𝙁𝙪𝙘𝙠𝙗𝙪𝙙𝙙𝙞𝙚𝙨 [ᴊᴊᴋ.ᴋᴛʜ/ᴍʏɢ.ᴘᴊᴍ]

³¹ ▪︎note▪︎

Drei Wochen vorher

Jimin

,,Gut, sind alle bereit?", fragt der anwesende Arzt. Juhee und Siwon nicken, ich tue es ebenfalls. Taehyung hingegen gibt nur ein kleines Grummeln von sich.

Der Arzt läuft zu den Maschinen, die meinen besten Freund am Leben halten. Ich habe ihn nicht aufgegeben, ich bin mir sicher das wir alles klären können, wenn er endlich wieder wach ist. Wenn er jetzt von mir geht- Ich will nicht daran denken, die drei Herzstillstände die Jeongguk hatte haben mir gereicht.

Es tut mir im Herzen weh ihn so gebrochen zu sehen. Obwohl ich ein wenig älter bin als er, war er nie in der Schwächeren Position von uns beiden. Er hat mich immer vor allem beschützt, sich mit den Nachbarskindern geprügelt wenn diese mich mal wieder wegen meinen Klamotten gehänselt haben, mir beigestanden als die Sache mit meinem Vater passiert ist und gemeinsam mit mir so viele Intime Erfahrungen gemacht.

Jetzt liegt er blass in diesem beschissenen Krankenhaus, gleicht einer Leiche und sieht nicht mal mehr im Ansatz aus wie der Jeongguk, den ich kenne. Jetzt bin ich derjenige, der für uns beide stark sein muss. Ich wünschte ich wüsste, warum sein Körper die Nährstoffe nicht annimmt. Ich wünschte ich wüsste, warum er sich nicht helfen lassen will.

Es ist deshalb für mich auch nur ein kleiner Lichtblick, dass ich seit zwei Wochen nicht mehr im Rollstuhl sitzen muss und auch nach Hause durfte. Die erste Woche danach bin ich noch auf Krücken gegangen, seit dieser Woche darf ich aber wieder normal laufen. Klar soll ich mich nicht überanstrengen aber es ist besser als ständig in diesem beschissenen Rollstuhl auf Hilfe bei allem angewiesen zu sein.

Yoongi hat sich natürlich wahnsinnig darüber gefreut. Meine Eomma und er verstehen sich scheinbar wirklich gut, auch wenn ich mir wirklich gewünscht hätte, dass sie ihn bei einem hübschen kleinen Abendessen kennen lernt. Jedenfalls hat sie mir erlaubt diese Woche bei ihm zu wohnen, da ich noch nicht wieder in die Schule gehe. Allerdings mit der Bedingung, dass wir die Finger voneinander lassen.

Der Arzt atmet tief durch und schenkt allen im Raum Anwesenden noch einmal einen prüfenden Blick. Er drückt einige Knöpfe und man hört, wie die Geräusche der Sauerstoffpumpe langsam abklingen. Ich werde nervös. Er muss es schaffen, es gibt gar keine andere Möglichkeit.

'Komm schon Kookie.'

Meine Gedanken werden von dem schrillen Piepen des Monitors, der Jeongguks Herzschlag aufzeichnet, unterbrochen. Die zuvor gleichmäßige Linie darauf ist nun gerade. Ich merke, wie Taehyung anfängt schneller und unkontrollierter zu atmen. Jeongguks Hand entgleitet seiner und er verlässt fluchtartig das Krankenzimmer.

,,Taehyung, warte!", rufe ich ihm hinterher aber er rennt fast noch schneller weiter.

,,Alle hier raus, sofort! Ich brauche mehr Schwestern!" Der behandelnde Arzt schmeißt uns urplötzlich alle aus dem Zimmer. War es das jetzt? Ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben was gerade abgeht, verlasse ich gemeinsam mit Jeongguks Eltern den Raum. 

Draußen auf dem Gang steht Yoongi an einem Fenster und schaut nach draußen. Ich gehe langsam auf ihn zu und sehe ebenfalls hinaus, während Juhee und Siwon auf den Stühlen platz nehmen und sich gegenseitig umarmen. 

Gerade noch so sehe ich, wie Taehyung über den Parkplatz rennt und dann hinter der nächsten Hausecke verschwindet. Mein Freund legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich näher an sich.

,,Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn."

,,Glaub mir Baby, Taehyung war schon immer ein Sturkopf. Lass ihn machen, er wird sich wieder einbekommen. Wenn nicht, dann fahren wir spätestens übermorgen zu seiner Villa und sehen nach ihm.", meint Yoongi sanft und drückt mich kurz. Ich nicke .