Little Voices

Kapitel 3

"Mama, ich bin Zuhause!", brüllte ich ins Wohnzimmer. "Gut, es gibt auch gleich Essen!", rief sie zurück. "Okay...", flüsterte ich und verschwand in mein Zimmer. Dort machte ich Musik an und tat das, was ich immer tat, wenn ich Antworten suchte: Tanzen. Wieso war Chris plötzlich so nett zu mir? Und wie hat er das 'Musst du schon aussteigen?' gemeint? Und warum hat er mich so angeschaut? Es lag so etwas...Verletzliches in seinem Blick...Warum er mich wohl so süß angelächelt hat?  Ein lauter Ruf riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich in die Gegenwart zurückkehren. "Komm Ann, es gibt Mittagessen!" Ich stöhnte. In den PAAR Ruhemomenten, die ich hin und wieder mal genießen durfte, musste sie stören. Natürlich. Ich schaltete widerwillig die Musik aus und ging ins Esszimmer. Dort versuchte meine Mutter mal wieder, Smalltalk mit mir zu führen.

"Na, wie war die Schule?" Was denkst du denn, wir reden hier über Schule! SCHEIßE natürlich! Außer die Fahrt nach Hause... "Geht" "Schmeckt's?" Mama, es gibt jetzt schon zum dritten Mal in dieser Woche Spaghetti Bolognese! Denkst du nicht auch, dass man irgendwann keinen Bock mehr darauf hat?! "Joa"  "Und was hast du heute noch so vor?" Es gibt da ein Problem, Mama: Ich bin nicht sehr beliebt in meiner Klasse. Das heißt, dass ich mich mit niemandem treffen kann, außer mit Liz. Und die ist ja immernoch sauer auf mich! Was ich DIR sicher nicht erzählen werde... "Nichts" Ich hatte jetzt entgültig genug von diesem Smalltalk und brachte meinen Teller in die Küche. Bevor meine Mutter versuchen konnte, weiter mit mir über solche Nebensächlichkeiten zu sprechen, lief ich hoch in mein Zimmer und nahm mir mein Handy. Ich checkte es auf WhatsApp's und sah, dass mir jemand geschrieben hatte. Nachricht von Liz: Ich bin garantiert NICHT eifersüchtig! Das war auch nicht böse  gemeint oder so, ich hab mich nur gewundert, weil ihr euch sonst immer so angiftet... Hab dich trotzdem lieb ♥♥♥  Okay, ich konnte defintiv nicht mehr sauer sein. Sie konnte ja auch nichts dafür, dass ich keine Lust hatte, mit ihr zu reden... Also schrieb ich versöhnlich zurück: Ich hab's auch nicht böse gemeint :) Hab dich auch ganz, ganz, ganz doll lieb und bitte, bitte, bitte nimm meine Entschuldigung *ein fettes SORRY an dieser Stelle* an! ♡♥♡♥♡ Dann schickte ich die Nachricht ab und legte mein Handy wieder weg. Gerade als ich mit den Hausaufgaben anfangen wollte, hörte ich ein leises *Plopp*. Wie schnell konnte Liz schreiben?! Das hatte ich schon öfters bewundert... Ich schaute auf das Display und erschrak so heftig, dass ich mein Handy fallen ließ. Zum Glück saß ich auf dem Bett und somit landete es nur auf meiner Bettdecke. Nachdem ich ein paar Sekunden gezögert hatte, nahm ich mein Handy vorsichtig wieder in die Hand, atmete tief durch und öffnete die Nachricht. Nachricht von 015738990300: Wetten du hast dich erschroken? Hir ist Chris :)  Ok, er muss nicht nur Deutsch, sondern auch Rechtschreibung üben!  Ich gab ihm keine Antwort, sondern legte mein Handy einfach weg und versuchte, nicht an ihn zu denken. Vergebens.
So, hier sind neue 509 Wörter und ich hoffe das Kapitel ist nicht zu langweilig!