Kampf um ein Mädchen

Kapitel 10

P.ov. Clary

Warmes Abendlicht fiel ins Zimmer und beleuchtete meine Staffelei mit den Farben daneben. Ich hob den Kopf und stützte mich auf meine Ellenbogen. Nach ein paar Sekunden hörte das Zimmer auf sich zu drehen und ich traute mich mich langsam auf die Bettkante zu setzen.

Dort verharrte ich eine Minuten um danach aufzustehen und zur Tür zu gehen. Im Hinterkopf machte sich ein leichtes stechen bemerkbar.

Ich schob meinen Kopf durch die Tür und schaute den Flur entlang. Niemand war da. Aber anhand der Sonneneinstrahlung konnte ich erkennen, dass es gegen 6 sein musste. Die anderen mussten im Trainingsraum sein.

Also machte ich mich auf den Weg. Im Aufzug drückte ich auf den Knopf für die 3. Etage. Als ich den Flur richtung Trainingsraum ging, hörte ich Waffen, die aufeinander trafen und angestrengtes Gestöhne.

Die Türen waren offen und Alec gerat in mein Blickfeld wie er Bogenschießen übte. Er traf jedes mal ins Schwarze.

Weiter hinten im Trainingsraum konnte ich Jace und Izzy beobachten wir sie 2 kleine Kindern Kampftechniken mit dem Scheert vormachten.

Die Kinder waren etwa 9 Jahre alt. Ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen hatte kurze etwa Schulterlange blonde Haare mit pinken Strähnen. Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen aber an ihrer Haltung erkannte ich, dass sie sehr wissbegierig war. Für ihre Verhältnisse hatte sie sehr lange Beine und dünne Arme. Ihre Finger waren genauso wie Jace's lang und dünn, quasi perfekt fürs Klavier spielen.

Der Junge hatte kurze rote Haare. Seine Beine waren für 9 Jahre schon sehr muskulös und wie das Mädchen hatte er lange dünne Finger. Etwas desinteressiert schaute er Jace und Izzy zu. Doch er wendete öfter den Kopf zu Alec.

Ich stieß mich von dem Türrahmen ab, an den ich mich gelehnt habe und räusperte mich. Sofort hielten Alec, Izzy und Jace inne und schauten zu mir.

Als Jace mich erblickte leuchteten seine Augen auf. Alec war als erstes bei mir und umarmte mich.

„Schön, dass du wieder unter den lebenden bist. Warst für fast drei Tage weg.“

„Im Ernst? So lange?“

„Ja, wir haben uns schon gefragt ob du überhaupt noch aufwachst.“ mischte sich Izzy jetzt auch in die Unterhaltung ein. Sie legte ihr Schwert ab, kam mit schnellen Schritten zu mir und gab mir eine herzliche Umarmung. Ich wünschte wir wären Parabatai.

Als wir uns lösten kam auch Alec direkt zu mir und gab mir einen Knuff in den Oberarm. Jace nickte mir nur zu.

„Schön dich wiederzusehen, Clary.“

„Ich dich auch Jace, ich dich auch.“ antwortete ich mit einem Grinsen im Gesicht. „Wer seid ihr denn?“

„Das Clary sind meine "neuen Geschwister" von denen ich erzählt habe. Sie sind letztens zu uns gekommen und befinden sich in unserer Obhut. Wollt ihr euch nicht mal vorstellen?“

„Christina.“

„Tobias.“

Wow. Echt gesprächig die beiden. „Wo habt ihr denn vorher gelebt? Also bevor ihr ins New Yorker Institut gekommen seid?“ Vielleicht werden die beiden ja so etwas gesprächiger.

„Tobias und ich haben in Chicago gelebt. Unsere Eltern haben da das Institut geleitet. Weiß nicht ob du davon gehört hast, aber sie wurden bei einem Einsatz ermordet. Der neue Leiter wollte nichts von uns wissen und hat uns hierher geschickt.“

Okay, das habe ich jetzt nicht erwartet. Ich schaue zu Jace. Er betrachtet die beiden wie als wären sie seine kleinen Geschwister. Jetzt verstehe ich warum er das gesagt hatte. Er hat genau wie sie seine Eltern sehr früh verloren. Und jetzt fühlt er sich verantwortlich für sie.

