Kapitel 13

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Später saß ich wieder in meinem Zimmer und starrte immer noch entgeistert vor mich hin.
"Du bist die Prophezeite!"
Lucifers Worte spukten in meinem Kopf herum und dann musste ich immer wieder an den Kuss in der Bibliothek denken...
Nein, nein, nein! Ich konnte nicht die Prophezeite sein! Er irrte sich!
Ich wollte ihn nicht heiraten! Nicht...den Teufel höchstpersönlich! Das werde ich nicht tun!
Faith lungerte unruhig vor meinem Bett herum und strich immer wieder an meinen Schienbeinen vorbei.
Ihr gefiel das genauso wenig wie mir.

Auf einmal öffnete sich die Tür und Hailey kam herein. "Herrje, wie siehst du denn aus? Du bist ja leichenblass! Alles in Ordnung? Was ist denn passiert? War der erste Tag in der Schule doch nicht so toll?", besorgt setzte sie sich neben mich. Tief atmete ich ein und wieder aus. "Hailey, ich muss dir jetzt was erzählen und du musst schwören, es geheimzuhalten, ok?", erwiderte ich, ohne auf ihre Fragen einzugehen. Sie nickte und schwörte, nichts zu verraten. Dann legte ich los.
Ich erzählte ihr alles. Von der ersten Begegnung mit Lucifer über den Kuss bis hin zu dem, was ich gerade rausgefunden hatte.
Ihre Augen würden während meinem Redefluss immer größer und irgendwann blieb auch ihr der Mund vor Staunen offen stehen. "Wahnsinn! Das ist...WAHNSINN! Ach du heilige Scheiße! Das glaub ich einfach nicht!", verdattert saß sie da und versuchte das alles zu verarbeiten.
"Aber Sky, dir muss doch eins klar sein...du BIST die Prophezeite! Spätestens nach dem Kuss muss dir das doch klar sein! Versuchs erst gar nicht zu leugnen!", meinte sie mit strengem Blick.
Panisch sprang ich auf und lief wie aufgescheucht hin und her. "Aber ich will das nicht! Ich wollte dieses ganze beschissene Leben als seine Sklavin nicht und jetzt.... ICH WILL IHN NICHT HEIRATEN! Dann hat er nur mehr Macht übet mich! Und ich will mich schon gar nicht in ihn verlieben! Das geht nur böse aus! Ich meine: Halloo? Er ist der verdammte Teufel, der Herrscher der Finsternis, der Inbegriff des Bösen! Kennt der überhaupt das Wort Liebe? Besitzt er überhaupt irgendwelche Gefühlsregungen außer Wut oder Schadenfreude?! Nein, nein ich kann das nicht! Ich will das nicht!", meine Stimme wurde von Satz zu Satz immer lauter und schriller.
"Du hast Angst vor ihm", stellte Hailey ruhig fest, "Du hast Angst vor ihm, vor deinen Gefühlen, überhaupt Gefühle zuzulassen, weil du wahrscheinlich schon einmal sehr verletzt wurdest...Sky, da sist ganz normal! Ich meine, wer hat denn bitte nicht Angst vor Lucifer? Aber ganz ehrlich, du brauchst vor ihm keine Angst zu haben! Ich hab doch gesehen, wie er dich ansieht und dachte mir schon, dass das nicht normal sein kann. Außerdem, wenn er dich so leidenschaftlich geküsst hat, warum stellst du dann ü überhaupt noch infrage, ob er wirklich ernsthafte Liebe fühlen kann? Auch wenn es im Moment noch ein wenig absurd erscheint, ihr seid für einander bestimmt und ihr werdet früher oder später euren Weg zu einander finden. Das steht fest! Es kommt nur auf dich an, wie schnell du das akzeptierst..." "Du meinst wohl, OB ich das jemals akzeptiere! Und nein ich werde das NICHT akzeptieren! Ich...nein...das geht einfcah nicht....er ist....der Teufel. Das ist zu absurd! Das kann einfach nicht sein! Er spielt mit mir, mehr nicht!", mit diesen Worten trat ich ans Fenster und versuchte mich tief durchatmend wieder einigermaßen zu beruhigen.
"Am besten, ich vergesse die ganze Sache einfach....die nächste Veranstaltung ist erst in einem Monat...dann hat er mich sowieso wieder vergessen und sucht sich sein nächstes Opfer aus!", meinte ich. "Wenn du meinst", entgegnete Hailey wenig überzeugt, sagte jedoch nichts mehr dazu.

Die Tage vergingen und alles wurde Stück für Stück immer mehr zum Alltag für mich. Ich gewöhnte mich an das Leben als Hexe, aber passte mich nie so wirklich an die anderen Schüler an, ich wollte keine von ihnen sein. Ich wollte Ich sein. Individuell. Denn ich konnte mich noch nie einer Gruppe unterordnen, schon gar nicht einer, die dem Teufel gehorchte.
Von ihm hatte ich auch nichts mehr gehört und somit versuchte ich die ganze Sache zu vergessen, allerdings erwischte ich mich manchmal immer noch dabei, mich an ihn und unseren Kuss zu erinnern...
Er ging mir verdammt nochmal nicht aus dem Kopf, obwohl ich mein Bestes gab, ihn daraus zu vertreiben.
Mittlerweile war ein Monat vergangen und nun stand der Maskenball bevor. Eine Veranstaltung, bei der Lucifer persönlich anwesend sein würde...

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