Kapitel 1

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„Es tut uns leid, Miss, uns ist ein Fehler unterlaufen. Ihr Koffer war nicht an Bord der Maschine, er wird mit dem ersten Flug von Frankfurt nach London morgen früh ankommen.“ Ich konnte es nicht fassen, rollte aber nur mit den Augen und hinterließ genervt die Adresse und die Telefonnummer des Hotels in dem ich wohnen würde, bis ich bei der Familie einziehen konnte, der ich im nächsten Jahr als Au Pair helfen würde. . Der Mann an der Information entschuldigte sich ein weiteres Mal bevor ich mich umdrehte und nach Schildern suchte, die mir den Weg zum Ausgang wiesen. Da mein Orientierungssinn so gut wie nicht vorhanden war, beschloss ich mich einfach an die Fersen eines älteren Ehepaars zu heften. Ich hatte den Ausgang schon fast erreicht, als ich plötzlich angerempelt und mit einer heißen Flüssigkeit übergossen wurde. „Verdammt, kannst du nicht aufpassen?“, fuhr mich der Fremde an und schob sich an mir vorbei. Unfassbar! „Hey! Warte gefälligst!“, rief ich ihm hinterher. Genervt drehte er sich um und zog einen Stift aus seiner Hosentasche. „Wo soll ich unterschreiben?“, fragte er mich. Vor lauter Entsetzen über seine Unverschämtheit verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. „Wie bitte?“, brachte ich unter lautem Husten hervor. „Ich hab nicht ewig Zeit!“, pampte er mich an, wartete kurz, drehte sich dann um und ging. „Arschloch“, murmelte ich. Als ich an mir heruntersah, stellte ich fest dass ich von oben bis unten mit dunklen Flecken übersät war. Verdammter Mist, meine einzigen Klamotten bis zum nächsten Morgen waren vollkommen versaut.

Zum Glück hatte mir meine Mutter bereits gewechseltes Geld gegeben, was ich im Handgepäck untergebracht hatte und so beschloss ich, mir neue Kleidung zu kaufen, bevor ich im Hotel eincheckte. Ich kramte den Stadtplan mit den Insidertipps meiner Cousine aus meinem Rucksack und suchte den Laden, von dem sie mir erzählt hatte, und die nächste U-Bahn Station auf der Karte.

Eines der Dinge, die ich an London so liebte, waren die U-Bahnen, die so ziemlich alle drei Minuten fuhren, so hatte ich kaum Wartezeit. Ich quetschte mich in den überfüllten Zug, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete meinen iPod an. Mr. Brightside von The Killers ertönte und schlagartig verbesserte sich meine Laune. Mein Lieblingslied.

Einige Songs später erreichte die Bahn die Station, an der ich aussteigen musste. Nachdem ich mich zur Tür hindurch geschlängelt hatte, war meine Frisur ruiniert und ich sah nun endgültig wie der letzte Hänger aus. Die Kleidung voller Flecken und mit abstehenden Haaren machte ich mich auf den Weg zu Topshop und erntete einige abwertende Blicke von Passanten und von den Verkäuferinnen, als ich das Geschäft betrat.

Ich durchforstete die Kleiderständer nach Oberteilen und ging schließlich mit sieben Teilen zu den Umkleiden. Nach endlos langem Anprobieren hatte ich mich für ein locker sitzendes Langarmshirt entschieden, nur bei der Farbe war ich mir noch nicht sicher. Zur Auswahl standen blau und grau. Blau war meine absolute Lieblingsfarbe, aber genau deswegen tendierte ich zu grau, da die Hälfte meiner Klamotten blau war. Ich seufzte laut und verließ meine Umkleidekabine in dem grauen Shirt, um mich in einem anderen Spiegel von weiter weg zu betrachten. Dann zog ich mir nochmal das blaue Teil an und als ich wieder aus der Kabine trat, sagte jemand: „Ich finde, es steht dir in grau besser.“Ich drehte mich um und sah ein schlankes Mädchen mit braunen Locken vor einem anderen Spiegel stehen. Auch sie drehte sich um und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. „Ich bin Eleanor“.

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So, das ist das erste Kapitel meiner ersten Fanfiction! Ich hoffe es gefällt euch :)

xx Anni

Holding a Heart [Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt