Neujahrsgeschenkchen

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Hallo zusammem :D ich hoffe das Jahr 2015 ist für euch super gestartet! Dieses "Kapitel" ist kein eigentliches Kapitel :) es erzählt die Geschichte, wie Daphne und Gina sich kennengelermt haben ^.^ Ich weiss, ich weiss... Ist etwas verspätet, aber was solls.

Dennoch viel Spass

"Boah, die hat ne tolle Figur, so möchte ich auch aussehen!", ging es mir immer wieder durch den Kopf, als ich zum Mädchen blickte, dass vorne rechts von mir sass. Ihr langes, dunkles Haar bedeckte beinahe die ganze Stuhllehne und pinke Strähnchen zogen sich durch das Wirrwarr. Dennoch war zu erkennen, wie schlank sie war. Für eine 10-Jährige wirkte sie bis auf das farbige Haar unglaublich erwachsen und strahlte eine Selbstsicherheit aus, um die ich sie beneidete.

Auf einmal drehte sich das Mädchen mit den pinken Strähnchen nach hinten und ich sah, wie sie genüsslich an ihrem Kaugummi kaute.

"Es ist verboten, hier Kaugummi zu essen!", warnte ich sie mit gedämpfter Stimme. Wenn ich mich nachträglich daran erinnere, denke ich mir bloss: Aha, seit wann isst man Kaugummi? Damals machte ich mir kaum Sorgen über meine Grammatik, bis zu meinem zwölften Lebensalter bezeichnete ich auch Popcorn als Pocporn. Dafür könnte ich mich selber ohrfeigen.

"Bist du doof?", gab sie mit ihrem hohen Stimmchen zurück.

"Nein! Aber Frau Steiner hat gesagt, keine Kaugummis auf dem Schulort!", zischte ich genervt zurück und jegliche Bewunderung war aus meinem Blick gewichen.

"Schulort? Schulhof meinst du?" Ein arrogsntes Lächeln breitete sich damals auf ihrem Gesicht aus.

"Ist doch...", bevor ich zu Ende sprechen konnte, wurde ich von Frau Steiner, unserer damaligen Klassenlehrerin, unterbrochen.

"Daphne!"

"Entschuldigung Frau Steiner, aber sie kaut Kaugummi!", petzte ich damals. Oh ja, so macht man sich Freunde.

"Gar nicht!", rief Gina, deren Namen ich am ersten Schultag eben noch nicht kannte.

"Tut sie doch!"

"Sie lügt!", rief sie mit gekünstelten Tränen in den Augen.

"Was? Sie hat gelügt!" Deutsch war nie mein Lieblingsfach. Da spuckte mir das freche, nervige, verlogene Mädchen tatsächlich ihren Kaugummi ins Gesicht und lachte sich danach schlapp. Der Lehrerin gefiel die Aktion nicht, genauso wenig wie mir. Doch bevor sie reagieren konnte, war ich bereits aufgespruchen und stürzte mich mit meiner Schere auf die pinken Stellen in Ginas Haar. Diese finge panisch an zu schreien, versuchte sich zu winden, doch nach einem Schnipp... Hatte ich ihr Matheheft zerschnitten. Daraufhin starrte sie mich ungläubig an. Frau Steiner riss mir die Schere aus der Hand und verdonnerte uns beide gleich am ersten Schultag dazu, dass Schulzimmer nach dem Unterricht zu putzen.

Einige Stunden später stand ich mit Schwamm an der Tafel und Gina mit Wischmob mitten im Zimmer. Wir hatten seit dem Vorfall kein Wort mit einander gewechselt.

"Woooow!", hörte ich sie nach gefühlter Ewigkeit begeistert rufen. Ich stürzte mich in ihre Richtung.

"Was? Was?", fragte ich neugierig.

"Sag ich dir doch nicht!"

"Dumme Kuh", gab ich genervt von mir.

"Schlampe..."

"Das nimmst du zurück! Das sagt man doch nicht! Woher hast du das Wort überhaupt?", kreischte ich entgeistert.

"Woher kennst denn du die Bedeutung davon?"

"Ich... Hab... Habs mal im Fernsehen gesehn...", redete ich mich raus aus der ganzen Sache. Sie zuckte desinteressiert mit den Schultern und wischte weiter den Boden.

"Was hast denn du gefunden?", fragte ich kleinlaut nochmals nach ihrem vorherigen Wow.

"Hier!" Sie streckte ihre Hand aus und präsentierte ein kleines Diddlblatt.

"Super cool!", meinte ich mit breiten Lächeln. Ich wollte danach greifen, doch sie zog es mir vor der Nase weg. Irgendwie kümmerte es niemanden von uns beiden, dass die ganzen Diddlsachen bereits als uncool galten und Viertklässler ja schon zu alt waren, um solchen Krimskrams zu sammeln. Aber ich blieb bis zur Oberstufe begeistert davon. Daher war es umso schmerzhafter, als Gina und ich gemeinsam unsere Diddlblätter an die jeweils jüngere Cousine beziehungsweise Schwester vermacht haben. Nur das eine Blatt haben wir behalten. Ich weiss nich, dass es einen blauen Rand hatte, eine Tasse war unten rechts gezeichnet aus der Diddl rausschaute. Seine pinke Hose hing am Rand der Tasse. Nachträglich frage ich mich, ob es okay war, solche Blätter zu designen. Dennoch, sobald wir angefangen haben über die jeweils eigene Diddlblattsammlung zu sprechen, haben wir festgestellt, dass wir eigentlich vieles gemeinsam hatten.

Jetzt sitzen wir in ihrem Zimmer mit pinken Wänden und trinken Tee.

"Gina?", wende ich mich ihr zu, nachdem ich aus meiner Gedankenwelt auftauche. Sie scheint auch ernsthaft über etwas zu philosophieren.

"Weisst du noch, als ich dir den Kaugummi ins Gesicht gespuckt habe?", meint sie dann nostalgisch. Ich nicke stumm.

"Entschuldigung", sagen wir gleichzeitig und auf einmal wird die Atmosphäre im Zimmer viel gemütlicher, als sie es eh schon war. Wir müssen beide schmunzeln. Dann stehen wir auf und fangen an, die Kisten unter ihrem Bett nach dem einen Diddlblatt zu durchwühlen. Nach 10 Minuten finden wir es und fangen an zu lachen, als wir lesen was draufsteht: Gina und Daphne Best Fruends For Ewea.

Wie erwähnt, das Kapitel gehört nicht in die eigentliche Geschichte hinein, aber ich hoffe, es war dennoch unterhwltsam und ihr lasst einen Vote oder villeicht auch Kommentar da :D Wart ihr auch mal so fleissige Diddlblattsammler?

Lesson 1 - Wie man sich einen Freund zeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt