Age is just a number (Teil 1)

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Wie jeden morgen saß  ich da und blickte hinaus auf den Ozean. Sah zu, wie die aufgehende  Sonne aus dem Wasser auftauchte und die kleinen Wellen mit ihrem goldenen Glanz anpinselte. Wie eine Malerin, die ein und das selbe Bild malt und es doch immer wieder neu ist. Ich atmete die frische, salzige Seeluft ein, die mir ein leichter Nordwind in die Nase wehte. Glückselig lehnte ich mich zurück und wippte eine kurze Weile mit dem Schaukelstuhl, ,sodass ich wieder einzudösen drohte. Doch wie jeden Morgen verhinderte dies meine liebreizende Frau, indem sie zu mir hinaus auf den Balkon trat, mir meinen Gehstock reichte und mich anwies hinein zu gehen und mit ihr zu Frühstücken. Ich fühlte mich durch ihre Fürsorglichkeit geborgen und wusste, dass sie mich niemals im Stich lassen würde.

Ich nahm ihr den Gehstock aus der Hand und erhob mich mühsam aus meinem Lieblingsstuhl mit dem muschelförmigen Kissen. Dann hakte ich mich bei ihr unter und trat ins Haus ein. Die Dielen des alten Holzbodens knarrten unter meinen Füßen und auch hier erfüllte der Geruch von der rauen See die Luft. Fast wie in einer Kajüte im Bauch eines kleinen, alten Seegelschiffes.

Als wir den Tisch erreichten, der in der Mitte eines großen gemütlichen Raumes stand, schnappte ich mir auch sogleich die Schüssel mit den Blaubeeren, die Annabeth mir jeden Morgen auf meinen Platz stellte. Genüsslich kaute ich die kleinen Wonnetropfen und ließ mir ihr Aroma auf der Zunge zergehen. Man sollte eben die kleinen Dinge im Leben genießen und wertschätzen.
Ich lächelte sie über die Tischplatte hinweg an. Was ich nur für ein unbeschreibliches Glück mit den ihr hatte. Gar nicht vorzustellen, wer ich heute ohne sie wäre!

Mein Blick fiel auf den Kalender der demonstrativ auf dem Tisch lag und ich musste noch breiter Lächeln. Heute war der Geburtstag von meinem jüngsten Sohn Odysseus.
Er war nun schon fünfundvierzig und zu dieser Feierlichkeit fuhr die ganze Familie auf einen Besuch zu ihm, wir eingeschlossen.

"Wann müssen wir los?", fragte ich an meine Frau gewandt. "In einer Stunde. Mach dir keinen Stress und iss in Ruhe auf.", antwortet sie und lächelte wissend, da sie wusste, dass mir Termine immer einen gewissen Stress bereiteten. Etwas entspannter nahm ich mir ein Stück Brot und bestrich es mit köstlichem Pflaumenmus. Dann fiel mir etwas ein und ich sah mit erschrockenem Gesichtsausdruck über den Tisch zu Annabeth. Sie blickte nur lächelnd zurück und beruhigte mich: "Das Geschenk habe ich schon auf die Kommode im Flur gelegt und jetzt hör endlich auf dir Sorgen zu machen und iss dein Brot." "Ja Mom.", antwortete ich mit einem spöttischen Lächeln über den Tisch hinweg. Für diese Aussage erntete ich nur Skepsis ihrerseits. Wie jedes Mal, wenn ich solch kaputten Humor zu Tage brachte.

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Der erste Teil meiner neuen Geschichte ist fertig. Ich hoffe er gefällt euch.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13, 2021 ⏰

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