Kapitel 6

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"Wow, ich fass es einfach nicht! Das seltenste Element und den seltensten Begleiter! Jackpot! Was besseres gibts eigentlich gar nicht!", schwärmte Aurora und Flynn und Maise sahen sie daraufhin warnend an, während ich missmutig aus dem Fenster starrte. "Tut mir leid", meinte sie schnell, "Ich bin immer noch ziemlich durch den Wind seit gestern Abend....das...das war echt..." "Scheiße?", half ich ihr auf die Sprünge. "Ja genau"
Flynn seufzte kurz, bevor er sich endlich traute die Frage zu stellen, die allen dreien schon auf den Lippen brannte: "Hey sag mal, was ist da eigentlich passiert, bevor dein Vater dich auf den Platz getragen hat? Was hat er dir angetan?" Die Sorge, die in seiner Stimme mitschwang, war förmlich greifbar. Kurz schloss ich die Augen, um die Tränen zurückzudrängen: "Ich bin abgehauen und er hat mich gefunden....das ist passiert..." Mehr sagte ich dazu nicht.
Meine Wölfin spürte, dass es mir ganz und gar nicht gut ging und legte sich deshalb dicht neben mich auf mein Bett. Ich streichelte ihr durch das weiche Fell, was mich ein wenig beruhigte.
Es klopfte kurz an der Tür und Aiden trat ein. "Hey Leute, könnte ich vielleicht mit meiner Schwester alleine reden?", fragte er in die Runde. "Klar", erwiderten meine Freunde, verabschiedeten sich und gingen.
Aidens Begleiter war nun auch dabei. Es war ein schwarzer Panther mit ebenso grünen Augen. Aiden hatte diese grünen Augen, da sein Element die Erde war. Wenn ich mein Feuer irgendwann mal mehr beherrschte, würden meine rot werden.
"Na? Wie ich sehe, hast du deinen Begleiter ja schon. Er oder sie sieht wirklich schön aus!", meinte er, als er sich neben mich setzte und sein Panther es sich halb auf meinem Bett halb auf seinem Schoß bequem machte. "Sie und sie heißt Faith", entgegnete ich. "Na dann, schön dich kennenzulernen, Faith!", er hielt ihr seine Hand hin und sie schnupperte daran, bevor sie sie anstupste, als Zeichen dass er sie streicheln konnte. "Faith, darf ich vorstellen, dass ist mein Begleiter Koa!", die beiden sahen sich ein wenic skeptisch an, schüttelten und brummten ein wenig, was mich lächeln ließ.
"Welches Element hast du?", wollte Aiden neugierig wissen. "Feuer", erwiderte ich kurz und knapp. "Wow, meine Schwester ist ja was besonderes, das ist echt selten!", kommentierte er. "Ja, ich weiß, dass das selten ist, aber nein ich bin nichts Besonderes, okay? Könntet ihr einfach mal aufhören, das die ganze Zeit zu sagen? Ich will das alles hier eigentlich gar nicht, auch wenn es schön ist, einen Begleiter zu haben, Magie und Macht zu besitzen, finde ich den Preis dafür viel zu hoch. Den wollte ich nicht bezahlen, aber jetzt muss ich das wohl...wegen Dad..."
Plötzlich klopfte es erneut und ein Mädchen mit dunkelbraunen Haaren, die ihr bis zum Po reichten, trat ein. "Hey, ich bin Hailey, ich bin deine Mitbewohnerin. Freut mich dich kennenzulernen! Skylar, richtig?", grüßte sie. Ich nickte: "Freut mich auch!" "Lasst euch von mir nicht stören, ich habe nur etwas vergessen, bin gleich wieder weg!", erklärte sie ihr erscheinen, während sie in ihrer Schreibtischschublade herumkramte.

Neugierig beobachtete ich sie. Ihre Haare waren sehr schön und fielen sanft über ihre zierlichen Schultern. Sie trug auch kein klassisches Kleid, sondern einen schwarzen Rock und ein rotes Top. Als Schuhe trug sie schwarze Ballerinas. Ich war mir sicher, dass wirbuns gut verstehen würden.
Als sie sich wieder umdreht und uns beiden noch einmal zulächelte, blickte ich in ihre hellgrauen Augen. Luft war also ihr Element und sie musste ein oder zwei Klassen über mir sein, da sie ihr Element wohl schon öfter eingesetzt hatte. "Bis später!", rief sie noch und verschwand aus der Tür.

"Ist sie in deinem Jahrgang?", wollte ich wissen und blickte zu Aiden, der in den letzten Minuten irgendwie merkwürdig still gewesen war. Er räusperte sich: "Ja, ist sie!" Seine Stimme klang auf einmal ein wemig kratzig und er wirkte irgendwie so steif. "Alles okay? Du wirkst so...komisch", sprach ich ihn darauf an. Mit einem Seufzen fuhr er sich durchs Haar und blickte starr auf den Boden. "Weißt du...es ist so...ich hab dir doch erzählt von...ähm meinem Problem?", Aiden wartete kurz bis ich ein zustimmendes 'Mmh' zustande brachte, dann redete er weiter, "Also die Sache ist die....ich...bin verknallt und sie...sie..." "Schmeißt sich an den Typen ran?", half ich ihm weiter. Er nickte nur und ein verräterischer Glanz trat in seine Augen. Schnell blinzelte er ihn weg.
"Okay, dann werde ich mit ihr wohl mal ein ernstes Wörtchen reden müssen, dass sie deinen Traumprinzen gehen lässt! Ansonsten wird sie es mit mir zu tun kriegen!", erwiderte ich und sofort schüttelte meine Bruder den Kopf: "Das machst du nicht! Das wird nur peinlich!" "Schon okay, war nur ein Scherz, ich werds schon nicht machen, keine Angst!", versprach ich ihm. Nach einer kurzen Pause fragte ich ihn, wie denn sein Traumprinz hieß und wie er aussah. "Tyler. Er...du wirst ihn morgen bei der Willkommensparty schon sehen. Ich werde ihn dir vorstellen, okay? Aber mach bitte keine Andeutungen, ja?", antwortete er. "Warte mal, seid ihr befreundet?", wollte ich wissen und bekam ein Nicken als Antwort. "Oha, da lässt sich ja vielleicht was draus machen", meinte ich und fing mir einen warnenden Blick von Aiden ein.
"Komm bloß nicht auf dumme Ideen!", sein Blick war schon ein wenig panisch. Hatte er so wenig Vertrauen in mich? "Hey, schon okay, vertrau mir doch mal! Außerdem hab ich ja auch eigentlich gar keine Lust auf diese Willkommensparty. Ich will hier nicht dazugehören, okay? Ich komme einfach kurz mit dir mit und du stellst ihn mir vor und dann werd ich eh wieder abhauen!", entgegnete ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Sky, du weißt schon, dass du als Neuling den ganzen Abend dort bleiben musst? So ist es festgelegt worden und du kannst dich nicht gegen die Regeln stellen! Das wird sonst böse enden, glaub mir!", warnte er mich und die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich sagte nichts mehr, sondern sah nur auf meiner Unterlippe kauend meine Wölfin an und streichelte sie hinter den Ohren.

Lucifer-verdammtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt