Kapitel 27

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Hello my friends!


Hier ist das nächste Kapitel :)


...


43. Sonntag der 9. Mondzählung:


Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Es war vollbracht. Aller Schutt war zur Seite geräumt und die Fläche, wo vorher das Haus gestanden hatte, lag frei vor uns.

Ich atmete erleichtert durch.

Castor und Pollux kamen neben mir zum Stehen und betrachteten ihre Arbeit. Sie sahen völlig entspannt aus, als hätten sie nicht innerhalb von zwei Tagen die ganze Arbeit verrichtet. Mit ihrer Kraft und Ausdauer konnte ich nicht mithalten.

„Danke", sagte ich mit einem großen Lächeln auf den Lippen.

Sie waren vielleicht nicht sehr gesprächig, aber sie hatten sich nie beschwert. Das Haus war weg. Jetzt musste ein neues her. Aufgeregt klatschte ich meine Hände zusammen.

Die Sonne neigte sich langsam wieder den Bergen zu und verstrahlte ein hellrotes Licht durch die Baumstämme. Es war noch genug Zeit für eine Sache.

„Wo ist euer Bauherr?", fragte ich.

Die Brüder tauschten einen Blick, bevor Castor nickte. Zusammen schritten wir durch den Wald in Richtung Süden. Einige Krieger begegneten uns auf dem Weg und neigten ihren Kopf bei meinem Anblick.

Es war mir unangenehm, denn ich wusste nicht, wie ich auf den Respekt reagieren sollte, den sie mir zollten. Sollte ich mich bedanken? Momentan nickte ich bei jeder Begegnung unauffällig.

Die Sonne hatte sich von uns verabschiedet und ein bewölkter Nachthimmel zog auf.

„Also, wer ist hier für die Häuser verantwortlich?", fragte ich.

Meine Stimme verstummte und ich blieb bei dem Anblick stehen, der sich uns offenbarte. Mir blieb der Atem weg.

„Demetrius ist sein Name. Er wohnt hier. Die meisten von uns meiden ihn soweit es geht."

Zwischen den Baumkronen thronte ein riesiges Baumhaus. Es bestand aus Holz und riesigen Fenstern, die hell erleuchtet waren. Eine Treppe führte nach oben zu einer Art Haustür.

Ich hatte schon viele Häuser gesehen aber nicht mal in Onkel Theos verrücktesten Zeichnungen hatte er so etwas visualisiert.

„Demetrius, ja?", fragte ich und blickte zurück auf die Zwillinge.

Castor nickte.

Wer auch immer Demetrius war, er musste ein großer Mann hier im Rudel sein.

„Ihr müsst nicht mit mir hochkommen, wenn ihr nicht wollt. Den Rest schaffe ich allein", sagte ich und wandte mich wieder der Treppe zu.

Der Schnee war von den Stufen gekehrt. Dennoch hielt ich mich an dem hölzernen Geländer fest und begann meinen Weg nach oben. Ich kam vor der braunen Tür zum Stehen und klopfte laut dagegen.

Stille empfing mich.

Ein letztes Mal blickte ich zurück auf Castor und Pollux. Die beiden hatten sich an den Seiten der Treppe hingestellt und blickten statisch nach vorne.

Plötzlich drang ein dumpfes Rumpeln aus dem Baumhaus, als würde sich jemand den Weg erst freibahnen müssen.

„Wer ist da?", krächzte eine männliche Stimme.

Die Königin des NordensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt