ѕσмєвσ∂у || ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

❃ 5 (pt.1) ❃

I never felt this close with somebody
somebody, somebody but you

„Woher weißt du das?", stieß ich fast panisch aus und zog sofort meine Hand von Jungkooks Bein wieder zurück. Ich konnte mir nicht erklären, wie der Schwarzhaarige darauf gekommen war, denn niemand außer Namjoon wusste eigentlich darüber Bescheid.

„Taehyung, jetzt beruhig dich mal nen bisschen. Und beantworte meine Frage...bitte!", flehte Jungkook schon fast und versuchte, erneut nach meiner Hand zu greifen.

Beleidigt verschränkte ich beide Arme vor meiner Brust und starrte nun geradeaus auf die dunkle Straße, die vor uns lag.

„Nein, du wirst meine Frage zuerst beantworten, Jungkook. Woher weißt du es also?"

Ich vernahm ein Seufzen von dem Jungen, blieb aber ungerührt sitzen und schenkte ihm immer noch keinen einzigen Blick. Ich wollte erst Antworten haben.

„Nagut hör zu. Mein großer Bruder Seokjin... der hat was mit Kim Namjoon."

Nun drehte ich mich doch zu Jungkook um und schaute ihn wahrscheinlich an wie ein Auto. „Bitte was hat der?", fragte ich aufgebracht, doch auch als mein Gegenüber seine Worte wiederholt hatte, konnte ich es nicht so richtig glauben.

„Das...das wusste ich gar nicht.", sagte ich leise- mehr zu mir selbst als zu Jungkook.

„Naja, nur weil ihr beste Freunde seid, heißt das ja nicht gleich, dass ihr euch auch über eure Lover updaten müsst.", kam es von der Seite und ich lachte sarkastisch auf.

„Doch Jungkook, genau das heißt es eigentlich."

„Ja okay, aber vielleicht wollte Namjoon es dir ja noch erzählen. Ich weiß auch gar nicht, wie lange das schon zwischen ihm und meinem Bruder geht, aber ich glaube nicht soo lang."

„Mh.", machte ich nur und war schon wieder dabei, von einer Welle aus Gedanken eingenommen zu werden. Wieso hatte Namjoon kein einziges Wort über diesen Seokjin verloren? Gerade mit mir hätte er doch gut darüber reden können... er wusste schließlich, dass ich in der gleichen Situation war.

Jungkook räusperte sich. „Wenn du jetzt fertig damit bist, beleidigte Leberwurst zu spielen, kann ich ja mit meiner Erklärung fortfahren."

„Mach doch."

„Mein Bruder hat also was mit deinem besten Freund... also reden die beiden miteinander. Seokjin kennt mich und Namjoon kennt dich, also reden die zwei ganz eventuell auch über uns beide. Beziehungsweise hat Namjoon meinem Bruder ganz eventuell verraten, dass du auf Jungs stehst."

Als ich Jungkook einen Seitenblick zuwarf, sah er mich ganz erwartungsvoll an, doch mir wurde irgendwie schlecht.

„Das ist deine Erklärung?!", fragte ich aufgebracht und meine Stimme überschlug sich ein bisschen.

Luft. Ich brauchte frische Luft.

Hektisch fummelte ich an dem Türgriff der Beifahrertür herum, bis diese endlich aufging. Sofort sprang ich aus dem Wangen raus und ging erstmal ein paar Meter weg, schlurfte dann auf der Wiese von links nach rechts und raufte mir die Haare.

Wie konnte mir Namjoon nur so etwas antun? Wie konnte er mir so in den Rücken fallen?

Er wusste, dass er der einzige war, der über meine Homosexualität Bescheid wusste. Namjoon wusste auch, dass das gefälligst gut so war.

Dass ich die Tatsache, dass ich Männer liebte, niemals an die große Glocke hängen und nur dann preisgeben wollte, wenn es wirklich notwendig war, denn in der Vergangenheit hatte ich einfach schon viel zu viel schlechte Erfahrungen bezüglich dessen gemacht.

Wie konnte mein bester Freund nur davon ausgehen, dass es okay war, Seokjin davon zu erzählen. Noch dazu gerade ihm, dem großen Bruder meines Crushes! Auch das wusste Namjoon zu gut, aber es war ihm wohl alles egal gewesen.

Jemandem zu sagen, dass ich schwul war, sollte allein meine Entscheidung sein. Nicht Namjoons und auch sonst von niemandem.

Auf einmal vernahm ich laute Schritte. Schritte, die zu Jungkook gehörten und immer näher kamen. Er war wohl auch endlich aus dem Auto ausgestiegen.

„Taehyung, setz dich wieder rein.", sagte er mit seiner sanften Stimme, und irgendwie beruhigte mich ihr Klang enorm, doch ich war noch immer so wütend. So verletzt und enttäuscht.

„Nein, wieso sollte ich das tun? Ich komm gerade auf gar nichts mehr klar, Jungkook! Du tischst mir aus heiterem Himmel diese Story mit dir und deiner Freundin- beziehungsweise Ex-Freundin- auf, haust dann diese Frage übers Schwul sein raus und willst mir erzählen, dass mein bester Freund mit deinem Bruder zusammen ist, mir davon aber kein Sterbenswörtchen erzählt hat?! Noch dazu, dass er mich vor deinem Bruder geoutet hat und somit auch du darüber Bescheid weißt... das hätte meine Entscheidung sein sollen, ob ich es dir sage, oder nicht!"

„Ja, du hast schon Recht.", erwiderte der Junge leise und stampfte ein bisschen auf den Boden, „aber irgendwie ja auch nicht... beruhig dich doch einfach mal, man!"

„Hör doch einfach mal auf, so eine Scheiße zu labern, man!", kam es forsch von mir zurück, und ich erschrak über meine eigenen Worte.

Auch mein Gegenüber wirkte etwas schockiert und perplex. „Taehyung..."