„Emily“, sagte ich und schüttelte ihre Hand. Eleanor lächelte und musterte mich von oben bis unten.„Schön dich kennen zu lernen, Emily. So wie es aussieht, brauchst du auch noch eine Hose, nicht wahr?“, fragt sie und lachte.Ich nickte,woraufhin sie mit einem „Warte hier!“ verschwand. Ungefähr zwei Minuten später kam sie mit vier verschiedenen Hosen wieder zurück, drückte sie mir in die Hand und schob mich in die Umkleidekabine. Beeindruckt stellte ich fest, dass sie mir genau die richtige Größe herausgesucht hatte. Außerdem war es erfrischend, dass sie nicht wie meine Mutter oder meine beste Freundin rumjammerte, dass ich eine Ewigkeit brauchte, um mich umzuziehen.
Nach einer Viertelstunde hatte ich mich mit Eleanors Hilfe für eine dunkelblaue Jeans entschieden, die ich genau wie das graue Langarmshirt direkt anbehielt. Die Kassierin gab mir für meine Sachen trotzdem eine Tüte, da mein Rucksack randvoll war.
Eleanor und ich verließen gemeinsam den Laden und machten uns auf den Weg zum nächsten Starbucks, denn ich wollte ihr als Dank für ihre Shoppingberatung einen Kaffee ausgeben. Da die Sonne schien, wollte ich mich draußen hinsetzen, aber Eleanor zog mich in die hinterste Ecke des Coffeeshops. „Glaub mir, wenn du willst, dass wir unsere Ruhe haben, sind wir hier hinten besser aufgehoben. Ich erkläre es dir später“, sagte sie. Verwundert zog ich meine Augenbrauen hoch, beschloss aber nicht nachzufragen und stattdessen auf ihre Erklärung zu warten.
Eleanor bestand darauf, die Getränke zu holen. Während ich wartete, breitete ich den Stadtplan auf dem Tisch aus und suchte nach den Sehenswürdigkeiten, die ich bei meiner ersten Reise nach London vor drei Jahren nicht besichtigt hatte.
„Was machst du da?“, fragte Eleanor, als sie mit zwei dampfenden Bechern zurückkam. Schnell faltete ich die Karte zusammen, um Platz für unsere Getränke zu schaffen. „Ich will mir unbedingt noch Westminster Abbey angucken, aber als ich letztes Jahr hier war, habe ich das leider nicht geschafft.“ Eleanor nickte. „Ich habe schon an deinem Akzent gemerkt, dass du nicht von hier bist. Woher kommst du?“ „Aus Deutschland“, antwortete ich und nahm einen Schluck von meinem Toffee Nut Latte, der so heiß war, dass ich mir die Zunge verbrannte. „Machst du hier Urlaub?“ Eleanor war schlauer als ich und aß erst mal mit einem Löffel die Sahne. „Ich arbeite das nächste Jahr für eine Familie als Au Pair. Aber ich fange ers nächste Woche an, weil sie bis Freitag noch in Südfrankreich sind.“
Ich erklärte Eleanor, welche Aufgaben ich hatte und wie viel Freizeit ich haben würde. Sie gab mir ihre Handynummer und lud mich ein, morgen Abend mit ihr und ein paar Freunden in einen Club zu gehen. Trotz meines miserablen Starts in London schienen die Dinge jetzt für mich Bergaufzugehen. Nachdem wir ausgetrunken hatten, musste Eleanor allerdings los. „Bis morgen! Dann lernst du auch den Grund kennen, warum wir uns verstecken mussten!“, lachte sie bevor sie sich umdrehte und schnellen Schrittes den Coffeeshop verließ.
Als ich endlich im Hotel eingecheckt hatte, war es bereits 6 Uhr abends. Erschöpft streifte ich mir die Schuhe von den Füßen, ließ mich aufs Bett fallen und fiel in einen tiefen Schlaf.
____
Das war das 2. Kapitel :) Im nächsten trifft sie endlich Harry! Feedback wäre toll :)
Daaaaaaanke Thresie fürs verbessern <3
xx Anni