Kapitel 22

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„Wollen wir vielleicht nach dem Essen etwas Schach, dort drüben, spielen? Dann können wir das Essen erstmal verdauen.“ Mein Lächeln wurde breiter. „Sehr gerne. Aber ich muss dir gleich sagen, dass ich etwas eingerostet bin. In meinem Bekanntenkreis spielt nämlich keiner Schach und demzufolge konnte ich auch nicht gut üben... Erwarte also nicht zu viel von mir.“ TJ kicherte. „Ich denke, du bekommst das schon hin. Und es ist wirklich schön, nach langer Zeit mal wieder einen neuen Schachpartner zu haben.“ „Da hast du Recht.“ Wir kicherten und waren wenig später mit essen fertig, also gingen wir zu einem der kleinen Tische, auf dem ein Schachbrett lag. Die Figuren waren bereits aufgestellt, also fingen wir an zu spielen. Dabei redeten wir gar nicht und waren voll konzentriert. Aber ab und zu sah ich zu den Fremden und nun war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass sie zu TJ gehören. Sie haben uns nämlich die ganze Zeit schon im Blick. Genauso wie Franz... Das Schachspiel wurde mit der Zeit immer komplizierter und wir redeten kein Wort. Aber ich war sehr froh darüber, dass ich endlich mal wieder eine geistige Herausforderung hatte, denn es kam mir so vor, als würde ich einfach verblöden, wenn ich mich immer mit Franz treffe. Er war wirklich kein guter Umgang für mich, aber ich musste es noch eine Weile aushalten. Leider. [...] TJ war kurz davor, das Schachspiel zu gewinnen und ich musste mir eingestehen, dass ich nichts mehr tun konnte, um selbst zu gewinnen. Deshalb tat ich meinen letzten Zug und wurde schließlich, nach etwa 90 Minuten, matt gesetzt. „Du bist wirklich ein würdiger Gegner.“ Ich lächelte, denn ich war sehr glücklich, dass ich mit TJ spielen konnte. „Das kann ich nur zurückgeben. Und wir können gerne öfter spielen, wenn du nichts dagegen hast.“ „Ich würde mich freuen.“ Für einen Moment sahen wir uns einfach nur an und ich war nach wie vor von seiner Schönheit überwältigt. Aber ich konnte mich endlich zusammen reißen. „Wie wär's? Schwimmen wir noch ein paar Bahnen und gehen danach in den Whirlpool?“ Ich nickte, wir stellten die Figuren wieder auf und verließen den Tisch. Wir brachten unsere Sachen wieder weg und schwammen wenig später wieder ein paar Bahnen. Franz saß immer noch vor dem Eiscafé und ich vermute sogar, dass er kein einziges Mal im Wasser war. Aber wenn er mich unbedingt stalken will, ist er selber Schuld...

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