäherte packte Jörn mich an den Schultern, drückte mich auf die Matratze und presste seine Lippen gierig auf meine.

Sofort verlor ich mich in unserem leidenschaftlichen Kuss und bald hatten meine Hände ihren Weg unter Jörns Shirt gefunden. Irgendwie schaffte ich es, mich etwas aufrechter gegen die Wand zu lehnen, von wo ich den auf mir sitzenden Jörn besser im Blick hatte.

Mit fahrigen Bewegungen fuhr ich seinen Oberkörper entlang. Doch ich wollte mehr. Mehr von ihm sehen, mehr von ihm fühlen.

Ungeschickt zog ich meinem Freund das Shirt aus. Wobei wir beide lachen mussten, da ich es beim ersten Versuch nicht über seinen Kopf bekam. Endlich konnte ich ungehindert über seine Brust streichen und Jörns Herz spüren, welches so schnell schlug, dass ich mir fast schon Sorgen machte.

Als ich Jörns Oberschenkel entlangstrich, bemerkte ich, dass er wohl schon sehr aufgeregt war. Ich konnte nicht anders, als in unseren Kuss hineinzugrinsen, als ich das bemerkte. Noch nie in meinem Leben war ich so aufgeregt und glücklich zugleich gewesen.

Jedes Blatt hat zwei Seiten (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt