🎄10
Sie duckte sich beinahe schon unter dem harten Blick des Drachenherrschers, sah aber nicht wieder auf und blieb nur still knien.
Denn sie hatte keine Ahnung wie sie einem solch mächtigen Dragon begegnen, wie ihn ansprechen und ob sie überhaupt sprechen sollte. Und auch Darkh tat gerade nicht um ihr die Unsicherheit zu nehmen.„Nun? Was sagst du, Mädchen, zu diesem Darkh hier?", fragte der Herrscher der Drachen sie dann aber plötzlich und sie sah beunruhigt zu ihm auf. Was... sollte sie sagen? War das nun eine Prüfung? Wie gehorsam sie nun war, oder Ähnliches?
„Nun sprich schon, Kind! Keine Angst! Ich möchte dass du nun ganz ehrlich bist... Willst du wirklich seine Braut sein?", wies der Herrscher auf Darkh der sich nun merklich versteifte und schon wieder zornig glühende Augen und auch glühende Gesichtszeichen bekam ...
Du lieber Himmel!
„Oder willst du dir nicht lieber einen anderen Drachen auswählen, der vielleicht ein wenig... sanfter mit dir umgeht? Deine Diener berichteten mir es ging dir schlecht genug, dass du nicht einmal mehr laufen konntest.", fügte er ausdruckslos hinzu und hob lediglich an Darkh gewandt die Hand als dieser nun leise zu Knurren begann.
Sofort verstummte er wieder doch seine Hände ballten sich zu harten Fäusten und er zitterte nun sehr...
Tia lief es nun wahrlich eiskalt den Rücken hinab.
Was sollte sie dem Herrscher antworten?
Was nur?„Nun? Hast du heute Nacht etwa auch noch deine Stimme verloren?", brummte der Herrscher sie nochmals an und sie atmete kurz tief durch und beschloss einfach zu sagen was sie dachte.
„Ich habe Darkh gewählt, so wie er mich, hoher Herr. Ich wusste worauf ich mich einlasse, er hat es mir noch selbst gesagt.
Doch er nimmt viel mehr Rücksicht auf mich, als ich dachte das Drachen es je könnten.
Ich möchte keinen anderen Drachen denn ihn erwählen.", sagte sie nach einer merklichen Pause ganz leise und blickte nur kurz zu Darkh auf, ob sie das nun richtig gesagt hatte. Seine Hand umfasste sofort ihre Finger und drückte sie ganz sachte nur. Ja, sie sah ihn sogar ganz fein Lächeln und nicken ... und musste prompt ebenfalls lächeln
Doch dem Mog'a'gur entging es nicht was sie da taten.„Deine Braut wird einen Gang mit mir machen, Darkh, du bleibst derweil hier. Ich will sie unbeeinflusst von dir sprechen, nicht artig abgerichtet, ob deiner brutalen Grausamkeiten.", ranzte er den jüngeren Drachen auf einmal herbe an und riss dann schon beinahe Tias Hand aus Darkhs heraus, zerrte sie gar wieder hoch auf die Füße, doch Tia wiedersetzte sich prompt und riss sich von dem gewaltigen Monster los.
„Nein!!! ... nein, Herrscher der Drachen, ich will nicht mit einem fremden Drachen mitgehen und ich muss das sicher auch nicht tun, denn ich habe eure Frage nach einer anderen Wahl bereits verneint! Ich habe euch gesagt, was ich zu sagen hatte. Darkh war von Anfang an Ehrlich zu mir... er hat mir auch erzählt er hätte früher seine Bräute getötet. Aber mit mir hat er eine Abmachung getroffen, das ich es ihm sage wenn er... zu wild ist. Und das tu ich auch.
Er war und ist es aber gar nicht, Herr! Wahrlich nicht! Ich schwöre es auf das Grab meiner seligen Mutter.
Ich bin fürwahr noch sehr viel brutalere Härten gewöhnt, als nur seine Hand die sanft ist und streichelt, statt zu schlagen.
Oh ich weiß... die Diener dachten ich sei keine Edeldame, nicht wahr? Wollt ihr mich ihm deshalb fortnehmen? Doch das bin ich wohl! Mein Name ist Tia of Alligforth, edelgeborene jüngste Tochter des Edmund of Alligforth ap'n Olsterfield, Graf von Ragips.
Ich habe meine Eigenheiten, ich bin oft zu wild und sicher auch zu frei denkend aufgewachsen. Und ja, ich badete daheim oft Nachts im Weiler, statt im warmen Badewasser mit Rosen- oder Lavendelöl veredelt.
Es gibt sicherlich unzählige Fehler an meiner bescheidenen Person... doch ich möchte wirklich lieber hier bei meinem Gemahl dem Drachen Darkh bleiben und ihr könnt mich nicht zwingen einen anderen zu wählen als nur ihn, denn das weigere ich mich nun zu tun und sollte es auch mein Leben kosten!
Er hat sich oben auf den Felsen verwandelt und mich gefragt ob ich bereit bin an seiner Seite zu leben, auch wenn es hart für mich werden würde und dafür entschied ich mich. Er bot mir auch einen schnellen, barmherzigen Tod an, aber ich bin nicht so leicht zu verängstigen.
Meine Pflicht war und ist es noch den Gemahl den mein Vater oder König für mich erwählte zu akzeptieren und ist es ein Drache, der wild ist und grausam, so ist es ein Drache, Herr. Und ich werde ihm nicht weichen, noch einen Gang, allein mit einem anderen Drachen machen, den ich gar nicht anblicken sollte, denn so gebot er es mir noch. Und selbst wenn ihr mich nun dazu zwingt, werdet ihr nichts anderes mehr hören als das was ich soeben sagte.", schloss sie kühn, wagte es aber wieder kaum den gewaltigen Drachenherrn anzusehen, dessen Augen nun ebenfalls aufglühten.Darkh brach schließlich das lang anhaltende schweigen und zog sie mit einem Schmunzeln erneut an seine Seite, Ja, er hob gar ihre Hand zu einem gehauchten Kuss an seinen Mund.
„Ich erklärte dir schon dass sie außergewöhnlicher ist als alle Opfer die wir hier sahen. Sie empfindet noch etwas Furcht aber keine Angst mehr vor mir. Und wenn sie Angst bekommt gerät sie aber nicht in Panik darüber. Sie ist stark und überaus mutig... Vater. Du kannst also beruhigt sein. Sie wird mich wohl zu bändigen wissen, denn sie spricht frei heraus, auch ohne dazu aufgefordert zu sein. Für sie war der Weg hierher eher eine Erlösung, denn eine furchterregende Wendung in ihrem noch jungen Leben. Ich wage zu behaupten ihr Vater richtete sie genau hierzu ab und vermutlich hatten sie eine solche Edeldame gesucht in Olsterfiel. Vermutlich war es gar keine freie Wahl, kein Los diesmal sondern vielmehr ein Angebot von einem brutalen Vater der seinen König mit der Hergabe seiner jüngsten Tochter die er nicht mochte, zu beeinflussen, um mehr Macht oder gar Ruhm zu gewinnen. In Heringgrurr haben sie es ebenso gehalten. Faudron ist mit seiner Meg sehr zufrieden, geht es ihr hier doch bedeutend wohler als daheim und auch Tia wird es hier bedeutend wohler ergehen.
Nachdem ich sie nahm und sie tatsächlich kaum stehen konnte, erklärte sie mir gar ihr Unbehagen sei nichts verglichen mit dem was ihr Vater ihr zeitweise antat, wenn er sie auch nur erblickte.",,So haben sie uns ein unreines Mädchen, geschändet gar vom eigenen Vater zukommen lassen?", wurden die Augen des Drachen feuerrot vor Zorn.
„Nein! Sie war noch Jungfrau, Vater. Sie hatten sie nicht berührt ... zumindest nicht auf diese Weise.", knurrte Drakh leise und Tia sah nun wieder kurz zu ihm auf, und dann aber doch nun ziemlich ängstlich zu dem Drachenherrscher... der tatsächlich Darkhs Vater war?
Also war auch Darkh ein edelgeborener Dragon? Hatte er sie also deshalb erwählt?
Ein Drachenprinz konnte doch sicherlich keine Gemeine aus dem Volk zur Mutter seiner gewiss ebenfalls edlen Nachkommen machen. Ja, sicherlich!
Deshalb hatten die Diener sie also geprüft und geurteilt, dass ihr Verhalten dem einer echten Edeldame nicht angemessen war... und deshalb hatten sie also den Herrscher hierher bemüht, auf dass er sie anderswo unterbringen sollte.
Oh, was für ein furchtbares Durcheinander. Und das alles nur, weil sie sich selbst angekleidet hatte... und im kalten Wasser dieses Heiligen Quells gebadet, ohne jedweden gezierten Protest, wie ihn wohl ihre beiden Schwestern ausgestoßen hätten...
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Drachenmond
Fantasy1200 v. chr. Altes Germanenreich Es ist das fünfte Jahr des Drachenmondes und alle sammeln sich zum Thief. Diesmal muss ein adeliges Opfer sein, das zur „Braut des Drachen" erkoren wird. Das Los fällt auf die junge Tia und sie stellt sich tapfer...