„Hey Izzy, hast du Lust mit mir zu trainieren?“

„Klar! Ich würde nur vorschlagen dass du dich einmal umziehst. Du hast noch die Sachen von vor 3 Tagen an. Komm, ich such dir ein cooles Outfit aus meinem Schrank aus. Deiner ist so langweilig.“

Mit einem Grinsen im Gesicht ging sie aus den Trainingsraum. Ich verdehte meine Augen und folgte ihr.

P.ov. Jace

Als ich Clary im Türrahmen stehen sah, blieb die Zeit stehen. Selbst wenn sie 3 Tage lang nicht geduscht hatte sah sie immer noch bezaubernd aus. Nachdem Alec ihr einen Knuff gegeben hatte schaute Clary mich erwartungsvoll an. Ich glaube nicht, dass ich sie jetzt umarmen kann. Also nickte ich ihr kurz zu.

„Ich dich auch Jace, ich dich auch.“ antwortete sie mit einem Grinsen.

Gott ist sie schön.

„Wer seid ihr denn?“

„Das Clary sind meine "neuen Geschwister" von denen ich erzählt habe. Sie sind letztens zu uns gekommen und befinden sich in unserer Obhut. Wollt ihr euch nicht mal vorstellen?“

„Christina.“

„Tobias.“

Naja ein bisschen mehr hätten die beiden auch sagen können.

„Wo habt ihr denn vorher gelebt? Also bevor ihr ins New Yorker Institut gekommen seid?“ fragt Clary stattdessen. Wahrscheinlich um etwas mehr über sie zu erfahren.

„Tobias und ich haben in Chicago gelebt. Unsere Eltern haben da das Institut geleitet. Weiß nicht ob du davon gehört hast, aber sie wurden bei einem Einsatz ermordet. Der neue Leiter wollte nichts von uns wissen und hat uns hierher geschickt.“ na, das ist doch schonmal mehr.

Ich betrachte die beiden genauer. Sie erinnern mich an mich selbst als ich in ihrem Alter war. Gerade den letzten Elternteil verloren,auf einmal in einer Fremden Stadt in einem fremden Institut bei fremden Menschen. Sie verkraften das echt gut. Doch aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bald die Realität oberhand gewinnt und sie wahrscheinlich zusammenbrechen werden.  Wenigstens haben sie sich gegenseitig.

Als ich meinen Blick von den Zwillingen abwende, sehe ich, dass Clary und Izzy nicht mehr da sind.

„Wo sind die Mädels hin?“

„Im Ernst jetzt? Sie sind bestimmt schon seid zwei Minuten draußen. Im Ernst Jace, du solltest mal besser aufpassen.“ sagte Alec im spöttischen Ton.

„Ach sei doch leise Alec. Wetten du kannst mich nicht im 1 gegen 1 Kampf schlagen.“

„Du weißt ganz genau, dass ich das nicht schaffe. Ich bin mehr für Kämpfen auf Distanz und halte eher anderen den Rücken frei, weißt du.“

„Genau deswegen sind wir Parabatai geworden. Wir ergänzen uns. Okay Christina und Tobias. Ich schlage vor, ihr geht duschen und zieht euch um. Danach gibt es Essen. Ich bin mir sicher wir können was beim Chinesen bestellen.“

Als die beiden gegangen waren drehte ich mich zu Alec um.

„Ich geh dann auch mal. Wir sehen uns später.“

„Ja, bis dann. Ich trainiere noch ein bisschen.“

P.ov. Alec

Als Jace aus der Tür ist wende mich dem Ziel zu und hole einen Pfeil aus dem Köcher.

Irgendwas ist anders an Jace.

Ich lege den Pfeil in den Bogen.

Vielleicht liegt es an den Zwillingen.

Ich hebe den Bogen an und ziele.

Vielleicht aber auch nicht.

Ich lasse den Pfeil los.

Was auch immer es ist, ich werde es herausfinden.

Treffer ins schwarze.