Verzweifelt durchwühlte ich meine Schubladen auf der Suche nach dem perfekten Outfit für den heutigen Abend. Natürlich nicht wegen Harry, redete ich mir ein.
„Mist“, jammerte ich und ließ mich erschöpft auf das Bett fallen.
Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass ich nur noch eine Stunde Zeit hatte um mich fertig zu machen.
„Verdammt!“ Entsetzt sprang ich auf und stürmte ins Badezimmer um mich zu duschen. Im Eiltempo wusch ich mir die Haare und mit der Zahnbürste im Mund suchte ich mir eine dunkelblaue Jeans und einen cremefarbenen Pulli raus. Ich trug Puder auf und tuschte mir meine Wimpern, für mehr blieb keine Zeit, da ich noch meine Haare föhnen musste.
Als ich endlich fertig war, war es bereits viertel vor sieben. Schnell zog ich ich mir meine Jacke an, schlüpfte in meine Schuhe und schnappte mir meine Handtasche. Da ich bereits bemerkt hatte, dass der Aufzug immer Jahrhunderte brauchte, bis er endlich da war, nahm ich die Treppen. Die nächste U-Bahn Station war ungefähr zwei Minuten entfernt. Auf dem Weg kramte ich Eleanor's Wegbeschreibung aus meine Handtasche und las sie mir gründlich durch. Ich musste insgesamt drei mal umsteigen.
Gerade als ich mein Gleis erreichte, fuhr eine U-Bahn ein, in die ich mich zusammen mit gefühlten 1000 Leuten quetschte. Wieso hatte ich überhaupt geduscht? Zum Glück hatte ich Deo mitgenommen.
Nach zwei weiteren gequetschten Fahrten war ich endlich am Ziel. Als ich ausstieg, sah ich zwei mit Mützen und Sonnenbrillen vemummte Gestalten, die ich aber sofort als Eleanor und Louis identifizieren konnte.
„Wie seht ihr denn aus?“, rief ich und ging mit schnellen Schritten auf die beiden zu.
„Shhhht!“, zischten sie im Chor.
Beide packten mich am Arm und zogen mich mit sich.
„Verhalte dich unauffällig, sonst haben wir gleich eine ganze Horde von Fotografen und schreienden Mädchen am Hals“, sagte Eleanor.
„Aha und das hier ist unauffällig?“, fragte ich mit einem Blick auf ihre Sonnenbrillen. „Es ist schon dunkel!“
„Komm einfach mit!“ Louis legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich vor sich her. Der Wohnungskomplex, in dem Louis wohnte, war ungefähr fünf Minuten von der U-Bahn Station entfernt. In der Eingangshalle wurden wir von zwei Männern begrüßt.
„Security“, erklärte Eleanor im Vorbeigehen.
Wir stiegen in den Aufzug und fuhren in den dritten Stock. Als Louis die Tür aufschloss, sprang uns Harry entgegen und umarmte ihn.
„Du erwürgst mich“, keuchte Louis und drückte den Lockenkopf lachend von sich weg.
„Hey“, begrüßte mich Harry.
„Hi“, sagte ich und wurde rot.
Louis' Blick wanderte von Harry zu mir und wieder zurück. „Was ist denn mit euch beiden?“, fragte er verwirrt.
Schnell schob ich mich an Harry vorbei in die Wohnung und ignorierte seine Frage.
„Ich hab Hunger, habt ihr Chips?“, fragte ich stattdessen.
„Alles schon vorbereitet“, sagte Harry und deutete ins Wohnzimmer. Dort standen auf einem kleinen Tisch vor zwei großen Sofas mehrere Schüsseln und Teller.
„Es gibt Popcorn, Chips, Cracker, Gummibärchen, Weintrauben-“
„Yeahi, Weintrauben!“, unterbrach ich ihn. „Meine Lieblingsfrüchte!“
„Weintrauben sind auch Harry's Lieblingsfrüchte!“, mischte sich Louis ein.
Harry und ich lächelten uns an. Er sah so unglaublich gut aus mit seinen dunklen Locken und seinen Grübchen, die immer dann auftauchten, wenn er lächelte oder lachte.