Hallöchen, ich lebe noch ^.^ und diese Geschichte auch :)
Mit Widmung an die Person, die mich dazu gebracht hat, endlich hier weiterzuschreiben.
(Schaut doch auch gerne bei meinen anderen Geschichte vorbei, Er heulte den Mond an aktualisiere ich sogar einigermassen regelmässig :') )
Es ist kaum nötig zu erwähnen, dass ich die Einzige im Kochkurs bin, die es geschafft hat, die Tomaten zu verbruzeln. Ja, die Tomaten.
Als meine Mutter mich abholt, zische ich ihr ein mies gelauntes Hallo zu. Sonst würde sie noch meine Etikette kritisieren. Auf dem Nachhauseweg grölt sie dann, als ob nichts wäre, uralte Hannah Montana Lieder. Oh Gott! Wieso, sie weiss doch, dass ich das Zeug seit der Pubertät nicht mehr hören kann.
"Wieso muss Dad eigentlich nicht in den Kochkurs?", versuche ich sie vom Gesang abzulenken, wofür ich sogar bereit bin, mein demonstratives Schweigen zu unterbrechen.
"Dein Vater verdient das Geld", ist ihre kurze, simple und verständliche Antwort darauf.
"Dann geh ich auch arbeiten...", motze ich und schmolle. Ich erkenne von der Seite, wie sie eine Braue hebt und eigentlich würde sie mich jetzt mit dem "Dein Ernst?"-Blick ansehen, wenn sie nicht auf die Strasse achten müsste.Draussen ist es bereits dunkel, in rasantem Tempo ziehen die anderen Autos an uns vorbei und ich bin beinahe geblendet von ihren Lichtern. Wie meine Mutter das wohl macht?
"Hör mal, Daphne. Ich weiss, du nimmst mir das übel...", seufzt sie schlussendlich vor der Einfahrt in die Garage. Sie hat die Türen verriegelt, ehe ich energisch ausreissen kann. "Aber glaub mir, es wird dir im Leben viel bringen."
"Mein Mann wird kochen können!", beharre ich auf meiner Meinung und denke unwillkürlich an River. Kann er kochen? Hab ich seine Kochkünste jemals geprägt, als ich ihn geschaffen habe?
"Schätzchen, du darfst dich nicht auf deinen Zukünftigen verlassen, was Kochen und Haushaltsführung angeht. Ich meine, sieh dir deinen Vater an..." Wie gerufen steht Papa gerade am Fenster, er hat uns entdeckt und winkt fröhlich, ehe seine Silhouette wieder hinter den Gardinen verschwindet.
"Papa ist toll. Beschwer dich nicht!", keife ich sie nur halb so aggressiv an, wie ich es eigentlich vorhatte.
Ihre Gesichtszüge werden weicher. Sie legt einen Arm um meine Schultern und drückt mich an sich.
"Oh Schätzchen, aber sicher ist dein Vater toll. Sonst hätte ich ihn nicht geheiratet", gibt sie schmunzelnd zu und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.Mit ihrer plötzlich so einfühlsamen Art versetzt sie mich zurück in meine frühe Kindheit, als Maggie noch nicht da war und meine Eltern sich voll und ganz mir widmeten. An unsere ganzen Ausflüge in den Zoo, der bloss eine halbe Stunde von unserem damaligen Wohnort entfernt liegt. Vor meinen Augen taucht der Kiesweg wieder auf, meine knallgelben Schuhe und die weissen Söckchen, die oben herausschauen. Dann hebe ich meinen Blick, links von mir geht Papa nebenher und rechts Mama. Die kleine Daphne ist so glücklich, sie weiss gar nicht, wen von beiden sie anschauen soll. Bis sie am Käfig mit den Orang-Utans ankommen. Sofort ist ihre Aufmerksamkeit auf das struppige, rote Fell gerichtet.
"Was ist, wenn ich auch schon einen tollen Typen gefunden habe?", rutscht es mir heraus, was eigentlich mehr an mich selbst und meine Gedanken gerichtet war. Mist. Verfluchte gedankliche Abschweifungen.
"Aha... Ich höre?" Sofort schiebt meine Mutter mich so vor sich, dass ich einen Arm weit entfernt bin und sie mein Gesicht mustern kann. Ich spüre die Röte meine Wangen aufsteigen und natürlich merkt Mama das. Statt ihrer kritisch gehobenen Augebraue, sieht sich mich nun mit grossen Augen überrascht an.
"Also doch! Oh Gott, Schätzchen, hast du an Annaelles Geburtstag mit ihm... Du weisst schon... Liebe ge..."
"Oh Gott, nein!", unterbreche ich sie energisch, ehe sie den Satz beendet. "Das war wirklich bloss ein dummer Zufall und er würde mich niemals so überrumpeln. Er ist..." von mir selber für mich selber kreiert. Ja, sag das deiner Mutter Daphne und du kommst in die Klinik. "Wir... Treffen uns noch nicht offiziell und eigentlich wollte ich heute für einen Filmabend zu ihm", gestehe ich schlussendlich. Meine Mutter erkennt meine Resignation, liebevoll streicht sie mir über den Arm.
"Lad ihn doch möglichst bald zum Essen ein." Mit diesen Worten steigt sie aus und klopft ungeduldig gegen die Scheibe, als ich keine Anstalten mache, meinen Hintern aus dem Auto zu bewegen.
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Lesson 1 - Wie man sich einen Freund zeichnet
Humor17 Jahre, zum ersten Mal im Ausland und ausgerechnet da kauft sich Daphne einen Bleistift. Oh mein Gott, ein Bleistift! Wäre da nicht die eine kleine Sache, die ihrem unglaublich amüsanten, genialen Singleleben ein Ende setzt. Begleitet von ihren be...