Meine letzten Tage auf der Kinderstation vergingen dank meiner Zimmernachbarin wie im Flug. Wir redeten viel, spielten Karten, obwohl mir das sonst keinen Spaß machte, und gingen spazieren.
An diesem Morgen stand meine Abschlussuntersuchung an und Tabea Rohde entließ mich.
„Du kennst ja meine Meinung bezüglich der Polizei.“ Sagte sie noch zu mir, während mein Vater meine Tasche aus dem Zimmer trug.
„Ja.“, antwortete ich, „Ich werde mich dort vorstellen.“
Ich lächelte Tabea an, ich hoffte, dass sie mir das abnahm.
„Schön, also gut. Dann hoffe ich, dass wir uns hier nicht allzu bald wiedersehen müssen!“
Zum Abschied legte sie mir im Vorbeigehen nochmal ihre Hand auf meine Schulter und zwinkerte mir zu.
Die Tage vergingen und es wurde Mittwoch. Am Samstag wurde ich entlassen. Ich sollte diese Woche noch nicht zur Schule gehen, um meinen Körper noch etwas zu schonen und mich langsam wieder in eine geregelte Tagesroutine zu bringen. Doch an diesem Mittwoch wurde mir alles zu blöd.
„Kann ich nicht morgen mit dir zur Arbeit kommen? Ich bin so viel allein, und meine Schulaufgaben bekommen ich sowieso immer erst nachmittags zugeschickt.“
Mein Vater hielt es für keine gute Idee, mich mit zur Arbeit zu nehmen.
„Es ist zu gefährlich, und außerdem sollst du dich diese Woche noch schonen.“
Ich verdrehte die Augen.
„Papa bitte, ich kümmere mich schon seit ich wieder zu Hause bin um die Wäsche und koche für uns und staubsauge, ich sehe echt nicht ein, weshalb ich nicht für ein paar Stunden das Haus mit dir verlassen kann, wenn ich auch sonst nicht gerade schonende Arbeit betreibe und es dir nichts ausmacht!“
Mein Vater dachte nach.
„Pass auf, diese Woche bleibst du noch zu Hause und ruhst dich aus, und nächste Woche, am Freitag, nehme ich dich mit.“
ich seufzte theatralisch und warf meinen Kopf nach hinten.
„Also gut, na schön.“
Es musste ja niemand wissen, weshalb ich unbedingt mit ihm zur Arbeit wollte. Ich hoffte nur, dass mein Plan aufgehen würde.
Die Woche ging zu Ende und die nächste begann. In der Schule hatte sich nichts geändert. Die gleichen zwei Mädchen wie sonst auch begrüßten mich als ich das Klassenzimmer betrat, das Essen in der Mensa war immer noch scheiße und Mark bedrohte mich wie üblich damit, dass, wenn er bis Freitag nicht das bekommen hätte was er wollte, ich mein blaues Wunder erleben würde.
Also wurde es Freitag und ich hatte natürlich immer noch keine Drogen für Mark, weil mein Vater beschlossen hatte, mich am Freitagnachmittag mit zu seiner Spätschicht zu nehmen, doch Mark sprach mich überraschenderweise am Freitag nicht einmal an. Ich dachte mir nichts dabei, ich dachte, er wäre zur Vernunft gekommen, doch mit den verstreichenden Stunden merkte ich, dass das kompletter Schwachsinn war. Wahrscheinlich plante er still und heimlich meinen Tod.
Nach der Schule fuhren mein Vater und ich los. Er und seine Kollegen sollten einen Ort untersuchen, in dem möglicherweise Drogen gelagert sein könnten. Vielleicht würde ich auch das finden, was ich für Mark brauchte.
Nach einiger Zeit kamen wir an, einige seiner Kollegen waren schon da. Es war ein abgelegenes Gebäude in einem Industriegebiet. Das Gebäude bestand aus grauem Beton und war von einem Metallzaun umgeben, auf dem Stacheldraht angebracht war. Der Ort wirkte kalt und verlassen, was vermutlich auch so war.
Mein Vater erklärte mir nochmal, dass ich ihn arbeiten lassen solle und versuchen, im nicht im Weg herum zu laufen und außerdem solle ich nichts anfassen. Wenigstens hatte ich so meine Ruhe.
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Du weißt nicht, wozu er fähig ist
FanfictionEmilia wird seit einiger Zeit von Mark belästigt. Es ist soweit gekommen, dass er sie zwingt, ihm Drogen zu besorgen. Nachdem sie seiner Drohung nicht nachkommt, attackiert er sie mitten auf der Straße und lässt sie liegen. Mit Stichverletzungen wir...