¹⁹ ▪︎regrets▪︎

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Jeongguk
Der Boden auf dem ich noch immer sitze wird gefühlt von Sekunde zu Sekunde kälter. Mein Bauch grummelt so stark, dass ich mittlerweile schon fast glaube er verdaut sich selbst. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, kein Wunder wenn man die ganze Zeit nur in einem dunklen Raum hockt und dort angekettet wird wie ein wildes Tier.

Ich überlege ob meine momentane Situation vielleicht eine Strafe dafür ist, dass ich Taehyung, Suga und Jimin beleidigt und meine Mutter angemotzt habe. Wenn ja, fände ich das dann doch irgendwie sehr hoch gegriffen. Wer auch immer da oben sitzt und über mein Leben entscheidet bekommt eine Schelle wenn ich hier drin sterben sollte.

Obwohl, wenn die mich verkaufen wollen, dann nütze ich denen doch sicher nur lebendig was, oder? Fragt sich nur immer noch als was ich verkauft werden soll. Ich will einfach nur nach Hause in mein warmes Bett, sogar Taehyungs Anwesenheit wäre mir jetzt zehn mal lieber als hier gefesselt, mit leerem Magen und nur in Boxer angekettet auf kaltem Steinboden zu sitzen.

Plötzlich vernehme ich Schritte auf dem Gang, kurz darauf öffnet sich die Tür zu meiner 'Zelle'. Es ist der gleiche Drecksack wie letztes Mal der sie betritt und mit einem dämlichen Grinsen auf den Lippen auf mich zu kommt. Diesmal jedoch mit einem drastischen Unterschied zu vorher: Er schaltet das Licht an.

Ich kneife meine Augen sofort schmerzhaft zusammen und merke so erst viel zu spät, dass der Typ bereits vor mir steht und mir irgendwas um den Hals bindet und dann meine Fesseln löst. Sind wir ehrlich, mir hätte sowieso die Kraft gefehlt mich dagegen zu währen aber so fehlt sie mir natürlich auch um einfach an ihm vorbei zu rennen und somit zu flüchten. Also wimmere ich nur unter seinen Berührungen und lasse die Prozedur über mich ergehen.

,,Bist ja schon viel zahmer als am Anfang. Sechs Tage ohne Essen haben dir wohl gut getan, was? Bist sowieso noch zu fett für deinen zukünftigen Job." SECHS TAGE?! Aber das bedeutet ja, dass ich schon seit über einer Woche verschwunden bin. Ich öffne meine Augen langsam wieder und schaue dem Kerl angriffslustig in die Augen. Ziemlich dumm eigentlich, sollte das Ganze wirklich auf eine Art Kampf hinauslaufen, ist es sowas von klar das ich in meiner Verfassung verlieren werde.

Das Ekelpaket geht nicht wirklich darauf ein und spielt mit der Leine in seiner Hand. Wieso hat der Kerl eine Leine in- Ich stoppe meine Überlegungen abrupt als ich feststelle, dass die Leine direkt zu meinem Hals führt. Jetzt befinde ich mich also tatsächlich auf dem Niveau eines Sklaven, ganz toll aber vielleicht bin ich das ja ab jetzt auch.

,,Aufstehen und mitkommen."

Pff, das sagt dieses Arschloch so einfach. Meine Beine haben die Konsistenz von Wackelpudding und meinen Armen fehlt die Kraft um meinen Körper abzustützen als ich nach vorne stürze.

,,Wird's bald?!" Am liebsten will ich den Kerl verprügeln, ihm seine dämliche Fresse polieren wie niemand zuvor es getan hat. Seine Hände reißen an der Leine und ziehen mich so ein Stück nach oben. Als ich es dann doch endlich schaffe aufzustehen, bleibt mir keine Zeit mich an den unsicheren Stand und das fehlende Gleichgewicht meines Körpers zu gewöhnen.

Der Typ läuft los, ich ihm hinterher, mehr stolpernd als gehend. Ich fühle mich elend und gedemütigt. Wenn wirklich schon neun Tage seit meinem Verschwinden vergangen sind, wieso hat mich dann noch keiner gefunden? Wird überhaupt nach mir gesucht? So wie ich mich gegenüber den Menschen die mir nahe stehen verhalten habe, ganz bestimmt nicht.

Wir machen vor einer großen Stahltür halt. Ich frage mich was- Meine Überlegungen werden unterbrochen als die Tür geöffnet wird und die gequälten Gesichter der vielen Menschen die hier in kleinen Zellen sitzen in mein Blickfeld rückt. Wir betreten den Raum und mein Entführer zieht mich zu einer Zelle ganz vorne, in die ich dann auch gesperrt werde.

𝙁𝙪𝙘𝙠𝙗𝙪𝙙𝙙𝙞𝙚𝙨  [ᴊᴊᴋ.ᴋᴛʜ/ᴍʏɢ.ᴘᴊᴍ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt